Vertraue Gott. Er hat den Überblick.
Andacht Club-Magazin 04/2022
Hast du eine Lieblingsgeschichte in der Bibel, die dich inspiriert? Schon als Kind liebte ich die Geschichte von Mose, dem Baby im Schilfkörbchen. Im Sandkasten bei meiner Oma manövrierte ich mein Puppenkind im Körbchen durch imaginäre Nilfluten. Mose – eine Person, die uns daran erinnert, dass bei Gott alles möglich ist! Auch wenn wir uns für etwas nicht fähig halten, dank Gottes Kraft können wir es sein.
Inzwischen fasziniert mich auch die große Schwester von Mose: Miriam. Eine Frau mit Einfluss und Weisheit – und das schon als Kind. Wie sie ihren kleinen Bruder beschützt und gleichzeitig das Einkommen der Familie aufbessert, indem sie dafür sorgt, dass Mama Jochebed für das Stillen ihres eigenen Sohnes von der Tochter des Pharao bezahlt wird, das ist einfach bewundernswert.
Interessant ist auch die Reaktion der Ältesten, zu denen auch Amram, der Vater von Miriam, Aaron (und Mose) gehörte, die in der jüdischen Überlieferung, dem Talmud, zu finden sind. Amram überredete nämlich alle Männer dazu, sich von ihren Frauen zu trennen, damit es keinen Nachwuchs mehr gibt. Es heißt dort, dass Miriam zu ihrem Vater Amram ging und ihm sagte: „Du bist schlimmer als der Pharao! Der Pharao tötet nur die Jungen, aber du tötest zusätzlich auch die Mädchen.“ Eine krasse Aussage! Aber Amram erkannte seinen Fehler und machte ihn rückgängig. So kam es dazu, dass Mose der große Befreier geboren werden konnte.
Wenn wir wie Amram an diesem Punkt angelangt sind, wo wir einfach nicht mehr wollen, dann verlieren wir schnell den Blick für das große Ganze. Dann ist es gut, wenn wir jemanden haben wie Miriam, die ihrem Vater klar sagt, dass er eine Position einnimmt, die ihm nicht gebührt: Er ist nicht der Herr über Leben und Tod. Auch wir müssen immer wieder daran erinnert werden, dass Gott unsere Umstände in seinen guten Händen hält. Er schafft einen Ausweg für uns, so sagt uns Paulus: „Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt“ (1. Korinther 10,13 Schlachter 2000).
Wir dürfen uns darauf verlassen, dass Gott weiß, wie es uns geht und was wir aushalten können. Und er hat den Ausweg schon parat! Manchmal stellt Gott uns allerdings mitten in den Konflikt hinein. Sein Auftrag an uns ist es dann, diesen Konflikt auszuhalten, weiterzukämpfen, zu hoffen und geduldig zu warten. Wie immer deine Situation auch gerade ist: Du darfst wissen, dass du nicht allein bist. Gott ist bei dir und er wird dir die Kraft für alles geben, was du brauchst. Vertraue ihm! Er hat den Überblick und möchte dich jetzt genau an dieser Stelle haben und er lässt dich nicht im Stich.
Alles Liebe für dich und ganz viel Segen, Christin