Elisabeth Mittelstädt im Interview

Größer als meine Träume „Gott hat einen noch größeren Traum für uns”

Was würden Sie tun, wenn Ihre Träume zerbrechen? Wenn Sie alles verlieren, was Ihnen wertvoll war? Elisabeth Mittelstädts Geschichte beginnt mit Leid und Verlusten. Zum ersten Mal berichtet sie offen von ihrer riskanten Reise zwischen Ost und West: ihrer Suche nach Freiheit, dem Sinn des Lebens und ihrer wahren Identität.

Größer als meine Träume „Gott hat einen noch größeren Traum für uns”
Elisabeth Mittelstädt
Dabei taucht sie in ganz unterschiedliche Kulturen ein, aber auch in tiefe Lebensfragen. Nicht nur einmal stockt dem Leser der Atem, wenn sie von Wagnissen und Wundern erzählt, von Leid und heilender Liebe. Und immer wieder ermutigt ihr Bericht, Gott zu vertrauen. Denn er ist größer als unsere Träume.

Frau Mittelstädt, wir alle haben Träume und Wünsche im Leben. Manche werden erfüllt, andere nicht, und bei einigen stehen wir noch auf der Warteliste. Wie sind Sie mit unerfüllten Träumen umgegangen?

Unterschiedlich. Als Kind war ich am Boden zerstört, dass mein großer Traum, Schriftstellerin zu werden, platzte. Denn mein Vater war dagegen. Er wollte lieber, dass ich etwas „Nützliches“ lernte, und so durfte ich nicht auf die höhere Schule gehen und wurde stattdessen Schneiderin. Schließlich fand ich mich damit ab und vergaß meinen Traum. Als ich vierzig Jahre alt war, merkte ich: Gott hatte ihn nicht vergessen! 1986 ermutigte er mich, die Zeitschrift LYDIA zu gründen. Manchmal erfüllt Gott unsere Träume anders, als wir es uns vorstellen, oder erst zu einem späteren Zeitpunkt. Deshalb würde ich sagen: Wenn Sie das Gefühl haben, ein Traum sei unerfüllt, schauen Sie noch mal genau hin! Vielleicht hat Gott ihn nur anders erfüllt? Und haben Sie Geduld. Vielleicht steht die Erfüllung noch aus.

Ein anderer Traum, den Sie hatten, war ein eigenes Kind. Sie waren zweimal schwanger, doch Sie haben beide Kinder verloren. Wie sehen Sie diese Erfahrungen heute?

Nein, ich habe die Kinder nicht verloren. Sie sind nur zu früh vom Mutterleib direkt in den Himmel gegangen. Aber der Abschied fiel schwer. Besonders bei der zweiten Schwangerschaft erinnere ich mich an die glücklichen Momente, als meine Beziehung zu meinem Kind von Tag zu Tag inniger wurde. Mein ganzer Körper und meine Gefühle bereiteten sich in einem Crescendo darauf vor, den kleinen Menschen willkommen zu heißen. Dann war das Kind plötzlich weg. Doch meine Hormone tobten weiter! Eine Fehlgeburt gleicht einem üblen Streich, den der Körper einem spielt. Erst werden Hoffnungen geweckt, die sich zu höchsten Höhen aufschwingen, nur um dann in einem tiefen Abgrund zu zerschellen. Damals ahnte ich noch nicht, dass Gott diese beiden Erfahrungen eines Tages für seine höheren Absichten gebrauchen würde … Das beschreibe ich in meinem Buch.

Das Buch enthält viel Schweres – unter anderem eine Fehlbehandlung, die schlimme Schmerzen auslöste und Sie in eine Depression führte. Gibt es auch leichte Kapitel?

Natürlich! Was ich immer wieder von Lesern höre, ist, dass sie meinen Humor lieben! Ich erzähle von ungewöhnlichen Erlebnissen und Lebensphasen, zum Beispiel von „Flipflops im Sand“ in Kalifornien oder „High Heels im Mafiaviertel“ in Chicago. Und natürlich finden Sie in dem Buch auch meine Liebesgeschichte …

Sie sind sehr ehrlich mit dem, was Sie aus Ihrem Leben berichten. So geben Sie auch Fehler zu und enthüllen ein Familiengeheimnis. Haben Sie gezögert, dies alles zu offenbaren?

Mir war bewusst, dass ich mich verletzlich mache, aber gezögert habe ich nicht, nein. Warum nicht? Während ich dieses Buch schrieb, ließ ich einige Bekannte mitlesen. Immer wieder sagten sie mir: „Es ist so heilsam für meine Seele!“ Darüber habe ich mich sehr gefreut. Wenn es anderen wirklich Heilung bringt, dann war es das wert, dies alles zu Papier zu bringen. Vielleicht werden einige jüngere Leserinnen vor einer schlechten Entscheidung bewahrt. Vielleicht werden andere, die unter körperlichen Schmerzen leiden, ermutigt, nicht die Hoffnung zu verlieren, wenn die Heilung lange auf sich warten lässt. Und Frauen, die so gerne ihre Gaben einbringen möchten, aber überall auf verschlossene Türen stoßen, werden entdecken: Gott hat einen noch größeren Traum für uns als wir selbst. Vielleicht erfüllt er nicht all unsere Träume. Aber er ist ohne Zweifel in der Lage, seinen Traum für unser Leben zur Erfüllung zu bringen.

Größer als meine Träume

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