Interview mit Jürgen Werth

„Ich war ich!“

„Ich war ich“ sagt Jürgen Werth über den Aufnahme-Prozess seines neuen Solo-Albums „Nahaufnahme“. Gemeinsam mit großartigen Musikern und dem Produzenten Florian Sitzmann stellt er darauf neue Lieder und bekannte Werth-Klassiker dem Publikum vor. Wir haben ihm dazu einige Fragen gestellt.

„Ich war ich!“
Nahaufnahme
So viel Jürgen Werth steckte bislang in noch keinem seiner Alben, so die Worte des vielseitigen Texters, Musikers, Moderators und langjährigen Leiters von ERF Medien. Einige seiner Lieder sind Menschen ins Herz gewachsen. Wie „Du bist du“ oder „Wie ein Fest nach langer Trauer“. Und da ist es einfach schön, dass Jürgen Werth neuen Texten und der Musik in seinem Herzen Luft macht – in Form eines Solo-Albums. Es heißt „Nahaufnahme“.

Lieber Jürgen, wie fühlst du dich jetzt, wo dein Album fertig ist?

Beschenkt.

Deine Lieder atmen sowohl Weisheit als auch Lebensfreude und mitunter ein bisschen Melancholie. Ist das eine Mischung, die deine Persönlichkeit beschreibt?

Das wird wohl so sein. Obwohl: An der Weisheit muss ich noch arbeiten. (lacht).



In welchem Zeitraum sind die Lieder entstanden, die zum allerersten Mal auf diesem Album zu hören sind?

Ach, das kann ich gar nicht so genau sagen. Manche Lieder sind ganz neu. Andere über viele Jahre gereift.
Alle Songs wurden von Florian Sitzmann arrangiert und eingespielt.



Wie war die Zusammenarbeit?

Einfach nur gut! Florian ist ein Ausnahmemusiker, ein wunderbarer Arrangeur und Produzent. Dazu einer, der den Herzschlag meiner Lieder sofort erspürt hat. Wir haben die Lieder miteinander ausgesucht. Er hat mir dann eine Reihe wunderschöner neuer Melodien geschenkt. Echt: Ich habe mich noch selten so wohl und frei gefühlt bei der Produktion eines Studioalbums. Ich war ich.



Was bedeuten dir Lieder wie „Wie ein Fest nach langer Trauer“, „Leben ohne Schatten“ und „Nun bist du fort“ – und warum hast du sie für dieses Album neu aufgenommen?

„Wie ein Fest nach langer Trauer“ habe ich noch nie selber für ein Album gesungen. Ich habe es vor ein paar Monaten neu für mich entdeckt. Ich finde, dass „Versöhnung“ das Schlüsselthema des Lebens ist. „Nun bist du fort“ gehört zu den Liedern, nach denen ich immer wieder gefragt werde. Die letzte Aufnahme ist fast 40 Jahre alt. Es ist ein Trauerlied, mehr aber noch ein Trostlied. Wir haben eine sehr anrührende neue Fassung aufgenommen. Vielleicht das schönste Lied auf dem Album. Ja, und „Leben ohne Schatten“ kommt hier mit einer neuen, starken Melodie von Florian. Ein wichtiger Text, den ich nun endlich auch selber singen kann.


Du wirkst als Typ sehr ausgeglichen und warmherzig. Gibt es etwas, das dich voll auf die Palme bringen kann?

Aber klar. Ungerechtigkeit zum Beispiel. Oder aggressive Dummheit.

Gott und das Vertrauen auf seine Barmherzigkeit spielt in deinen Liedern eine große Rolle. Warum?

Weil er einfach so unfassbar gut ist. Er macht sich arm, um uns reich zu machen, er macht sich klein, um uns groß zu machen, er macht sich schwach, um uns Kraft zu schenken - aber jetzt zitiere ich schon wieder ein Lied von der CD. (lacht).

Passt gut zu dem Lied „Gott gab dich nicht auf“. Gibt es zu dem Lied eine Geschichte?

Es ist die Geschichte meines Vaters, der viele Jahre lang ein Sklave der Flasche war. Viel mehr ist es aber auch die Geschichte der grenzenlosen Geduld unseres Vaters im Himmel. Er hält uns selbst dann, wenn wir keine Kraft mehr haben, ihn zu halten.



Interessieren würde uns auch die Geschichte hinter „Der Alte“?


Das ist eine alte chassidische Geschichte. Sie hat mich gleich voll erwischt, als ich sie zum ersten Mal gehört habe. Und sie rührt mich jedes Mal wieder neu an. Es geht um die Frage, was eigentlich bleibt, wenn wir nach und nach all das verlieren, was uns einmal ausgemacht hat. Das Lied sagt: „Am Ende bleibt das Herz“.





Was würdest du beschließen, wenn du eine Woche lang Bundeskanzler wärst?

Dass diese Woche auf eine Stunde verkürzt wird. Nein, danke! Und Hut ab vor allen die bereit sind, politische Verantwortung zu übernehmen.



Dann doch lieber Moderator, Prediger und Musiker auf Reisen. Was freut dich eigentlich am meisten, wenn du nach einem deiner Live-Auftritte nach Hause fährst?

Wenn Menschen „befreit und beseelt“ nach Hause gehen. So wie die Menschen, die den „Alten“ besucht haben, von dem ich auf der CD erzähle. Danke, lieber Jürgen für das Gespräch, für das tolle Album und die feinsinnigen und großartigen Lieder.



Nahaufnahme

Auf „Nahaufnahme“ zeigt sich Jürgen Werth vielschichtig, sprachgewandt und durch und durch ehrlich. Florian Sitzmann ...

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Die aktuellen Live-Termine von Jürgen Werth findet man auf seiner Homepage: www.juergen-werth.de