Michael W. Smith im Interview

„Musik ist die kraftvollste Sprache der Welt“

In unserem Interview spricht Michael W. Smith über sein aktuelles Album „Sovereign“. Und darüber, warum es so wichtig ist, von Zeit zu Zeit die eigene Komfortzone zu verlassen.

„Musik ist die kraftvollste Sprache der Welt“
Michael W. Smith
Mit „Sovereign“ hast du eine neue musikalische Richtung eingeschlagen. War das beabsichtigt?

Michael W. Smith: Es war schon ein bewusster Schritt, aber vieles hat sich auf einfach so ergeben. Ich habe schon immer Pop-Musik gemacht. Für „Sovereign“ haben wir uns zum Ziel gesetzt, Lobpreis- und Pop-Musik miteinander zu verbinden. Und es sollte ein reines Studioalbum werden. Ich finde, am Ende ist dabei ein ganz besonderes Album herausgekommen. Viele der Songs sind sehr hymnenartig, und es ist definitiv keine klassische Lobpreis-Produktion geworden.

Wie entscheidest du, welche Songs auf ein Album kommen?

Michael W. Smith: Im Endeffekt entscheidet das eigene Bauchgefühl. Ich habe das in der Vergangenheit oft erlebt. Wenn Lieder mich nach mehrmaligem Hören immer noch begeistern, wenn sie immer noch „das gewisse Etwas“ haben, dann wandert der Song auf meiner Liste nach oben. Es gab auch für „Sovereign“ einige solcher Songs, die es aber trotzdem letzten Endes nicht aufs Album geschafft haben. Denn irgendwann muss man sich fragen: „Gehört der Song auf das Album? Passt es zu den restlichen Songs?“ Für „Sovereign“ haben wir aus 120 Liedern 12 ausgewählt, die meiner Meinung wirklich besonders waren und am Ende eine Einheit ergaben.

Es gibt viele „One-Hit-Wonder“ in der heutigen Zeit. Du hingegen bist seit 30 Jahren erfolgreich in der Musik-Szene aktiv. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?

Michael W. Smith: Ich glaube, dass es meine Berufung ist, Musik zu machen. Und meiner Meinung nach ist es auch wichtig, die eigene Komfortzone zu verlassen – sich immer wieder neu zu erfinden, um im Rennen zu bleiben. Für „Sovereign“ hatte ich ein talentiertes, junges Team um mich herum, das mich herausgefordert hat, mein Bestes zu geben.

Was war das Schwierigste daran, deine persönliche Komfortzone zu verlassen?



Michael W. Smith: Die Ungewissheit. Nicht zu wissen, was mich erwartet. Zum Glück konnte ich das schnell überwinden. Ich liebe die Herausforderung, aber dies war ein etwas größeres Wagnis, weil ich ungewohntes Terrain betreten habe. Besonders mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ich bis dahin gar nicht kannte. Das war für mich schon ein Risiko. Die große Frage war: Wird es am Ende ein gutes Album oder wird es der totale Reinfall? Aber ich habe den Schritt gewagt und bin letztendlich so auch im Glauben vorangekommen.

Musik berührt und verbindet Menschen auf ganz unterschiedliche Weise. Was glaubst du: Woran liegt das?

Michael W. Smith: Musik ist die kraftvollste und universellste Sprache der Welt. Ein Lied kann Herzen berühren und das Leben buchstäblich verändern. Das finde ich nach wie vor erstaunlich!

Wie schaffst du es, dein persönliches Glaubensleben lebendig zu gestalten?

Michael W. Smith: Das ist in der Tat eine Heraus-forderung. Für mich persönlich heißt das, einen Schritt zurück zu gehen. Wir werden heutzutage mit Informationen regelrecht überflutet. Das Leben zieht oft an uns vorbei. Ich denke, das ist nicht Gottes Wille. Wir brauchen Pausen. Zur Ruhe zu kommen bedeutet für mich, das Handy auszuschalten, mal nicht erreichbar zu sein, still zu werden. In Psalm 46, Vers 11 (Luther) steht: „Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!“ Gott sagt mir, dass ich mich ausruhen soll, und deshalb muss ich mir die Zeit nehmen, zur Ruhe zu kommen und bewusst auf ihn zu hören.