Interview mit Andrea Adams-Frey & Albert Frey

Komm zur Quelle

Gott ruft. Er ruft zur Quelle – zu sich selbst. Mitten im Lärm des Alltags. In Zeiten der Unruhe und der äußeren Unsicherheit. Andrea Adams-Frey und Albert Frey sind dem Ruf gefolgt – und möchten mit ihren Liedern auch andere zu der Quelle locken ...

Komm zur Quelle
Andrea & Albert
Wo und wann entstand die Idee für dieses besondere Album?

Andrea: Diese CD ist entstanden, weil Gott mir im Juli 2015 etwas für mich Existenzielles gezeigt hat: Ich saß auf der Holzbank unter den Obstbäumen auf unserem Grundstück, die mir in diesem Sommer zu meinem persönlichen Ruheort geworden war.

Locke auch andere an diese Quelle



In meinem Inneren hörte ich wie Gott sagte: „Du lebst mit mir in Ewigkeit. Wenn du dein Leben auf diesen Grund stellst und betrachtest, bekommt alles eine andere Bedeutung. Fürchte dich nicht vor der Zukunft und dem Älterwerden. Oder davor, dass du Dinge nicht mehr schaffst oder nicht mehr tun kannst. Das Entscheidende hast du bereits getan. Werde satt im Augenblick. Atme ein und atme aus. Trinke aus der Quelle des Lebens und du wirst Frieden finden. Du darfst sein. Sein. Da sein. Das ist deine Berufung! Dein Auftrag! Da sein! An der Quelle sein!“

Und er sagte noch: „Locke auch andere an diese Quelle“. Ich hielt diese besonderen Worte in meinem Tagebuch fest und wusste sofort, dass ich das gemeinsam mit Albert irgendwie weitergeben möchte. Das war die Geburtsstunde des Albums.

Was ist die Quelle für dich, Andrea – und für dich, Albert?

Andrea: Es ist das Leben spendende Wasser, das mir besonders daran gefällt. Dieses lebendige Wasser lässt einfach wachsen, ohne dass wir uns anstrengen müssen. Ich habe so eine Sehnsucht nach echtem Leben! Für mich ist die Quelle Gottes Gegenwart. Die kann sich ganz unterschiedlich zeigen: Mal kontemplativ, ganz allein im stillen Kämmerlein oder auf meiner Bank – im „Einfach da sein“. Mal beim Bibellesen, oder bei einem Spaziergang, wenn ich die Schönheit der Schöpfung bestaune. Dann wieder im Lobpreis, beim Lesen eines guten geistlichen Buches oder auf einer Veranstaltung, während einer Predigt – oder in einer tiefen Begegnung mit einem Menschen. Ich glaube allerdings, dass es diese ganz persönliche tiefe Art der „Quellenbegegnung“ braucht, wo ich mit ihm ganz allein bin.

Albert: Ich kann alles unterstreichen, was Andrea sagt und will noch zwei Sachen ergänzen: Bei Gott zur Quelle zu kommen, hat für mich mit Ordnung zu tun. Eine innere Klarheit und Konzentration, für die ich auch äußerlich eine gewisse Ordnung und auch einen schönen Ort brauche. Wir haben letztes Jahr einen Raum unterm Dach ausgebaut, in dem ich mich nun sehr wohl fühle. Als zweites ein Wort zur Musik. Das ist für mich eine Ebene, auf der ich Gott finde, wo die Quelle fließt, aber nicht immer – und auch nicht automatisch. Wenn ich im Arbeitsmodus bin oder in der Beobachterrolle, dann bleibe ich an der Musik an sich hängen, und dringe nicht zur tieferen Bedeutung, zum Berührtwerden, zu Gott selbst durch.

Wenn das aber gelingt, dann ist Musik für mich eine wunderbare Sprache zwischen Gott und mir.



Ist es wichtig, den Zugang zu dieser Quelle immer neu zu finden – und wenn ja, warum?

Andrea: Ich stelle mir das so vor: Die Quelle ist umgeben von Bäumen, Büschen, Pflanzen und Unkräutern aller Art. Wenn ich zu ihr will, muss ich mir da erst mal einen Weg bahnen durch das Gestrüpp. Je öfter ich aber dorthin gehe, desto mehr entsteht ein Trampelpfad und ich gelange dann logischerweise auch schneller und leichter an die Quelle. Wenn ich nur einmal im Jahr hingehe, muss ich mich erst wieder durchkämpfen.

Die Quelle selbst ist lebendig, deshalb werden wir dort immer wieder Neues, Lebendiges finden.

Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können, um den Weg zur Quelle immer neu zu finden



Albert: Den Weg zur Quelle zu finden ist wichtig, und schwer! Es gibt so viel anderes, was unsere Aufmerksamkeit will. Arbeit oder Zerstreuung. Deshalb brauchen wir jede Hilfe, die wir nur kriegen können, um den Weg zur Quelle immer wieder neu zu finden.

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Wie geht es dir Albert – ganz persönlich, wenn du an der Quelle bist?

Albert: In letzter Zeit finde ich bei Gott immer wieder Hoffnung und Zuversicht, die mir zwischendurch abhanden kommt. Ich bete, singe oder lese etwas – und dann kommt so eine Ruhe im Sturm und die Hoffnung, dass Gott alles unter Kontrolle hat und ich mit ihm auch durch Schwierigkeiten gehen kann. Außerdem ist „Schönheit“ für mich ein Thema meiner Zeiten an der Quelle. Ich ahne langsam, warum wir Gott „schön“ nennen, obwohl wir ihn doch nicht sehen können.

Im Booklet erwähnst du „Vaterbriefe“, Andrea. Was ist das?

Andrea: Ich habe vor einigen Jahren angefangen sogenannte „Vaterbriefe“ zu schreiben. Manfred Lanz, unser geistlicher Begleiter, hat mich darauf gebracht. Ich frage dabei speziell den Vater, was er mir sagen möchte oder was er über mich denkt und schreibe das dann auf wie einen Brief. Es ist wirklich erstaunlich, was dabei herauskommt. In fast jedem Brief höre ich, dass er mich sieht. Das scheint wohl besonders wichtig für mich zu sein. Er sieht mich in meinem momentanen Zustand. Immer mit bedingungsloser Liebe und nie endender Gnade. Er weiß um alles. Er versteht mich in die tiefsten Tiefen hinein. Selbst dort, wo ich selber noch gar keinen Zugang habe. Diese vielen „guten Gedanken und Worte“ von IHM haben mein Gottesbild in den letzten Jahren verändert, weil er so anders über mich denkt als ich selber mit meinem kritischen Blick auf alles „nicht haben, nicht sein, nicht können“... Das Lied „Ich seh dich“ ist ein „Muster-Vaterbrief“. Es gilt für mich und für dich!



Wen habt ihr – neben Gott – noch vor Augen, wenn ihr diese Lieder singt?

Andrea: Unsere Gesellschaft mit all ihren modernen Kommunikationsmöglichkeiten, die uns genau das Gegenteil erzählt und uns mit dröhnendem Geplärr in den Ohren liegt und uns wegziehen will vom echten Leben und der Quelle! Deshalb ist es so schwer zu ihr zu finden. Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen … Das hat Alberts Vater immer gesagt. (lacht)



Habt ihr etwas Neues über die Quelle herausfinden können?

Andrea: Mir ist die Bedeutsamkeit und Dringlichkeit noch mehr bewusst geworden. Und wie schwer es doch ist, dem wirklich nachzugehen, loszulassen, sich auszuruhen, mal NICHTS zu tun. War natürlich jetzt auch schwierig während der Produktionsphase, in der wir unter großem Druck standen, dass alles rechtzeitig fertig wird und wir allen Ansprüchen gerecht werden, und sie dann, diese Ansprüche, auch wieder loszulassen... (lacht). Wir stehen im Kampf uns nicht abbringen zu lassen.



Was ist ähnlich, wie bei eurem Album „Land der Ruhe“, was ist anders?

Albert: Ursprünglich hatten wir das Konzept von „Land der Ruhe“ vor Augen: Ein paar neue, aber auch viele ältere Lieder in einer neuen, ruhigeren Fassung. Aber je länger wir uns mit der Vision des Albums auseinandersetzten, desto mehr hatten wir das Bedürfnis, neue Songs zu schrieben. So stehen wir am Ende mit neun neuen Songs da – damit hatten wir eher das Konzept eines komplett neuen Albums mit zwei Neufassungen, einem Cover-Song und einer Improvisation. Das hat zwar unseren Zeitplan gehörig durcheinandergebracht. (lacht).

Musikalisch sind wir den selben Weg gegangen, eine Live Aufnahme inklusive Andreas Gesang, um ein authentisches Feeling zu bekommen. Wir spielen fast mit denselben Musikern wie damals. Neu dabei ist Luca Genta unter anderem mit Cello sowie ein echtes Streichorchester bei vier Songs. Das Klangbild und die langsamen Tempi sind ähnlich. Ab und zu kommt etwas mehr Energie und Leidenschaft durch, angefacht durch Andreas Gesang. Oft haben wir uns gefragt: „Was braucht der Song?“ Der Weg zur Quelle ist ja auch nicht nur hell und einfach. Das Album ist abwechslungsreich geworden – aber stimmig. Auf jeden Fall sind wir total happy damit und dankbar für Gottes Führung darin.

Der Himmel sang mit



... und dann gibt es noch eine Improvisation von Psalm 36.


Andrea: Während der drei Tage Aufnahmen der Lieder kam mir der Gedanke eine Improvisation über einen Psalm zum Thema aufzunehmen. Wir legten ein paar Harmonien fest und spielten und sangen ansonsten einfach intuitiv und „geistesgegenwärtig“ drauf los. In mir ist so eine Seite, die sich so selten bei Aufnahmen zeigen darf, die einfach drauflos singen will, frei und im Fluss mit der Musik und dem Geist ... Mir hat das so viel Freude gemacht mit den Jungs, die mich darin beflügelt haben. Drei Versionen sind entstanden. Wir wählten die, bei der Gott höchstpersönlich und hörbar mitgemacht hat: Das tiefe Donnern ist echt! Es wurde über mein Gesangsmikrofon aufgenommen. Es ließ uns erschauern und so hat der Himmel selbst gesungen: „Herr deine Güte reicht soweit der Himmel ist und deine Wahrheit soweit die Wolken gehen ...“

Ein tolles Schlusswort! Danke für die wunderbaren Lieder und für das intensive Gespräch.