2019/03 – Nikolai Löwen

Worte haben Auswirkungen

Worte haben Auswirkungen
Frühmorgens, wenn die Augen noch halb geschlossen sind, aber der Magen weit geöffnet ist, gehe ich schlaftrunken zum Kühlschrank. Ein Gedanke schießt mir durch den Kopf: Trägt nicht ein Buch von Gerth Medien den Titel: „Wenn du glücklich sein willst, such nicht im Kühlschrank“? Enttäuscht wende ich mich davon ab. Mein Magen knurrt. Zwei Stunden später. Ich flitze zwischen den Regalen hindurch. Titel werden in Millisekunden wahrgenommen. Gedanken. Worte. Sätze bilden sich. Weil jeder Atemzug zählt – Schritte wagen, Wunder erleben –Schritt für Schritt – Hoffnung auf steinigen Wegen – Meinen Weg allein gehen – Gemeinsam mit dir – Du bleibst an meiner Seite – Laufen lernen – Rolle vorwärts – StehaufMensch – Über Mauern springen –  Denn du hörst mich – Hörst du mich? –  Ich fühle, was du hörst – Doch Gott sieht das Herz – Ins Herz gebrannt – Größer als der Schmerz ... Ich bin völlig durcheinander. Ich habe vor lauter Hunger und vielen schnellen Schritten „Tsunami im Kopf“.

Worte haben Folgen. Gute Worte haben gute Folgen. Schlechte Worte haben schlechte Folgen. Gute Titel sorgen dafür, dass man die Bücher kauft. Ungünstige Titel reduzieren die Verkaufszahlen. Im Lager gibt es auch Titel, die mich ermutigen und stärken. Sie haben auf den ersten Blick tolle Botschaften und Auswirkungen. In diesen Titeln geht es um Gott und um mich: Der ungezähmte Messias – Der den Sturm stillt – Saved by grace – With God all things are possible – Die Freude am Herrn ist meine Stärke – Unendlich geliebt – ÜberWunden – Ich bin alles, was du brauchst – Alle meine Quellen sind in dir – Du bist der Gott, der mich sieht – Mein Gott ist bärenstark – Denn er trägt dich – Sei stark und mutig – Du bist ein Gedanke Gottes – Du schaffst das – Ich schenke dir meinen Frieden – Ich bin das Licht auf deinem Weg – Ich lass dich nie allein – Ich bin bei dir – Du verleihst mir Flügel – ... Bei all den guten und positiven Worten und Titeln müsste ich doch tatsächlich Flügel haben, oder? Bei all diesen genialen Worten und Zusprüchen Gottes an mich. Doch haben diese Worte wirklich positive Auswirkungen auf mich? Wie geht es Ihnen? Haben diese Worte noch Auswirkung auf Sie? Berühren sie Sie? Wird es in Ihrem Herzen plötzlich ganz warm, wenn Sie lesen: Saved by grace! Unendlich geliebt!? Kommen Ihnen dabei die Tränen?

Vielleicht haben wir mittlerweile ein hartes Herz gegenüber den guten Worten der Menschen und sogar gegenüber den Worten der höchsten Instanz unseres Universums? Ich möchte ein weiches Herz haben, das empfänglich ist für Gottes Worte. Ich möchte berührt werden von Gott, von seinen Worten und seiner Liebe. Wir Menschen haben die Fähigkeit, hinzuhören, uns auf Aussagen zu fokussieren, das Wichtige auf uns wirken und das Unwichtige eher abprallen zu lassen. Diese geistige und geistliche Fähigkeit des Sortierens haben wir. Wir können oft entscheiden, was wir hören und sehen und was nicht. Allerdings ist es oft anstrengend und wir müssen einige Filter installieren. Uns einige gute Gewohnheiten aneignen.

Ich habe zum Beispiel die Wahl, was ich an einem normalen Abend mache: Ich kann mich vor die Glotze legen und berieseln lassen, mich in die Garage verkrümmeln oder mich mit meinen müden oder aufgedrehten Kindern befassen. Und ich kann aus der richtigen Entscheidung eine Gewohnheit machen. Ich kann entscheiden, was ich morgens in mich hineinlasse: die neuesten Nachrichten aus den sogenannten sozialen Medien oder die alten Nachrichten aus der Bibel. Ich kann mir bewusst Zeit nehmen und innehalten und Gottes Worte in mein Herz gleiten lassen. Ich kann aber auch mit Tempo 180 an Gottes Worten vorbeirauschen, sodass sie nicht in mein Herz gelangen können.

Wir haben die Wahl, ob Worte oder Titel Folgen und Auswirkungen haben. Wir haben die Wahl, was wir in unseren Kopf und in unser Herz hineinlassen und was nicht. Ich wünsche Ihnen dazu weise Entscheidungen.

Nikolai Löwen, Mitarbeiter im Gerth Medien Logistik-Team