Das Versprechen der Nonne (Buch - Paperback)

Roman

4.5 Sterne

Das Versprechen der Nonne (Buch - Paperback)

Roman

Heidenheim im 8. Jahrhundert. Die Junge Nonne Michal lebt mit ihren Ordensschwestern im Kloster, wo sie den Menschen der Grafschaft dient und das Evangelium verkündet. Als eines Tages Gerold, der Sohn des Grafen, Zuflucht im Kloster sucht, beginnt es zwischen ihm und Michal zu knistern...

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Heidenheim im 8. Jahrhundert. Die Junge Nonne Michal lebt mit ihren Ordensschwestern im Kloster Heidenheim, wo sie den Menschen der Grafschaft dient und das Evangelium verkündet. Michals Leidenschaft gilt dem Anfertigen von Urkunden und Schriften. Eines Tages soll sie ein Dokument vervielfältigen, das ihren Argwohn entfacht: eine üppige Schenkungsurkunde Kaiser Konstantins an die Römische Kirche. Michal ist entsetzt: Soll sich die Kirche nicht mit dem Evangelium statt mit Ländereien schmücken? Hat nicht Jesus selbst bei der Versuchung in der Wüste die Reiche dieser Welt abgelehnt? Das Dokument lässt Michal nicht mehr los, und ihre gefährliche Suche nach der Wahrheit führt sie mitten in den Sündenpfuhl Roms ... Gerold ist der älteste Sohn und rechtmäßige Nachfolger des Grafen von Heidenheim. Eines Tages wird die Grafschaft überfallen und seine Familie ausgelöscht. Um sein Leben zu retten, muss er sich im nahegelegenen Kloster verstecken. Dort trifft er auf die junge Nonne Michal, und beide verlieben sich unsterblich ineinander. Doch die junge Frau will ihren Gelübden treu bleiben. Enttäuscht flieht Gerold nach Rom, wo er hofft, den Anspruch auf seine Grafschaft durchsetzen zu können …

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783961400690
  • Auflage: 27.08.2018
  • Seitenzahl: 512 S.
  • Maße: 13,5 x 20,5 x 3,5 cm
  • Gewicht: 580g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane

Bewertungen

  • 4/5 Sterne

    Nonne Hugeburc und das Geheimnis um die Schenkungskurkunde Konstantins

    von
    Das angelsächsische Mädchen Hugeburc wuchs bei ihrer Mutter und ihrer Tante Walburga auf, besuchte eine Klosterschule und zeigt eine große Begabung beim Lesen und Schreiben. Als kleinstes und jüngstes Mitglied der Schwesternschaft wird sie in Anlehnung an ihr biblisches Vorbild „Michal“ genannt. Als ihre Tante Äbtissin im Benediktinerkloster in Heidenheim wird, darf Michal neben dem Unterricht für die Kinder des angrenzenden Dorfes in der Bibliothek arbeiten. Bei der Anfertigung einer Abschrift entdeckt die junge Nonne Ungereimtheiten bei einer Schenkungsurkunde und sie macht sich auf den Weg nach Rom, um diesen ungeheuerlichen Betrug aufzuklären. Dass sie sich dabei in Todesgefahr begibt, wird der unschuldigen und weltfremden jungen Frau erst nach und nach bewusst.

    Gerold, der Sohn des Grafen, überlebt als Einziger ein Massaker, das seine Familie auslöschte. Die Identität des Mörders macht ihn fassungslos, und nur mit knapper Not entgeht er dem Meuchelmord seines Verwandten. Schwer verletzt wird er von den Nonnen im Kloster Heidenheim aufgenommen und gepflegt, doch die Gefahr einer Entdeckung ist groß. Als Gerold die junge Nonne Michal an seinem Krankenlager erblickt, verliebt er sich auf den ersten Blick in sie. Doch obgleich auch Michal Zuneigung zu Gerold fasst, ist sie davon überzeugt, für ein Leben im Kloster bestimmt zu sein. Mit der Zeit fragt sie sich dennoch, ob dies wirklich der Weg sein mag, den Gott für sie vorgesehen hat. Sowohl Michal, als auch Gerold, gelangen unabhängig voneinander nach Rom, wo vor allem Michal mit aufregenden, brisanten und sehr gefährlichen Abenteuern konfrontiert wird. Zu alledem ist den beiden der Mörder von Gerolds Familie dicht auf den Fersen…

    Robert Storch macht den Skandal um die konstantinische Schenkung zum Kernthema seines Buches und zeichnet ein ausführliches Bild des Lebens im achten Jahrhundert, der politischen Situation sowie der herrschenden Zustände in Rom. Seine Protagonistin zeichnet er als selbstbewusster und mit weit mehr Eigeninitiative ausgestattet, als das damals herrschende Frauenbild es erlaubte. Trotz ihres tiefen Glaubens und entgegen ihren unermüdlichen Bestrebungen schafft Michal es nicht, gehorsam und fügsam zu sein. Sie setzt vielmehr ihren wachen Verstand ein, um eine ungeheuerliche Verschwörung aufzudecken und möchte diesbezüglich sogar bis zum Papst vordringen. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Ausbildung kontert sie geschickt mit entsprechenden Bibelversen, um verfälschte oder diskriminierende Aussagen von Geistlichen zu widerlegen. Michal ist rebellisch, unbequem, aber dennoch bemüht, ihrer vermeintlichen Bestimmung zu entsprechen. Michals Handlungen in Rom empfand ich jedoch ein wenig überzeichnet und wenig glaubwürdig. Selbst eine taffe Frau der heutigen Zeit hätte angesichts bestimmter Situationen dieses Buches die Nerven verloren. Michals Vorgehensweise passten aus meiner Sicht an einigen Stellen nicht zur vorangehenden Charakterzeichnung einer weltfremden Nonne, die ihr gesamtes bisheriges Leben hinter Klostermauern verbracht hatte. Die Tatsache, dass der Autor bei seiner Hauptfigur sich nicht auf einen Namen festlegte und diese in steter Abwechslung einmal mit Hugeburc, und dann wieder mit Michal titulierte, fand ich irritierend. Die Charakterzeichnung von Gerold sowie jene der relevanten Nebenfiguren haben mir gut gefallen. Mit der Person des Antagonisten wird der Leser das gesamte Buch hindurch konfrontiert – seine geschickt inszenierten Intrigen und Machenschaften bewirken eine permanente latente Bedrohung und bringen Spannung ins Buch. Ich fand es schön, dass einige der handelnden Personen im Verlauf der Handlung auch eine gewisse Entwicklung durchleben durften.

    Fazit: „Das Versprechen der Nonne“ hat mir sehr gut gefallen. Es bescherte mir eine interessante, informative und unterhaltsame Lektüre, die ich Fans historischer Romane mit Fokus auf das Christentum wirklich ans Herz legen kann.
  • 5/5 Sterne

    von
    „...Du vergisst, dass ich nicht einfach nur Graf werden will. Ich will so werden wie Vater!...“
    Gerold, einziger Sohn von Graf Gebhard, ahnt nicht, dass er wenige Stunden, nachdem er obigen Satz zu seiner vier Jahre jüngeren Schwester Adelind gesagt hat, seine gesamte Familie verlieren wird. Nur ihm allein gelingt die Flucht vor seinem Onkel Wulfhardt. Er kommt im nahegelegenen Nonnenkloster in Heidenheim unter. Dessen Äbtissin Walburga allerdings ist Wulfhardt auch ein Dorn im Auge. Er wäre sie lieber heute als morgen los.
    Der Autor hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben , der im 8. Jahrhundert angesiedelt ist.
    Die Personen werden gut charakterisiert. Das ist zum einen die Äbtissin Walburga. Sie kümmert sich um die Dorfbewohner, steht fest im Glauben und zeigt Wulfhardt seine Grenzen auf. Von den Nonnen erwartet sie Unterordnung und Gehorsam.
    Besonders an Herz gewachsen ist ihr die Nonne Michal. Die junge Frau kann lesen und schreiben. Ein Leben außerhalb der Geborgenheit des Kloster ist für sie nicht vorstellbar. Außerdem ist sie auf ein solches Leben nicht vorbereitet, denn über das Zusammensein von Mann und Frau hat sie wenig konkrete Vorstellungen. Doch die Begegnung mit Gerold lässt in ihr Gefühle aufkommen, die sie nicht zuordnen kann.
    Gerold hat nur ein Ziel. Er möchte den Tod seiner Familie rächen und das Erbe des Vaters antreten. Dabei agiert er durchaus unvorsichtig. Michal beeindruckt ihn. Er würde sie gern an seiner Seite sehen.
    Wulfhardt zehrt von den Kränkungen der Kindheit. Der Hass auf den älteren Bruder bestimmt sein Handeln. Er ist ein zerrissener Charakter. Einerseits tut er alles, um an Macht und Reichtum zu kommen, andererseits plagt ihn in stillen Stunden ob seiner Taten das Gewissen. Das hält nur nicht lange vor. Zu den stilistischen Höhepunkten gehören dabei die Gespräche mit dem alten Mönch Johannes.
    „...Für Gott ist immer entscheidend, was sich im Herzen des Menschen abspielt: Tut er fromme Werke allein aus Ehrfurcht vor Gott, so finden sie gewiss sein Wohlgefallen. Tut er sie jedoch aus Prahlerei, um dafür von den Menschen gelobt zu werden, dann beleidigt er Gott...“
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Eingeflochten in die Geschichte werden zum einen Aussagen des Evangeliums, zum anderen das Nibelungenlied. Ersteres geschieht durch Michal, das zweite durch Gerold. Dadurch zeigt sich, was beiden wichtig ist.
    Nach den anfänglichen turbulenten Zeiten werden sechs Jahre übersprungen. Dann verlagert sich die Geschichte nach Rom. Zum einen lebt Gerold dort, zum anderen pilgert Michal in die Stadt, um den Papst auf eine gefälschtes Dokument aufmerksam zu machen. Ausführliche Recherchen nicht nur in der Klosterbibliothek haben ihr offenbart, dass es bei der Schenkung von Kaiser Konstantin nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Sie ahnt nicht, dass sie auf alte Feinde und Widersacher trifft und mit ihrem Leben spielt. Das folgende Zitat öffnet ihr die Augen über den Sittenverfall der Stadt:
    „...Die Wahrheit war hier in Rom so selten wie keusche Priester...“
    Treffende Sprachbilder beschreiben Landschaften und Menschen. Historische Personen wie Bertrada und Papst Hadrian werden geschickt in die Handlung integriert.
    Machtgier, Verrat, Eifersucht sind die Gegenspieler von Vertrauen, Treue und Zuneigung. Gleichzeitig wird deutlich, wie unterschiedlich die Christianisierung verlaufen ist. Während Walburga nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch hilfreiche Taten überzeugt, setzen andere auf Gewalt.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es malt eine farbiges Bild des 8. Jahrhunderts.
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