Die meisten der 25 Kurzgeschichten handeln von Menschen, die auf irgendeine Weise Jesus begegneten: Ein Astrologe, der von Jesu Geburt erfuhr, Jünger, Pharisäer, Hirten und Verbrecher. Was mag wohl in ihren Köpfen vorgegangen sein, als sie Jesus reden hörten, als er von Gleichnissen erzählte oder sich mit seinen Jüngern unterhielt? Die Geschichten bieten kurze Einblicke in das damalige Leben und machen Lust, sich die jeweiligen Begebenheiten in der Bibel nachzulesen.
Alles in allem fand ich die Erzählungen gut zu lesen, bei manchen hatte ich allerdings das Gefühl, dass etwas „fehlt“ oder nicht richtig wiedergegeben wurde. Bei der Geschichte des blinden Bartimäus beispielsweise fehlte, dass Jesus einen Brei aus Spucke und Lehm auf die Augen schmierte. Die Hirten, die zum Stall kamen, um den von den Engeln angekündigten Messias zu sehen, treffen auf fremdländische Männer, Kamele stehen vor dem Stall – da scheinen die Astrologen aus dem Morgenland schneller gewesen zu sein als die Hirten ...
Im hinteren Teil des Buches befinden sich die biblischen Quellen zu den jeweiligen Kapiteln, welche chronologisch angeordnet wurden. Ich hätte es praktischer empfunden, wenn die Bibelstellen nach Kapiteln angeordnet gewesen wären. Man hätte sie evtl. noch mal am Ende des jew. Kapitels angeben können.
Wer Kurzgeschichten mag ist bei diesem Büchlein gut aufgehoben. Literarisch kann ich nichts dagegen sagen, nur mit den biblischen Hintergründen hat es m.E. hier und da gehapert bzw. wurde mir da zu frei interpretiert.