Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
«Weil ich es will», sagen 30 Frauen und Männer, die ihren homoerotischen Gefühlen nicht das letzte Wort über ihren Lebensstil geben möchten. Ein kontroverses Thema, das leider nicht mehr kontrovers geführt wird, weil die Stimmen derer, die sich nach Veränderung ihrer Gefühle sehnen, es heute schwer haben, repressionsfrei Gehör zu finden. Sie stehen quer zum Mainstream und das heißt auch: Sie stehen quer zu queer. – Umso wichtiger ist es, dass hier Menschen im Ringen um Identität und sexuelle Orientierung den Mut finden zu erzählen, was ihnen widerfahren ist. Es ist ihre Geschichte, es ist ihr Weg, es ist das, was sie leben wollen.
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783038482581
- Auflage: 31.08.2023
- Seitenzahl: 424 S.
- Maße: 15 x 22,5 x 3 cm
- Gewicht: 681g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Erlebnisberichte
Extras
Leseprobe
Bewertungen
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Unfassbar gut und vielschichtig
Was für ein unfassbar gutes, tiefes und vielschichtiges Buch!
Markus Hoffmann, Entwicklungspsychologe und Prior der „Bruderschaft des Weges“, hat mit „Weil ich es will“ einen wichtigen Beitrag zum Verstehen und Begleiten von (ehemals) homosexuell empfindenden Menschen veröffentlicht. Die in dem Buch enthaltenen 39 Lebensberichte sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie geschrieben haben. Manche sind anonym, manche mit realem Namen veröffentlicht. Manche erzählen von Jahren offen gelebter Homosexualität, bevor ein Hinterfragen begann, manche haben ihre homosexuellen Empfindungen nie ausgelebt. Was das Buch so kraftvoll macht: Es sind persönliche Geschichten, keine Theorie. Es geht hier um individuell gelebte Entscheidungen, nicht um starre Regeln, „Spontanheilungen“ oder ein „Schema F“.
Was mich beeindruckt hat, war die Offenheit der Berichte. Viele berichteten von erlebten Traumata, von Irritationen, von tiefer Einsamkeit und Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Verbundenheit. Da es so tief ging, konnte ich meist nur ein bis zwei Berichte lesen, bevor ich das Ganze wieder sacken lassen musste. So habe ich letztlich Monate mit dem Buch verbracht, aber keine Minute davon bereut.
„Weil ich es will“ ist ein feinfühlig geschriebenes, gut gegliedertes Buch, das neben selbst betroffenen Menschen auch eine wertvolle Lektüre für Seelsorger und Therapeuten ist. An vielen Zeugnissen zeigt sich ein Gewordensein, aber auch die Kraft innerer Heilungsprozesse, wenn man sich auf den Weg macht. Obwohl ich selbst nicht betroffen bin, haben mich etliche Beiträge tief berührt – Fragen der Identität beschäftigen uns Menschen einfach in jeder Lebenssituation. Am meisten beeindruckt hat mich der Bericht von „Isabell“, die als Frau geboren eine Geschlechtsumwandlung zum Mann vornehmen ließ, sich aber Jahre später doch wieder entschied, als Frau zu leben.
Ich empfehle „Weil ich es will“ von Herzen, denn wie Verleger Dominik Klenk im Nachwort schreibt: „Zwischen den Zeilen der einzelnen Geschichten [entsteht] ein Raum, in dem Menschen sich verorten können: umgeben vom Wort und von der Liebe Gottes, erfüllt mit dem Zuspruch von Gefährten, die ihr Anliegen teilen und ernst nehmen.“ -
Ein berührendes Buch, das mehr Aufmerksamkeit verdient
In „Weil ich es will“ berichten und begründen 39 Männer und Frauen, wie und warum sie sich gegen eine homoerotischen Lebensstil entscheiden haben. Auf eine sehr interessante Art öffnen sich die Autoren und Autorinnen dem Leser und berichten aus ihrem Leben, oft schon in der Kindheit beginnend. Die Geschichten, die alle wahr sind, regen zum Nachdenken und Hinterfragen auf und lässt einen mit viel Stoff zum Weiterdenken und Diskutieren auf.
Das Buch wirft wichtige Fragen auf: Können homosexuelle Identitäten sich verändern? Sollten sie? Es versucht, diese Fragen zu beantworten, indem es die Geschichten von Menschen teilt, die mit ihrer Geschlechtlichkeit und Sexualität ringen.
Dieses „Sachbuch“ ist alles andere als leichte Kost, da einem die Leidensgeschichten und die inneren Kämpfe der meist noch wirklich jungen Menschen erstaunlich real dargestellt werden und dadurch sehr nahe gehen.
Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass dieses Buch mehr Beachtung bekommt, dass es definitiv die Minderheit unter den Minderheiten zeigt und einige gesellschaftskritische Fragen aufzeigt. Es ist ein sehr wichtiges Buch zu einem sehr wichtigen Thema, welches dem allgemeinen Mainstream stark widerspricht, allerdings ohne ihn anzugreifen. Einige, die dieses Buch lesen, werden es wahrscheinlich kontrovers finden. Trotz dieser „Kontroversen“, die das Buch umgeben, bietet es aber einfach einen perfekten Einblick in die persönlichen Kämpfe und Entscheidungen von Menschen, die mit ihrer sexuellen Orientierung ringen. Es fordert die Leser heraus, über die Komplexität der menschlichen Sexualität und Identität nachzudenken.
Insgesamt ist “Weil ich es will” ein herausforderndes und provokatives Buch, das eine wichtige Stimme in der laufenden Diskussion über Sexualität und Identität bietet. Es ist ein Buch, das man lesen sollte, um die Vielfalt der menschlichen Erfahrung besser zu verstehen und um die eigene Perspektive zu erweitern. Ich empfehle dieses Buch allen, die sich für die Themen Sexualität, Identität, Glaube und Selbstbestimmung interessieren.
Viele Grüße -
Überfälliges Buch, das den Blick und die Debatte weitet
Ich habe mich lange Zeit gefragt, ob es diese Menschen (noch) gibt und falls ja, warum man von ihnen nichts hört in der Öffentlichkeit. Hier ist der Beweis: es gibt sie. Und sie haben es heutzutage schwer repressionsfrei Gehör zu finden.
Dieses Buch war längst überfällig, denn es ist nicht alles schwarz-weiß. Die Graubereiche dürfen sein und müssen gehört werden.
Ein dickes Buch mit 39 Lebensberichten, das für mich nicht in einem Zuge und leicht zu lesen waren, weil die Erfahrungen der hier zu Wort kommenden Menschen, mir doch oft sehr nahe gingen, da leidvolle Erfahrungen in Familien und Lebensläufen aufgezeigt werden sowie die inneren Kämpfe, mit denen Menschen oft nicht sichtbar durch ihr Leben gehen.
Dieses Buch will nicht dafür werben, dass Homosexualität veränderbar ist. Dieses Buch will vor allem zeigen, dass es mehr gibt als das, was im Mainstream derzeit sehr laut vernehmbar ist. Das Vorwort zu lesen ist essenziell und zeigt auf, worum es dieses Buch gibt. Ein Buch, das helfen kann, die Debatte wieder kontrovers zu führen und auch die Menschen nicht in einen „Lösungsweg“ zu drängen, die mit ihrem homosexuellen Empfinden hadern. Es kann helfen, eine Weite in dieses komplexe Thema zu kriegen, das keine Pauschalantwort verdient – denn jeder Mensch und seine Lebensgeschichte sind individuell und sollen es auch sein dürfen. -
Stimmen, die gehört werden müssen!
Der Klappentext sagt eigentlich alles, auch zur Relevanz dieses Werks für den LGBTQ-Diskurs. Inhaltlich daher nur eine Bemerkung zur Ausrichtung des Buches: Die Berichtenden geben persönliche Einblicke in ihre Biographien. Sie reflektieren das Verhältnis zu ihrer eigenen Sexualität auf sehr ehrliche Weise. Dabei wird diese als integraler Bestandteil der menschlichen Identität betrachtet, nicht als etwas Isoliertes, und darum geht es in den Zeugnissen immer auch um die Aufarbeitung der eigenen Geschichte als Ganzes: Welche Erlebnisse haben die Berichtenden geprägt, in welchen Konstellationen wuchsen sie auf...
Diese Verknüpfung fand ich erhellend und wichtig, das damit verbundene 'psychoanalytische' Framing jedoch etwas mühsam mit der Zeit. Schnell bildeten sich Muster heraus, die immer wieder vorkamen: Familienprobleme, unerfüllte Bedürfnisse, sozialer Druck, dann Beratung, neue Freundschaften... Ich finde es zwar bezeichnend, dass als konflikthaft erlebte Sexualität so häufig mit ähnlichen Phänomenen einhergeht, und ich respektiere die Berichtenden und ihre Aushandlungsprozesse. Aber ich glaube nicht, dass man die eigene sexuelle Identität psychologisch 'erklären' kann, geschweige denn sie gänzlich durchleuchtet haben muss, bevor man sie an Gottes Massstäben ausrichten kann. Deswegen war dieser Aspekt mir persönlich etwas too much.
Gewisse Muster begegneten mir auch in der Sprache. Begriffe wie "Gewordensein", "Verschmelzung", "Verstrickungen", die m.W. in der Alltagssprache eher selten sind, tauchten über diverse Zeugnisse hinweg gehäuft auf. Womöglich ein Ausdruck davon, dass viele der Berichtenden einander kennen, sich austauschen, evtl. auch im Umfeld derselben Beratungsstelle unterwegs sind. Im Buch wird immer wieder deutlich, wie heilsam es für die Betroffenen ist, Weggefährten zu finden und gemeinsam endlich eine Sprache für das Erlebte zu finden. Darum führe ich dies nicht als Kritikpunkt auf. Aber auch generell ist der Stil über alle Textteile hinweg sehr einheitlich. Ich würde ihn als gepflegt und leicht anspruchsvoll beschreiben, die Wortwahl als angemessen behutsam. So entsteht ein angenehmer und anregender Lesefluss.
Für eine Sammlung von Lebensbildern hätte ich mir jedoch - sowohl inhaltlich als auch sprachlich - etwas mehr Vielfalt und O-Ton gewünscht. Gerade der letzte Beitrag zeigt, dass man konflikthafte Sexualität nicht nur psychologisch, sondern z.B. auch theologisch betrachten kann. Und ich bin sicher, dass es viele homosexuell empfindende, bibeltreue Christen gibt, die ihren Weg ganz anders 'framen' und andere Worte dafür finden würden. Ich will damit die vorhandenen Stimmen nicht abwerten! Aber das Buch soll laut dem Verleger "ein Beitrag zur Diversität" sein, und obwohl ich dem zustimme, hätte es das noch ein bisschen mehr sein dürfen.
Während es für mich also insgesamt etwas 'zu viel vom gleichen' war, spreche ich dennoch eine klare Leseempfehlung aus. Homosexuell empfindende Gläubige, die an Gottes Sicht von Sexualität festhalten wollen, haben keinen leichten Weg. Von der Gesellschaft belächelt, von der Kirche übersehen - dabei könnte letztere, wenn sie an diesem Weg Anteil nähme, so vieles lernen über unseren wunderbaren Gott. Denn Seine treue Liebe ist es, die durch diese Geschichten hindurchscheint.
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Beeindruckendes Sachbuch
„...Es gibt nicht den einen Typus des homosexuellen Menschen. […] Glaubt man den Statistiken, so gibt es viel mehr Menschen, die sich irgendwo zwischen dem homosexuellem und dem heterosexuellem Pol platzieren, als solche, die sich ausschließlich als homosexuell definieren...“
Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Im Buch sind 39 Lebensberichte gesammelt, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Sie brechen die Einordnung in Schwarz und Weiß auf und zeigen, wie differenziert die Fragen zu betrachten sind.
Allen Geschichten ist gemeinsam, dass sie die Frage auch aus christlicher Sicht beantworten. Gerade der Glaube hat den Erzählenden geholfen, die eigene Entscheidung zu fällen und einen persönlichen Lebensweg zu finden. Außerdem zeigt es sich, wie schwierig es sein kann, sich gegen den Mainstream zu stellen. Wohlgemerkt, es geht weder um Umpolung noch um Ablehnung echter Gefühle.
Das Buch gliedert sich in 11 Kapitel. Jedem Kapitel ist ein Vorwort vorangestellt, das wesentliche Schwerpunkte benennt. Obwohl die Herangehensweise unterschiedlich ist, werden häufig Gemeinsamkeiten und ähnliche Erfahrungen deutlich
Das Buch ist keine leichte Lektüre. Die Berichte sind sehr ehrlich und deshalb tief berührend. Es geht um innere Verletzungen und Verletzlichkeit, um Unverständnis und Ablehnung.
„...Auf der Suche nach Hilfe und Orientierung berichtete ich meinem Pastor von meinen homosexuellen Empfindungen. Dieser gestand sofort ein, auf diesem Gebiet nicht bewandert zu sein und mir deshalb auch keinen Rat erteilen zu können...“
Hier zeigt sich, wie unterschiedlich die Wirkung einer solchen Aussage sein kann. Der eine fühlt sich dadurch unverstanden, andere sind mit der ehrlichen Antwort zufrieden und suchen sich kompetentere Ansprechpartner.
An anderer Stelle ist zu lesen:
„...Jeder Mensch, der homosexuell empfindet, hat eine andere Geschichte...“
Und genau das wird in den einzelnen Berichten deutlich. Für manche ging es dabei fast bis zur Sucht. In jedem Fall berührt auch die Sexualität, ob heterosexuell, homosexuell oder bisexuell, die Psyche und die psychische Gesundheit. In den Berichten wird deutlich, dass es manchmal ein sehr langer weg sein kann, bis man zur eigenen Zufriedenheit findet.
Das Buch hat mich tief bewegt. -
Gottes Wort steht über Gefühlen/ Gefühlen auf den Grund gehen
Im Buch „Weil ich es will“ kommen 39 Frauen und Männer zu Wort, die über ihr Leben und ihren Umgang mit homoerotischen Gefühlen berichten. Dabei sind es Menschen, die ihren Gefühlen nicht die Macht über ihr Leben geben wollen, sondern diese dem Worte Gottes unterstellen. Die einzelnen Berichte könnten nicht unterschiedlicher sein: Hier kommt eine ganze Vielfalt zusammen – jede Person wächst in einem individuellen Kontext mit unterschiedlichen Herausforderungen auf und geht mit diesen auf persönliche Art und Weise um. Den Einstieg ins Buch stellt ein umfangreiches Vorwort dar, das die Herangehensweise an das Buch erklärt und den Lesern Lesehilfen anbietet, z.B. werden an Seelsorger oder Lebensberater andere Forderungen beim Lesen gestellt als an evtl. Betroffene oder Menschen, die mit Betroffenen zu tun haben.
Die Frauen und Männer, die hier über ihren Lebensweg und ihre Kämpfe im Bezug auf ihre homoerotischen Gefühle berichten, tun dies auf solch eine offene Art und Weise, dass ich beim Lesen großen Respekt vor dieser Ehrlichkeit und dem Mut bekam. Sie gewähren tiefe Einblicke in frühste Kindheit, die Rolle der Eltern auf die kindliche Entwicklung und den weiteren Lebensweg, so wie die es eben empfunden haben, und in ihre Gedankenwelt. (Ganz nebenbei wurde mir neu bewusst, welch entscheidende Rolle wir doch als Eltern inne haben beim Begleiten unserer Kinder ins Leben hinein!) Die Erzählenden machten sich für dieses Buch verletzlich und ich halte das für einen großen Schatz.
Ich muss zugeben – als ich den Titel des Buches las, war ich sehr skeptisch und hatte Vorurteile, weil ich erwartete, dass es ein Buch wäre, das für die Inklusion der Homosexualität im Christentum plädiert a la „Liebe ist Liebe“/ „Gott hat mich eben so gemacht“/ „Homoerotische Gefühle sollen ausgelebt werden“. Umso angenehmer wurde ich überrascht, als ich las, dass sowohl der Herausgeber als auch die einzelnen Betroffenen eben nicht dem Konsens der Gesellschaft nachgeben wollen, sondern ganz klar aus dem Wort Gottes heraus lesen, dass das Ausleben von nicht-heterosexuellen Gefühlen nicht vereinbar sind mit Gottes Prinzipien. Für diesen Aspekt hat mir der letzte Bericht mit der Überschrift „Warum ich als Christ nicht homosexuell leben kann – und will“ am besten gefallen. Er ist eine wunderbare Zusammenfassung der gesamten Berichte.
Das Buch hat mich auf eine spezielle Art neu aufgeklärt, denn bis dato war mir nicht unbedingt bewusst, dass es so eine breitgefächerte Ebene zwischen hetero- und homosexuellem Empfinden überhaupt gibt. Des Weiteren hat es mich unglaublich herausgefordert und bewegt, vieles klingt noch nach. Vor allem aber hat mich berührt, dass die Berichtenden den unfassbaren Mut und Willen aufgebracht haben, ihren Gefühlen nicht einfach die Oberhand zu überlassen und – vereinfacht gesagt – triebgesteuert zu leben, sondern dass sie sich aufgemacht haben, um diesen Gefühlen auf den Grund zu gehen, Traumata und Probleme aus Kindheit und Jugend zu bearbeiten und sich Heilungsprozessen hinzugeben mithilfe des Heiligen Geistes. Unglaublich bewegend zu lesen, wie viel sie auf sich genommen haben, um in diese Prozesse hineinzukommen und da weiterzugehen, denn einiges ist längst nicht abgeschlossen. Diese Wege sind oft lang, aber lohnenswert und mit Gottes Hilfe erlangen sie immer mehr Freiheit darin.
Ich empfehle dieses Buch ganz unbedingt (vor allem
Für Christen); meiner Meinung nach ist es ein sehr wichtiger Beitrag zu einem äußerst gesellschaftsrelevanten Thema.
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Darf man seine eigenen Gefühle heute noch hinterfragen?
Das Buch wurde von 39 Autoren und Autorinnen verfasst, die den Leser in ihren Zeugnissen an ihrem Lebensweg teilhaben lassen. Jedes Zeugnis ist dabei so individuell, wie der Verfasser. Manche sind kürzer, andere länger. Das eine Zeugnis lässt sich flüssiger lesen, als ein anderes.
Sehr gut hat mir das Vorwort gefallen, in dem die Aufteilung der Zeugnisse in Kapitel erklärt und Begriffe geklärt wurden.
Jedes Kapitel startet mit einer kleinen Zusammenfassung.
Dieses Buch hat mich beeindruckt und herausgefordert. Es war beeindruckend in den Zeugnissen zu lesen, wie die Autoren ihren Weg gefunden haben, trotz vieler Widrigkeiten. Und dabei wurde immer ganz klar, dass dieser Weg sehr individuell ist und auch noch nicht abgeschlossen. Das Buch hat mich herausgefordert, mich mit dem Thema gleichgeschlechtlicher Beziehungen auseinanderzusetzen und ich durfte so manch Neues lernen. Sehr spannend waren für mich die Abschnitte, in denen deutlich wurde, was die Autoren sich von einer christlichen Gemeinde erhoffen.
Einige Autoren sprechen in diesem Buch auch an, dass es in unser freiheitsliebenden Gesellschaft nicht immer verstanden wird, wenn man sich und das eigene Verhalten selbstkritisch hinterfragt.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte. Es ist keine leichte Lektüre, aber es lohnt sich! -
Einblick in Heilwerden
In dem Buch „Weil ich es will“ erzählen 30 Personen von ihren Erfahrungen mit ihren homoerotischen Empfindungen und Gott. Sie öffnen ihre ganz persönliche Entscheidung, ihre Empfindungen nicht auszuleben. Und wieso? Weil sie ihre Empfindungen als konflikthaft wahrnehmen, das Label „homosexuell“ bzw. „schwul“ oder „lesbisch“ ist entweder zu platt, passt nicht zu dem, was sie fühlen oder zu dem, was ihnen Gesellschaft und zum Teil auch Kirche aufdrücken wollen.
Ich habe das Buch der 30 Personen über den Alltag hinweg immer wieder in die Hand genommen - und zuweilen setzte es mir wirklich zu. So unterschiedlich diese Geschichten auch sind, haben sie ein ganz Großes gemeinsam: die Suche nach dem eigenen Selbst, die Suche nach dem Ursprung etwaiger Empfindungen und die Suche nach echter Annahme, nach echter Beziehung. In all diese verschiedenen Situationen kommt einer, der sagt, ich liebe dich, ich nehme dich an, wie du bist und will dich ganz machen: Jesus Christus.
Das Buch war eine Herausforderung an mich. Nicht etwa, weil ich mich mit dem Thema noch nie auseinandergesetzt hätte, sondern weil ich von diesen Erlebnissen einzelner Menschen las und direkt anfing zu hinterfragen: Wie gehe ich mit meinen Kindern um? Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen in der Gemeinde um? Wie gehe ich mit MIR um?
Denn ich würde mal ganz mutig eines behaupten: homoerotische Empfindungen verspüren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr Menschen in Gemeinden, als wir derzeit ahnen. Und ich will mir die Anmerkungen und Wünsche der Autoren zu Herzen nehmen. Es muss Raum der Annahme, der Begleitung und für echte Gemeinschaft in Gemeinden geschaffen werden.
Empfehlen kann ich das Buch beinahe jedem. Vor allem aber Menschen, die selbst homoerotische Empfindungen bei sich wahrnehmen und bislang noch nicht den Mut hatten, darüber mit jemandem zu sprechen. Zuweilen war das Buch mir wie ein Gesprächspartner, ein Mentor, der mir Nachzudenken gab. Gleichwohl ersetzt es nicht den persönlichen Kontakt zu einem Seelsorger.
Zudem empfehle ich das Buch einem jedem Pastor oder Seelsorger, der sich in der Gemeinde mit dieser Thematik konfrontiert sieht oder Einblick darin braucht, wie Beratung eines Menschen, der seine Empfindungen hinterfragt, gehen kann.
Besonders gut fand ich auch die formulierten Wünsche an die Gemeinde, wie etwa auf den Seiten 161 bis 162. Sie fordern gewissermaßen das Rückgrat, das die Gemeinde in den letzten Jahren verloren hat.
Das Buch gibt keine Anleitung, wie Wegbegleitung aussehen muss, verspricht keinen erfolgreichen 10-Schritte-Plan, keinen magischen Gott, der die Empfindungen einfach wegpustet. Aber es schenkt Einblick in Heilwerden. -
Ist es gestattet, sich zu verändern?
Es gibt heutzutage sehr viel Freiheit für Menschen, die homosexuell empfinden, doch gilt diese Freiheit auch für Menschen, die zwar homosexuelle Gefühle haben, sich aber nach einem anderen Leben sehnen, weil sie sich nicht frei und heil fühlen?
In diesem Buch erzählen achtunddreißig Männer und Frauen von ihren persönlichen Erfahrungen. Sie berichten von ihren Sehnsüchten und von ihrem Schmerz, von Verletzungen in der Kindheit und von zerstörerischen Haltungen als Erwachsene, von der Suche nach ihren ureigenen Bedürfnissen und von Heilung, vor allem aber vom Erleben echter, tiefgründiger Freundschaft.
Die Beiträge sind unter verschiedene Überschriften zusammengefasst. Mal geht es um Identität, dann über die Entscheidung alleinstehend zu bleiben. Zeugnisse über traumatische Erfahrungen sind ebenso dabei, wie hoffnungsvolle Berichte über Vaterschaft oder über Erfahrungen von Annahme in Kirchengemeinden.
Viele der Schreiber und Schreiberinnen sind in der katholischen Kirche beheimatet, aber auch andere Konfessionen sind vertreten. Gemeinsam ist den Schreibern, dass ihnen der Glaube wichtig ist, und sie so leben wollen, wie es Gott gefällt.
Sehr vorsichtig erzählen diese Menschen von ihren Erfahrungen. Vorsichtig, weil sie erlebt haben, dass Toleranz nur bedingt gilt. Dass jemand unzufrieden ist mit seinem Erleben von homoerotischen Gefühlen ist nicht vorgesehen, darf heutzutage nicht sein. Dabei ist es noch nicht einmal so, dass die Schreiber und Schreiberinnen in eine Therapie gehen, um von ihrem homosexuellen Empfinden befreit zu werden. Sie suchen das beratende Gespräch, weil sie merken, dass es einen Mangel in ihrem Leben gibt. Sie leiden an emotionalen Abhängigkeit in ihren Beziehungen, an quälenden Fragen zu ihrer Identität, oder an Wunden aus ihrer Kindheit. Und mit den Antworten, die sie finden, kehrt eine große Lebensfreude zurück.
Fazit: Jeder sollte dieses bewegende Buch lesen! Nicht nur, dass die authentischen Zeugnisse einen guten Einblick in das Empfinden von homosexuellen Menschen geben, die aufgeworfenen Fragen sind für alle relevant, die ein reifes und befreites Leben führen wollen. Sehr, sehr empfehlenswert!
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Sehr spannend und lesenswert
Dieses Buch erzählt die Geschichte von 39 Menschen, die sich alle – manche früher, manche später – mit homoerotischen Empfindungen konfrontiert sahen.
Wenn auch die Erlebnisberichte so unterschiedlich sind wie die betroffenen Menschen selbst, haben sie doch alle eines gemeinsam: sie haben sich entschieden, diesen Gefühlen nicht das letzte Wort zu überlassen und diese Empfindungen nicht auszuleben.
Ein heikles Thema in unserer Zeit und Gesellschaft, noch dazu mit einer Ausrichtung, die ganz und gar nicht in den Mainstream passt. Aber gerade deshalb sehr spannend und lesenswert. Denn auch diese Stimmen müssen gehört und akzeptiert werden.
Das Buch wurde herausgegeben von Markus Hoffmann. Er ist Entwicklungspsychologe und leitet ein Institut, wo eben diese Menschen Gehör und Begleitung finden.
Das Buch beginnt mit einem ausführlichen Vorwort seinerseits, was ich sehr hilfreich und in einzelnen Punkten auch schon sehr augenöffnend fand.
Das Vorwort geht sowohl auf den Leser, als auch auf den Inhalt des Buches ein und erläutert wem, aber auch wozu dieses Buch dienen soll.
Das Buch ist in zehn Kapitel unterteilt, welche die Lebensgeschichten in übergeordnete Themenbereiche einordnen, z.B. „Ledig sein und als Single glücklich leben?“ oder „Vaterschaft leben trotz verunsichertem Mannsein“.
Schon nach dem ersten Bericht war mir klar: das ist kein Buch, das man mal so nebenher liest – das hier geht unter die Haut.
Bei den Geschichten haben sich in mir die unterschiedlichsten Emotionen abgespielt. Von
Trauer, wenn man liest, wie undifferenziert und abwertend Kirche mit manchen Menschen umgegangen ist. Aber auch tröstlich, wenn Menschen auf ihrem Weg echte Annahme und Wegbegleitung erfahren dürfen.
Oft liest man von schweren Erfahrungen im Leben der Betroffenen, darf gleichzeitig aber auch etwas von ihrem Heilungsweg erfahren.
Das Buch hat mir definitiv vor Augen geführt, wie undifferenziert meine Meinung in mancherlei Hinsicht war. Es zeigt sehr deutlich auf, wie komplex das Thema ist und dass Betroffene nicht einfach mit ein paar Bibelzitaten oder billigen Antworten abgespeist werden können.
Ich bin tief bewegt von den Erlebnisberichten, was auch nach dem Lesen noch nachwirkt und in mir arbeitet.
Von meiner Seite eine große Leseempfehlung. Das Buch war wirklich ein Highlight für mich!
Ein großes Lob und Danke auch an den Fontis-Verlag – es braucht definitiv Mut ein solches Buch in unserer Zeit zu veröffentlichen.
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Sehnsüchte des Herzens erkennen
Bevor ich mit meiner Bewertung beginne, möchte ich, wie der Herausgeber in seinem Vorwort, ein paar Grundsätze festhalten. Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch allgemeingültig zu sein. An keiner Stelle wird gesagt, dass alle Menschen mit homoerotischen Empfindungen das so erleben wie die Menschen hier. Es handelt sich nicht um einen Leitfaden der Verhaltensweise oder ähnliches. Es ist ganz schlicht und ergreifend eine Sammlung von Erlebnisberichten von Menschen, die einen Konflikt bei sich feststellen. Sie merken, dass hinter den Homose*uellen Empfindungen ein ganz anderes Problem liegt, dass sich lediglich durch diese Empfinden ausdrückt. Sollte also jemand behaupten dies sei ein Umpolungsbuch, das Manipulieren möchte, der hat das Buch schlichtweg nicht gelesen oder verstanden.
Mich haben diese Berichte ganz tief berührt. Jede Geschichte ist anders, auch wenn sie ein bestimmtes Muster aufweisen. Obwohl es auch um mehr oder weniger traumatische Berichte geht, habe ich dabei immer vor allem eins gesprüht: Hoffnung. Hoffnung darauf, dass diese Menschen erkennen dürfen, dass sie von ganzen Herzen geliebt sind. Das diese liebe Bedingungslos und ohne Anspräche ist. Es war für mich sehr wertvoll zu lesen, welchen Umgang sich betroffene Menschen wünschen. Wie man als einzelner Christ und als Gemeinde darauf eingehen kann.
Zum Ende des Buch habe ich gemerkt, wie dieses Buch auch meine Beziehung zu Jesus gestärkt hat. Nicht weil hier jemand durch "Freibeten" Befreiung erlebt (das geschieht in diesem Buch bei niemandem). Sondern weil ich bewegt war, von diesem geduldigen, liebenden Jesus.
Ich möchte dieses Buch eigentlich jedem ans Herz legen. Denn jemanden einfach laufen zu lassen, ohne mal genauer hinzuschauen und nachzufragen ist keine Liebe, sondern Gleichgültigkeit. Es geht nicht darum jemanden verändern zu wollen, sondern herauszufinden, was für Sehnsüchte und Bedürfnisse der Einzelne hat. -
Selber lesen, aber nicht unbedingt an Betroffene verschenken!
Wow, was für ein bunter Blumenstrauß! Die AutorInnen entfalten so sensibel und authentisch ihre Lebensgeschichten, dass ich diese wunderbaren, vielschichtigen Menschen am liebsten alle auf nen Kaffee einladen würde. Stattdessen nehme ich mir vor, offener auf die homosexuell empfindenden Menschen in meinem Umfeld zuzugehen: Was macht sie als Gesamtpersönlichkeit aus? Welche Fragen beschäftigen sie? Fühlen sie sich wertgeschätzt und willkommen? Für mich persönlich hat sich die Lektüre schon gelohnt.
Aber würde ich das Buch einem homosexuell empfindenden Menschen schenken? Jein.
Ich würde mir vorher zwei Fragen stellen:
1. Will die Person überhaupt etwas an ihren Gefühlen ändern? Falls nein, wäre das Schenken des Buches eine glatte Manipulation und würde den Buchtitel ad absurdum führen.
2. Ist die betreffende Person psychisch stabil? Falls nein, könnte nämlich ordentlich Druck entstehen, z.B. durch Gedanken wie "Fast 40 Menschen haben es geschafft, diese Gefühle unter Kontrolle zu bringen, warum nur klappt es bei MIR nicht?" Oder: "Boah, diese Lebenswege hören sich so stressig an, da hab ich grad echt keine Kraft für."
Ich denke, wir sollten sehr sensibel vorgehen, um Menschen nicht zu verletzen oder abzuschrecken. Wie gut, dass wir ihnen in jedem Fall zuhören können. Und dass wir sie, sofern wir gläubig sind, Gottes Segen anvertrauen dürfen. Er weiß genau, wo er jeden abholen muss und er hat für uns alle gute Wege! Auch davon erzählt das Buch. Somit ist es auch ein schöner bunter Blumenstrauß verschiedener Erfahrungen mit Gott.
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