Liebe Rahel, „Das Erwachen der Freiheit“ ist dein Debütroman. Seit wann ist es dein Wunsch, Bücher zu schreiben?

Ich habe schon als Kind viel erzählt und meine Verwandten mit fantasievollen Geschichten unterhalten. Als ich dann schreiben konnte, habe ich angefangen, die Geschichten in kleinen Heften festzuhalten. Mit zunehmendem Alter wurden die Hefte größer und es wurden mehr – mein Rekord waren sechs aneinandergeklebte DIN-A4-Hefte. Das Schreiben gehört also seit meiner Kindheit zu mir und hat mich auch während meiner Jungend intensiv begleitet. Der Wunsch, ein „richtiges“ Buch zu schreiben, ist aber noch gar nicht so alt. 2017 habe ich ihn in einem Gebetstagebuch das erste Mal so direkt formuliert und mir damit eingestanden, dass das Schreiben nicht nur ein nettes Hobby, sondern meine Leidenschaft ist – und vielleicht auch eine Berufung. Dann hat es noch mal einige Jahre gedauert, bis ich Anfang Juni 2023 die ersten Zeilen von Das Erwachen der Freiheit in den Computer getippt habe.

Spannend ist in diesem Zusammenhang, dass du „des Schreibens willens“ deinen Job an den Nagel gehängt hast. Was hast du bisher beruflich gemacht?

Ich habe als Deutsch- und Englischlehrerin an unterschiedlichen Schulen in verschiedenen Bundesländern unterrichtet. Grundsätzlich hat mir das Unterrichten viel Freude bereitet. Wenn deine Fünftklässler plötzlich anfangen, freie Sätze auf Englisch zu formulieren, weil ihre Angst vor Fehlern in der Fremdsprache nichts mehr zu sagen hat und stattdessen die Freude am Lernen im Vordergrund steht, oder wenn im kreativen Umgang mit Literatur und Sprache plötzlich die Begabungen junger Menschen zum Vorschein kommen – das sind unglaublich schöne und wertvolle Momente. Allerdings hat das System Schule auch viele Schattenseiten: Der unfassbar hohe bürokratische Aufwand und die der eigenen Gesundheit abträglichen Alltagsstrukturen waren zwei, die mir persönlich zu schaffen gemacht haben. Außerdem merkte ich schnell, dass sich meine langfristigen Schreibziele nicht mit diesem Job vereinbaren lassen würden. Also habe ich mich schließlich gegen die Schule und für das Schreiben entschieden.

Wie haben dein Mann und deine Familie auf diese Idee reagiert?

Ziemlich entspannt. Ich habe die Entscheidung, aus dem Schuldienst auszusteigen, schon vor der Hochzeit getroffen, sodass mein Mann wusste, worauf er sich einlässt.😉Er hat mich von Anfang an unterstützt und tut es bis heute. Ganz klar: Ohne ihn würde es meinen Debütroman nicht geben!

Das Setting und die Zeit, in der die Protagonisten leben, ist im England des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Was fasziniert dich an dieser Zeit?

Wenn ich ehrlich bin, fasziniert mich vor allem Jane Austens Kunst des Schreibens – ihr Humor, ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe und wie ihre Romane zu einer feinen Gesellschaftssatire wurden –, und gar nicht so sehr die Zeit, in der Austen gelebt hat. Ich vermute, viele von uns haben eine etwas romantisierte Vorstellung davon, wie es sich im 19. Jahrhundert lebte, weil man Austens Namen vorrangig mit unterhaltsamen Liebesgeschichten, herrschaftlichen Häusern und schönen Landschaftsbeschreibungen verbindet. Dabei werden auch in Austens Romanen die Herausforderungen angedeutet, mit denen die Menschen zu kämpfen hatten, die nicht dem Adel angehörten. 

Auch die Tatsache, dass der Glaube an Gott damals noch etwas selbstverständlicher war als heute, bedeutete ja nicht zwangsläufig, dass man in einer persönlichen Beziehung zu ihm lebte. Im Gegenteil: Das war eine eher groteske Vorstellung, mit der Wesley und die Methodisten zunächst aneckten. Genau diese Frage hat mich dann so sehr bewegt, dass ich sie in Form meines Debütromans durchdacht habe: Wie wäre es einer jungen Dame aus Adelskreisen ergangen, die plötzlich erkennt, dass der Glaube an Gott eine persönliche Entscheidung ist? Wie erlebt sie diese Wahrheit inmitten ihres „adligen“ Alltags, der geprägt ist von festen Strukturen und einem gewissen Erwartungsdruck? Welche Konsequenzen hat es für sie, wenn sie eine radikale Entscheidung trifft?

Was wünscht du dir, dass die Leser des Romans – neben guter Unterhaltung – für sich persönlich mitnehmen?

Dass Nachfolge zuallererst bedeutet, in einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus zu leben. Diese Beziehung ist eine aktiv getroffene Entscheidung. Nachfolge ist niemals passiv, und sie hat Auswirkungen auf mich selbst und mein unmittelbares Umfeld. Mit Jesus unterwegs zu sein bedeutet, sich von ihm beschenken und verändern zu lassen. Das geschieht in den seltensten Fällen unbemerkt von anderen.

Bist du schon mit neuen Schreibprojekten beschäftigt?

Das Manuskript für den Nachfolgeband von Das Erwachen der Freiheit habe ich gerade eingereicht, Rosalyns Geschichte geht also weiter. Wenn es aus dem Lektorat zurück ist, wird sicher einiges an Überarbeitung nötig sein, und ich freue mich bereits auf diesen Arbeitsschritt. Zudem habe ich einige neue Romanideen und teilweise sogar schon ein paar Seiten geschrieben. Mal sehen, welche davon das Potenzial für ein Buch hat.

Was machst du gerne in deiner Freizeit, wenn du dich nicht mit Büchern, Recherche und Buchstaben beschäftigst?

Ich spiele Klavier, gehe spazieren oder treffe mich mit Herzensmenschen auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen im Café. Oder ich backe selbst.

Kann man dich zu Veranstaltungen und Lesungen einladen? Wie kann man zu dir Kontakt aufnehmen?

Auf Instagram kann man mich über mein Profil @rahelkroenert kontaktieren, alternativ über die E-Mail-Adresse rahelkroenert@gmx.de. Ich freue mich sehr über Anfragen zu Lesungen oder anderen Veranstaltungen!

Vielen Dank für deine Zeit und das Gespräch!
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Autorenfoto Rahel Krönert
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