Du hast gerade eine neue Lobpreis-CD produziert. Die wievielte ist es eigentlich?
Na, es müssten mittlerweile mehr als 50 sein (lacht…)
Warum investierst Du Dich immer wieder in neue Lobpreis-Aufnahmen?
Es gibt jedes Jahr immer wieder ein paar herausstechende Songs, die Gehör verdient haben. Wir leben in einer Zeit, in der das Meer an weltweit neu komponierten und zu uns rüber schwappenden Songs immer größer wird. Da sehe ich es ein bisschen als meine Aufgabe an, für die vielen Lobpreisleiter in den Gemeinden, die nur Zeit haben, einen Bruchteil der Songs anzuhören, vor zu sondieren. Nicht nur für Lobpreisleiter – aber auch für sie – möchte ich Songs aufnehmen, die besonders durch ihre Eingängigkeit und textliche Aussage hervorstechen.
Wie hat sich der Style verändert über die Jahre?
Am Anfang der Lobpreis-Bewegung Ende der 60er Jahre/ Anfang der 70er Jahre waren die meisten Songs Chorusse mit maximal 4-6 Zeilen. Mittlerweile sind wir längst am anderen Ende der Fahnenstange angekommen. Lobpreislieder unterscheiden sich von herkömmlichen Pop/Rock-Songs häufig nur noch durch ihre inhaltliche Ausrichtung. Das macht sie einerseits „hipper“ als vor 40 Jahren, andererseits aber auch wesentlich schwerer für die „Otto Normal“-Gemeinde zu spielen und zu singen. Und viele Gemeinden wünschen sich eine Rückkehr zu einfacheren, innigen Songs mit weniger Text und mehr Fokus auf der Gesamtgemeinde. Ich denke, das wird früher oder später auch so kommen …
Mir ist wichtig, dass man die Lieder gut singen kann.
LAUDIO update – was steckt hinter dem Konzept? Und welche Lieder kommen auf eine „update“?
Die Serie hat die Zielsetzung, die nationalen und internationalen Songs zu Gehör zu bringen, die besonders viel Potenzial in sich tragen, in die Playlisten einer großen Zahl von deutschsprachigen Gemeinden zu rücken. Mit den verantwortlichen Subverlagen achten wir darauf, dass deutsche Fassungen von verwendeten internationalen Top-Songs besonders sorgfältig erstellt werden und verwendete nationale Titel wie in diesem Fall beispielsweise von Mia Friesen, Simon Schöpfle und Toby Meyer - oder der Siegertitel des diesjährigen Spring Gemeindeferienfestivals von Peter Seider – durch hohe Mitsingbarkeit und Klasse bestechen.
Wie klingt die neue „Update“?
Nach atmosphärischer, aber auch kraftvoller Pop-/Rockmusik. Nach Songs, die mit viel Respekt vor den nationalen und internationalen Originalvorlagen aufgenommen wurden und durch die beteiligten Musiker trotzdem eine ganz eigene Note bekommen haben. Nach Titeln, die nicht auf Single-Länge schielen, sondern wie in einer Lobpreiszeit in der Gemeinde auch die Möglichkeit haben, über Minuten ihre Kraft zu enthalten. Nach den außergewöhnlichen Stimmen von Johannes Falk, den "The Voice"-Sängerinnen Yasmina Hunzinger und Laura Bellon, Thomas Enns und Andi Volz. Nach einer großartigen Band um Matthias Meusel (Roger Cicero etc.), Marc Ebermann (Skorpions etc.), Klaus Bittner (Andru Donalds etc.) und Florian Sitzmann (Söhne Mannheims etc.). Ich hoffe, auch ein bisschen nach dem Produzenten …
Ein paar Statements zu den Songs .... welches sind dein persönlichen Kracher?
Bei den internationalen Songs sticht sicher vor allem der Opener „So bist nur Du“ („Our God“) hervor, der durch Chris Tomlin bekannt geworden ist und sich gerade zum nächsten Superhit mausert. Und der Titelsong „Du allein rettest mich“ von Hillsongs Reuben Morgan („Mighty To Save“), der schon in sehr vielen deutschen Gemeinden gesungen wird, auf dieser deutschen Version aber endlich auch einmal rocken darf :-) Geheimtipp ist sicher der wunderschöne Matt Redman Song „Ein Halleluja, das nie enden kann“. Und von den deutschen Songs geht „Die Liebe des Retters“ von der Outbreak Band besonders ins Ohr und Herz. Für mich persönlich besonders schön: ich hab Anfang des Jahres begonnen, mich mit einem Dutzend Musiker aus meiner Heimatgemeinde zu treffen, um Songs für unsere Gemeinde zu schreiben. Und gleich am Anfang ist mir der Song „Groß, groß, groß“ aus der Feder geflossen und zieht gerade seine Kreise. Auf der Update sowohl als Vollstrom-Version (von Laura Bellon gesungen) als auch als akustischer Bonus-Track (von mir) zu hören …
Du kommst ja viel rum in Deutschlands Gemeinden. Was wünschst Du den Lobpreisern in Deutschland?
Hungrig nach Gott bleiben.
Mut zur Einfachheit! Mut zur Echtheit. Mut zur Vielfalt. Mut zur Lücke. Mut zu neuen Wegen. Mut, die hohe Bühne zu verlassen und sich mit der Gesamtgemeinde auf eine Ebene zu bewegen. Mut, das Besondere zu entdecken, was Gott Eurer Gemeinde geschenkt hat, anstatt auf die Begabungen von anderen zu schielen. Und dass Ihr auch nach vielen Jahren hungrig nach Gott bleibt. Denn er wird nie langweilig - „been there, done that“ gibt es bei ihm niemals!