Kein virtuoses Show-Off

Sefora Nelson macht Musik, die berührt

Sefora Nelson stellt am 7. September ihr neues Album „Mehr als genug“ vor. Lieder wie Hoffnungsschimmer. Obwohl die Singer-Songwriterin tiefen Fragen nicht ausweicht, geben ihre Songs eine Richtung vor, die klar in Richtung 'Hoffnung' zielt. Im Interview erzählt sie mehr über ihre Musik und das neue Album.

Sefora Nelson macht Musik, die berührt
Sefora Nelson
Einige Jahre nach ihrem vielversprechenden Debüt-Album „Wenn der Tag kommt“ zielt die junge Singer-Songwriterin Sefora Nelson mit ihren neuen Songs erneut auf unser Herz. Mit Themen, die jeder Mensch in sich trägt. Offene Fragen, Glauben, Beziehungsfragen. Verwoben in stimmungsvolle Piano-Musik mit weiteren sanften Begleit-Instrumenten. Kurz bevor ihr Album fertig wurde, entstand das Interview.

Liebe Sefora, hast du eigentlich schon als Kind schon davon geträumt, Musikerin zu werden?

Ich habe schon immer gesungen und irgendwie gewusst, dass ich das kann. Meine Eltern haben mir den Namen: „kleines Vögelchen" (Bedeutung des Namens „Sefora“) gegeben. Da fliegt man von Ast zu Ast und singt.

Was bedeutet dir dein Klavier? Entstehen hier deine Songs?

Ach, mein Klavier. Ich bin live fast ausschließlich an meinem Klavier. Es ist ein Teil von mir. Wir schreiben die Lieder zusammen. Da ist ein Zusammenspiel, das ich ganz variabel einsetzen kann. Ich kann leiser werden, mal stärker in die Tasten hauen – mal eine Pause machen – oder ganz spontan entscheiden einen Halbton höher zu gehen. Manchmal frage ich das Publikum mir ein paar Noten zu geben – und es entsteht vor Ort ein neues Lied ganz frisch am Klavier ... Ach, mein Klavier ...





Hast du jemals geglaubt, dein Hobby zum Beruf zu machen? Gab es ein entscheidendes Erlebnis, das dich auf diesen Weg geleitet hat?

Ich war eigentlich nie die typische Hobbysängerin: Da singt man, weil man ohne Singen nicht kann – oder weil man das Singen in der Gruppe über alles liebt. Bei mir ist das nicht so. Ein Beispiel aus meinem Leben? Nun, als ich in einem Hotel in der Schweiz mein Studiengeld verdient habe, wollten sie mich ins Restaurant schicken. Mit der Begründung: „Mit den Sprachen und der Persönlichkeit können wir dich hier bestens einsetzen". Ich entschied mit zum Erstaunen aller für die Etage: Betten machen, Bäder putzen, Staubsaugen ... Es war harte Arbeit aber auch Luxus für mich. Warum? Weil ich geistig frei sein konnte, ich konnte frei denken, meine Gedanken organisieren, formulieren. In den Pausen ging ich oft alleine ans Klavier und es entstanden Lieder.

Welche Ermutigung gab es für dich? Gab es Menschen, die dir auf deinem Weg geholfen haben?

Meine Eltern haben mit 7 Kindern und wenig Geld jedem von uns eine musikalische Erziehung ermöglicht. Als ich in den USA studierte, ging meine Mama sogar putzen, um mir hin und wieder Geld zu schicken, damit ich in Down Town Chicago über Wasser blieb. Sie haben uns als Kinder alle sehr demütig gehalten, vor allem mich. Ich hatte große Träume und sie wussten um meine Begabung doch immer versuchten sie mich auf dem Boden zu halten und lehrten mich Disziplin und Ausdauer. Das schien im Nachhinein natürlich nicht sonderlich ermutigend. Trotzdem glaube ich, dass sie erstaunt sind, dass genau die Träume, die ich im Herzen trug, Wahrheit geworden sind. Im Nachhinein merke ich, dass neben einer Gabe nur ein bodenständiger, fleißiger, kreativer Mensch weiter kommt. Heute bin ich dankbar für meine Erziehung.

Du spielst viele Konzerte in ganz Deutschland. Was spürst du, wenn du auf die Bühne gehst und singst? Was möchtest du den Menschen mitgeben?

Es passiert etwas, das ich nicht wirklich beschreiben kann. Als würde ein Funke ermutigende Wahrheit durch mich fließen und in den Herzen der Zuhörer Feuer fangen. Deshalb kann ich das auch nie „selber machen". Ich bin sowohl im Prozess des Songwritings wie auch auf der Bühne darauf angewiesen, dass Gott selbst zum Herzen des Zuhörers durchdringt. In einem solchen Moment verschwindet alles: Das Licht, die Musiker, die Bühne, das Klavier und ich selbst und Wahrheit passiert.



Welche Musiker sind auf deinem neuen Album „Mehr als genug“ zu hören?

Samuel Jersak und ich waren uns als Produzenten einig: Das Album muss atmen. Es muss Integrität und Schlichtheit verkörpern.  Es würde nicht ein virtuoses Show-off von genialen Musikern sein. Es wurden Musiker gebucht, die Sammy oder ich gut kannten. Musiker, die die Lieder spürten und den Mut hatten auch mal innezuhalten. Nicht zu spielen, um Transparenz zu bewahren.  Musiker, die nicht „wie immer“ spielen, sondern mitten im Kreativen Prozess der Aufnahmen das Lied und die Message hervorbringen können. Um dem Live-Gefühl besonders nahe zu kommen, war es wichtig, dass auch ich am Klavier saß und dazu sang. Marc Ebermann, Lothar Kosse, Marcel Gustke, Samuel Jersak, Dr. Jens-Peter Abele... sie alle haben es geschafft, dass aus einer Vision ein Album entstand.



Was bedeutet der Titel-Song „Mehr als genug“?

Kann ich leiden und trotzdem genug haben? Es ist nicht das Beantworten aller Fragen, das Stillen jeden Hungers, das Besitzen schönster Dinge, das Erleben größter Freiheit auf dieser Seite des Lebens. Geht es nicht auch um das Erleben des „Getragenseins“, das zur Ruhe kommen in Gottes Gegenwart, das Stillen der Sehnsüchte des Herzens in seinen Versprechen, das Vertrauen auf das Herz Gottes mitten im Warten und Leiden und die Hoffnung auf den Morgen ...



Drei Worte, um dein neues Album zu beschreiben ...

Glauben, Zweifeln, Hoffen oder Hoffen, Zweifeln, Glauben?

Mehr als genug

Deutschsprachige Lieder, die tief berühren und zu Hoffnungsboten werden.Als Newcomerin sang sich die Italo-Deutsche ...

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