Martin Pepper - Mut zum Sein

Album bringt Männer zur Sprache

Mann, was für ein Album! Inklusive vielen „Aha-Momenten“ für Männer – und für alle, die sie lieben. Der Vergleich drängt sich einfach auf: Der Künstler Martin Pepper ist wie ein guter Wein, der mit den Jahren immer besser wird. Schon mehr als 30 Jahre ist der ehemalige Pastor als Musiker in ganz Deutschland unterwegs.

Album bringt Männer zur Sprache
Auf seinem Weg hat Martin Pepper vielen Gemeinden echte Lobpreis-Klassiker geschenkt. In seinen neuen Songs finden sich eine Menge Weisheit, Reife und Gelassenheit. Diesmal setzt Pepper einen besonderen Schwerpunkt: Er bringt den Mann zur Sprache. Dem Mann als „ganzheitliches Wesen“ widmet er vier Songs mit augenzwinkernden Betrachtungen: in punkto Glauben, Liebe und Kommunikation. Weitere Titel des Albums beschäftigen sich mit Gerechtigkeit für die Armen, der Bibel, handeln von mutigen Schritten nach vorn oder bewegen sich im klassischen Lobpreis-Segment.

Lieber Martin. Wann brauchtest du kürzlich „Mut zum Sein“?

Heute Morgen beim Aufstehen!

Dein 19. (!) Album in einer über 30-Jährigen treuen Tätigkeit im Bereich moderne Gemeindemusik. Woher nimmst du immer die Ideen für neue Lieder her?

Ich bin ein neugieriger, verständnishungriger Mensch und lese gerne. Ich erlebe auch viel in meiner persönlichen Entwicklung. Ich bin viel unterwegs und begegne spannenden Menschen. Der größte Rohstofflieferant für Texte und Gedanken ist aber nach wie vor die Bibel. Musikalische Ideen kommen mir durch eine vielseitige Teilhabe an der mich umgebenden Kultur, nicht nur der christlichen. Im Allgemeinen habe ich mehr musikalische und inhaltliche Ideen als ich umsetzen kann. Die Tatsache, dass mir diese immer öfter von dankbaren Menschen „aus der Hand gerissen werden“, befeuert natürlich meine Kreativität.

Dein neues Album bringt augenzwinkernd die „Männer zur Sprache“. Was war der Auslöser, einige der Songs direkt an das „starke Geschlecht“ zu richten?

Ich habe mich in den letzten Jahren verstärkt mit meinem „Mann-Sein“ auseinander gesetzt. Bücher wie „Männerseelen“ des Bielefelder Psychologen Björn Süfke haben mir Mut gemacht, mich nicht nur als Rolle im Rahmen einer von mir erwarteten Funktion zu sehen, sondern mir selber noch einmal etwas mutiger
und ehrlicher nachzuspüren. Ich habe gelernt, über manche Dinge, die mich im Inneren bewegen, offener zu sprechen. Dieser Ansatz hat mich menschlich sehr bereichert. Ich wollte das irgendwann als Ermutigung an andere Männer in der christlichen Gemeinde weitergeben. Als meine Tochter, mit der ich ja seit fast zwei Jahren mit „Generationen“ toure, mich um eine Kreativpause beim nächsten Album bat, um sich auf ihr erstes Soloprojekt vorzubereiten, dachte ich mir sofort: das ist meine Chance. Jetzt mache ich ein „männerlastiges“ Album.

Gibt es eine Geschichte hinter der Entstehung des Liedes „Fels der Zeiten“?

Unsere Bilder von Gott sind wie unsere Sprache dem Wandel unterworfen. Die Realität Gottes hinter den Bildern aber ist unverrückbar, ewig. Sie hat Bestand und gibt uns Sicherheit, Geborgenheit und Frieden, wenn wir neben ihrer Fremdheit, Andersartigkeit und Heiligkeit auch ihre Freundlichkeit verstehen. Die Zeiten ändern sich, unsere Bilder von Gott auch, er selbst aber bleibt wie ein Fels in der Brandung der Zeit.

.. und zum Song „Auf die Männer“? 

Meine Tochter schleppte mich vor einigen Monaten nach einem Gottesdienst, den wir in Hamburg gestalteten, abends noch in einen Musikclub, um mir ihre Lieblingssängerin Brooke Fraser live vorzustellen. Die charmante junge Sängerin sang gegen Ende des Konzerts ein Trinklied auf ihre Heimat Neuseeland. Auf der Rückfahrt schrieb ich diesen Song fast in einem Durchgang. Dann kam mir die Idee, den Song wie bei dem Charity Song „We Are The World“ von einem großen Chor und markanten Männerstimmen in den Strophen aus meinem Kollegen- und Freundeskreis zu gestalten. Alle Männer haben sich für „einen Drink ihrer Wahl“ zu diesem Trinklied breitschlagen lassen und honorarfrei mit Begeisterung ihre Zeilen eingesungen.

Gibt es eine Geschichte zu „Nimm so viel du brauchst“?

In der Manna-Erzählung im Buch Exodus sagt Gott: „Sammelt davon, jeder nach dem Maß seines Essens. Für mich ist dieses Manna ein Bild für Gottes Versorgung nicht nur zum Überleben, sondern als Verheißung der Teilhabe an einem „satt machenden“ Leben. Ich sehe darin eine Aufforderung, zu nehmen, was wir finden. Wir sollen nicht nur um das tägliche Brot beten, sondern es ergreifen, wo es für uns bereit liegt. Das ist Ermutigung zur Teilhabe fern von verdrießlichen Verzichtgehabe. Gleichzeitig werden wir auf das Maß unserer Bedürfnisse reduziert. Wie viel brauchen wir eigentlich? Was sollen wir liegen lassen, damit andere auch etwas finden? Eine Frage der Balance und Empathie mit den Bedürfnissen anderer. In einem anderen Sinn ist Jesus das Brot des Lebens. Er bezieht die Manna Erzählung einmal auf sich selbst. So verstehe ich dieses Lied auch als Ermutigung zur Teilhabe an Abendmahl, christlicher Gemeinschaft und Lehre, die unsere Seele sättigt.



Ich stelle es mir mitunter auch anstrengend vor, so viel wie Du unterwe
gs zu sein. Was motiviert Dich immer wieder neu, in den Tour-Bus zu steigen, wegzufahren von Zuhause, um auf der Bühne zu stehen und zu singen?


Zum einen sicher ganz profan der materielle Verdienst. Die vielen Lieder, die ich geschrieben habe, generieren zwar auch einiges an Lizenzen, aber davon kann man nicht leben. Jeder Künstler erlebt aber darüber hinaus die viel tiefer gehende Befriedigung eines urmenschlichen Bedürfnisses - das Zelebrieren von Gemeinsamkeiten im direkten menschlichen Kontakt. Jedes gut besuchte Konzert ist außerdem eine Bestätigung für die Fähigkeit, mit meinen Gedanken und Liedern Menschen etwas Gutes tun zu können, aktuell gebraucht, gewünscht und wertgeschätzt zu sein. Jeder Gottesdienst erlaubt mir, heilende Perspektiven von Gott her zu dem Menschen zu bringen. Das ist die Grundbelohnung jedes Menschen, der seiner geistlichen Berufung nachgeht. Und dann entfaltet Musik oft nur dann einen besonderen Zauber, wenn sie interaktiv mit Menschen erfahren wird, die sich dafür öffnen. Wer das als Künstler ein paar Mal erlebt hat, muss Suchtstrukturen überwinden, um davon wieder wegzukommen. Und dann sind da noch
die Compassion Kinder, die ich vermitteln darf. All das summiert sich! 

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Was wünschst du den Leitern und Mitarbeitern in der Gemeindelandschaft in Deutschland?

Mut zu Sein trotz sich ändernder Wertvorstellungen und viel Unruhe wegen der damit verbundenen Unsicherheit. Mut zur Lücke und Mut zur Begrenzung.

Mit wem würdest du  gerne mal einen Tag tauschen – und warum?

Mein Vorrat an solchen Idolen ist altersbedingt ziemlich erschöpft. Ich bin ganz froh über jeden gesunden Tag in meiner eigenen Haut.

Wenn du Gott eine Frage stellen könntest, die sofort beantwortet würde, was wäre es?

Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

Hast du schon Ideen für eine 20. CD? Für welche Themen schlägt dein Herz in Sachen neue Songs?

Ideen schon eine Menge, aber so ein richtig schlagendes Herz noch nicht. Jetzt will ich erst mal verstehen, was ich hiermit alles angerichtet habe.

Danke für das Gespräch und alles Gute!

Mut zum Sein

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