Interview mit Falk & Sons

Ein neuer Zugang zur Klassik

Dieter Falk und seine Söhne Max und Paul sorgen mit ihrem frischen Zugang zu Klassikern der Musikgeschichte erneut für mächtig Wirbel auf dem Musikmarkt. Lesen Sie, wie es sich anfühlt, im Familienkreis Konzerte zu spielen und wie viel sie üben müssen.

Ein neuer Zugang zur Klassik
Falk & Sons
Das neue gemeinsame Album „Toccata“ präsentiert ein Feuerwerk bekannter Stücke in neuem Outfit. Dieter, Max und Paul Falk im Interview über Schnelllebigkeit, moderne Boybands und ihre Liebe zur Klassik.

Wer von euch hatte die Idee zu diesem Album - und warum?

Dieter: Die Idee hatten wir alle drei. Dass wir nach „Celebrate Bach“ weitergemacht haben, liegt einfach an dem sehr guten Feedback auf das letzte Album mit über 25.000 verkauften CDs. Allem voran auch die gute Resonanz auf unsere Live-Konzerte. Deshalb gibt es diesen „Nachschlag“ super gerne.

Max: ... wir haben immer mehr Spaß daran, als „Boyband“ der etwas anderen Art zu spielen. (lacht).

Paul: ...wobei einer von uns eindeutig aus der „Boyband“-Zielgruppe raus ist!

Gab es für das Album einen besonderen Anstoß von außen?

Dieter: Der deutlichste „Anstoß“ war die Entwicklung der letzten beiden Jahre bei „Falk & Sons“. Seit der letzten CD haben wir fast 100 Konzerte gegeben. Über die Zeit sind wir wirklich „aufeinander eingespielt“. Nicht nur musikalisch schmeißen wir uns die Bälle zu. Deswegen war auch klar, dass Max und Paul sich bei „Toccata“ noch viel mehr einklinken würden, als bei „Celebrate Bach“.

Toccata

Tausende haben Dieter Falk und seine Söhne Max und Paul mit "Celebrate Bach" begeistert. Nun erscheint ihr ...

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Was fasziniert euch junge Leute besonders an klassischer Musik?

Max: Ich höre sehr gerne Klassik. Vor allem Filmmusik mit großem Orchester. Wir werden öfters von Gleichaltrigen gefragt, wieso wir überhaupt klassische Titel spielen. Ältere Menschen wundern sich manchmal, warum wir die Originale mit neuen Grooves und Harmonien bearbeiten. Meine Antwort ist dann, dass wir für viele Menschen, für die Klassik fremd ist, diese Musik neu übersetzen wollen, um ihnen vielleicht sogar einen neuen Zugang zur Klassik zu ermöglichen.

Paul: Bei ist das etwas anders: Mit Klassik hatte ich eigentlich wenig am Hut. Ich improvisiere am Piano und schreibe meine eigenen Songs. Das Ganze spielt sich eindeutig im Pop-Bereich ab.

Müsst ihr viel üben?

Paul: Früher hatte ich eine Zeitlang klassischen Unterricht. Geübt habe ich selten bis nie. Unser jetziges Repertoire ist zum Teil ziemlich schwer zu spielen. Also musste ich mir wieder draufschaffen, Noten zu lesen. Wenn wir üben, spielen wir in der Anfangsphase nach Noten und Leadsheets. Letzteres sind Akkorde mit Melodielinien drin.



Dieter, gibt es ein Stück auf dem Album, das dich besonders fasziniert?

Dieter: Der Titelsong  ist eine echte Herausforderung. Viel virtuoser als alles bisher von uns bisher Gespielte. Die „D-Moll Toccata“ von Johann Sebastian Bach war in meinem musikalischen Leben immer schon wie eine Art „Eckstein“: Ein echter Orgel-Klassiker, ein wahrer„Hit“ mit einer signifanten Anfangsmelodie dazu . Für jeden Pianisten eine Etüde der  Extraklasse. Anfangs hat Paul ganz gut gestöhnt, denn er spielt bei dem Titel ja die meisten tragenden Melodien.

Dann gibt es einen nicht ganz so berühmten Titel von Johann Ludwig Bach, einem Verwandten von Johann Sebastian Bach: „Freude“. Es ist der Titelsong einer Chor-Motette , die ich schon vor fast 40 Jahren im Kirchenchor meiner Mutter gesungen habe : „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte“.

Paul: „Freude“ könnte sogar unser „Opener“ im Konzert werden. Die „Toccata“ ist aber das schwerste Stück, das ich bisher gespielt habe. Immer wenn der Titel vorbei ist, ist es ein super Gefühl die schwierigsten fünf Minuten geschafft zu haben.

Dieter, wenn du nicht Musiker geworden wärst, was wärst du dann?

Ich glaube, ich wäre ein ganz passabler Geschichts- und Musik-Lehrer geworden, der unbedingt einen Schulchor aufgemacht hätte. Chorarbeit ist nun einmal mein Steckenpferd  nicht erst seit dem Pop-Oratorium „Die 10 Gebote“. Übrigens haben wir zum ersten Mal auf diesem Album auch gesungene Titel mit drauf. Paul singt seine Version von „Händels Sarabande“: „Greater Than This All“ -  und beim „Halleluja“ aus Händels Messias haben wir ein Mega-Gospel-Chor-Ensemble am Start : Bonita Niessen, Yasmina Hunzinger und David Thomas.

Wie war euer Einstieg in die Musik?

Max: Ich bekam von einem der Künstler, den meine Vater produzierte („Marquee“ , mit dem Hit „One To Make Her Happy“) im Alter von zwei Jahren Bongos geschenkt. Danach habe ich auf alles drauf gehauen, was sich mir in den Weg stellte.

Paul: ... auch auf mich. Ich war ja immer der Kleine ...

Was nehmt ihr wahr, wenn ihr Musik macht?

Paul: Musik ist für mich das Größte überhaupt. Vielleicht neben dem Schauspielern. Beides möchte ich zu meinem Beruf machen. Wenn ich zu Hause am Klavier sitze und improvisiere, ist es so, als ob ich irgendwie losgelöst bin, von dem, was sonst um mich herum abgeht.

Dieter: Musik ist ein Geschenk, das motiviert, weitergegeben zu werden. Das ist unser Antrieb, auf die Bühne zu gehen.

Welche Ziele habt ihr mit dem neuen Album „Toccata“?

Paul : Platin ....

Dieter: Bouw ... Mooooment Mal. Ein bisschen ambitioniert!

Max: Einfach so viele Alben verkaufen, dass wir weiter Konzerte machen können und möglichst viele Leute und Live-Auftritte erleben.

Dieter: Man sieht, wer hier der Realist und wer der „Überflieger“ ist. Wie auf dem Cover halt ...

Welchen der alten Meister würdet ihr gern mal auf einen Kaffee treffen?

Paul : Den ollen Johann Sebastian hätte ich schon gerne mal gefragt, ob er damals zu seinen Lebzeiten damit gerechnet hätte, heute immer noch gehört zu werden.

Max : Eigentlich kann man sagen Bach und Händel haben wirkliche „Evergreens“ geschrieben.

Dieter, was wünschst du dir für deine Jungs?

Dieter : Dass die Musik immer ihr Leben bereichert. Wenn Max irgendwann nach seinem Medizinstudium als Arzt arbeitet, ist das Schlagzeug genauso sein Ventil, aber auch seine größte Entspannung. Paul wünsche ich natürlich, dass er im Haifischbecken der Film- und Musikszene die richtigen Entscheidungen trifft, mit den richtigen Menschen zusammenarbeitet und mitunter Geduld hat, bis der Erfolg kommt. Bei mir hat es ja auch eine gewisse Zeit gedauert. Allerdings leben wir in mega-schnellen Zeiten und das Tempo wird jedes Jahr schneller.

Vielen Dank für das nette Gespräch. Viel Freude und Erfolg mit Eurem Album „Toccata“!

Das Interview führte Wencke Bates für Gerth Medien.

(c) Foto: Ben Wolf / Universal

Falk & Sons:
Toccata - Classic Reloaded
Release: 11. Oktober 2013 / Universal Music