Albert Frey im Interview

Ich will genauer hinsehen

Albert Frey steht für Lobpreislieder, die alltagstauglich sind. Während der letzten Monate entstanden Lieder, die neue Facetten zeigen von unserem Schöpfer und himmlischen Vater. Am 6. September erscheint das neue Album „Tiefer sehen“ von Albert Frey.

Ich will genauer hinsehen
Albert Frey
Nahrung für Geist und Seele: Die zwölf Lieder von Albert Frey sind auf Gott ausgerichtet und größtenteils zum Mitsingen. Durch die Zeiten bleibt der Künstler seinem Anliegen treu: Die Geheimnisse Gottes zu erschließen. Dabei setzt die großartige Stimme von Andrea Adams-Frey besondere Akzente. Wir haben Albert Frey zum neuen Album einige Fragen gestellt.


Lieber Albert, ist Lieder schreiben für dich so natürlich wie atmen?

Ich schreibe tatsächlich schon seit meiner Kindheit Lieder. Es gibt die Geschichte, dass ich in der Vorschulzeit meinem Vater ein Lied zum Geburtstag geschrieben habe. Der Text war voller Schreibfehler,  die Noten korrekt. In Liedern bündele ich meine Ideen und Gefühle. Ich sammle überall Inspirationen, von der Bibellese über andere Literatur und Gespräche bis zum Wandern. In diesem Sinne ist es wirklich wie atmen, ich kann nicht anders – überall „höre“ ich Lied-Ideen. Das Ausarbeiten eines Liedes, vor allem des Textes, ist dann aber auch harte Arbeit. Jede Zeile muss sitzen.

Wolltest du schon immer Musiker werden?

Meine Vorfahren sind seit Generationen Lehrer. Architekt hätte ich mir auch vorstellen können, aber Musiker war dann doch eindeutig seit meiner Jugend mein Traum, da fühle ich mich wie der Fisch im Wasser. Ich habe es manchmal bedauert, nicht in die Geisteswissenschaften gegangen zu sein, aber ich glaube, ich bin schon verkopft genug. Musik ist eine wunderbare Sprache des Herzens, die mich mit Gott und anderen Menschen verbindet.



Hörst du Gott zu dir reden, wenn du im kreativen Schreib-Prozess bist?

Ich beantworte diese Frage vorsichtig. Wer kann schon mit absoluter Sicherheit sagen, ob er Gott gehört hat, oder nur das Echo seiner Seele? Aber ich denke schon, dass meine Lieder -  auch die neuen -  Gottes Reden beinhalten. Und ich erlebe auch - in unterschiedlichem Ausmaß – Inspiration. „Heilige Geistes-Blitze“, wie ich das nenne. Zum Beispiel ist der Refrain von „Komm näher“ ein prophetisches Wort, das ich für mich selbst empfangen habe. Der Song „Was ist wahr?“ dagegen baut auf ganz vielen Büchern, Gesprächen und Lebenserfahrungen auf. Ich denke aber, dass es nicht minder Gottes Sehnsucht für uns ausdrückt.

Wir müssen niemanden überreden.



„Schöpfergott  – du bist der wahre Künstler und Meister“, singst du im gleichnamigen Song. Was würdest du einem neugierigen Menschen sagen, für den es momentan nicht wichtig ist, dass eine höhere Macht hinter allem steht, das uns begegnet. Geschweige denn, dass dieser Gott die Menschen liebt?

Ich würde ihn daran erinnern, dass er - vielleicht  sogar unbewusst - schon Gott erlebt und seinen Ruf gehört hat. Bei Naturerlebnissen, in intensiven Beziehungsmomenten, in Grenzsituationen, bei Geburt und Tod, im Traum. Ich glaube, wir müssen niemanden überreden. Gott hat seine Wege zu den Herzen der Menschen. Ich will einfach ein Zeuge sein, von mir erzählen und singen und beim Gegenüber eine Resonanz seiner eigenen Erfahrungen hervorrufen.

Auf das Cover klicken und in alle Albert Frey-Songs reinhören:

Tiefer sehen

Das ist Nahrung für die Seele: Die zwölf Lieder von Albert Frey sind auf Gott ausgerichtet und ideal zum Mitsingen. ...

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„Die Freundschaft mit Gott ist mein Hauptgewinn“: Hast du das kürzlich erlebt?

Kürzlich habe ich, wie schon oft, einen kleine Sonntagswanderung durch den Wald gemacht, nicht allein, sondern mit Gott „an meiner Seite“. Irgendwie sieht dann alles anders aus, die Landschaft, meine Probleme und Sorgen. Ich kam frisch und ermutigt wieder nach Hause.

Ich will genauer hinsehen.



Warum heißt dein neues Album „Tiefer sehen“?

„Tiefer sehen“ drückt die Sehnsucht nach Tiefgang und Weisheit aus. Gott ist unsichtbar, aber im Lobpreis und geistlicher Musik, ja Kunst allgemein nähern wir uns diesem Geheimnis und sehen „mit den Augen des Herzens“, wie Paulus es ausdrückt. Sicher hat es auch mit meinem Lebensalter zu tun. Ich will genauer hinsehen, ich bin nicht mit oberflächlichen Aussagen zufrieden. 

Wie unterscheidet sich dein neues Album vom Vorgänger „Urklang“?

Die Mischung aus Lobpreis und Persönlichem bleibt. „Urklang“ ist dabei ein wenig seelsorgerlicher, „Tiefer sehen“ philosophischer. Die Musik ist ein wenig rauer, bandmäßiger.

Ich hatte viel Spaß daran, viele Saiten und Tasten selbst zu drücken.



Ein paar Worte zu den Mitwirkenden ...

Natürlich hat Andrea wieder einen wichtigen Part. Sie bringt in Änderungsvorschlägen, aber vor allem durch ihre Stimme zum Ausdruck, was ich nicht könnte. Ich habe ich mich entschlossen, mit den Musikern unserer Live-Band zu arbeiten. Es mag andere mit noch mehr Studioerfahrung geben, aber die unterstützen mich musikalisch, menschlich und geistlich einfach am besten. Außerdem hatte ich Spaß daran, viele Saiten und Tasten selbst zu drücken.



Wie kamst du auf den Song „Höre Israel“?

Als Andrea und ich letztes Jahr auf einen Bauernhof mit eigener Pferdehaltung umgezogen sind, hatte sie diese Bibelstelle vom Ersten Gebot als prophetisches Wort für uns. In der Bibelstelle kommt dann später die Verheißung, dass die Tiere genug Gras haben werden - ein durchaus reales Problem für uns zwei Neulinge in der Pferdehaltung! „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben“: Dieses Wort war für uns eine Ordnung der Prioritäten. Und das hat so viel mit Lobpreis zu tun. Ich musste einfach ein Lied daraus machen, natürlich möglichst „isralisch“! Dazu singt nicht nur Andrea wunderbare Halbton-Phrasierungen, sondern im Intro wird auch das „Schma Israel“ auf Hebräisch gelesen.



Hast du, während des Schreibprozesses für das Album etwas Neues über Gott gelernt?

Ja, ich habe in letzter Zeit viel über Gnade und Barmherzigkeit nachgedacht. Das sind für mich elementare Eigenschaften Gottes, sehr bedeutungsvoll für mein Leben. Aber mich störte die starke moralische Komponente darin. Ich mache etwas falsch – Gott ist gnädig. Geht es immer nur darum? Ein Freund auf einer Männerfreizeit hat mir erklärt, dass „Gnade“ im hebräischen Denken nicht nur die Antwort auf Schuld ist. Es steht einfach für die liebende Zuwendung, unverdient, frei. Deshalb singe ich jetzt das erste Lied des Albums „Barmherzig“ noch lieber. Außerdem erlebe ich die Gnade Gottes, weil der komplette Zeitplan der Produktion aus den Fugen geriet - und es doch irgendwie ging.

Was sind Deine Ziele für dieses Jahr?

Anfang Oktober gehe ich mit meinem Quartett, Ende Oktober mit Andrea und Band auf Tour, wo wir auch viele der neuen Songs spielen werden. Ich hoffe, dass der Rest des Jahres nicht mehr ganz so anstrengend wird und ich dann die Früchte des musikalischen und geistlichen Säens und Erntens mit Andrea vor dem Ofen genießen kann.


Du stehst vor Publikum – und darfst eines deiner eigenen Lieder singen. Welches suchst du aus? 

Wenn es mal nicht „Lobpreis“ sein muss, wähle ich „Was ist wahr?“. Ein Hinterfragen unserer Überzeugungen tut uns alles gut, um zu einer tieferen Wahrheit zu kommen.
 
Was bringt dich zum Weinen?

Dass viele Gebete um Heilung - auch in unserem nächsten Umfeld - scheinbar nicht erhört werden.

Und was zum Lachen?

Was sagt ein Mystiker aus dem Ruhrgebiet an der Pommesbude? Mach mich eins mit allem!

Danke für das offene Gespräch!

Hier gibt es Infos zur Tour ...

Fotos (c) Thommy Mardo.