Vor vier Jahren während einer TV-Produktion auf der Wartburg. Zwei Monate später folgte die ultimative Diagnose.
Wie äußert sich diese Krankheit bei Ihnen?
Linksseitiger Tremor, das heißt unkontrollierbares Zittern in Beinen, Armen und Händen sowie zunehmende Bewegungsauffälligkeit.
Welche Konsequenzen hat Parkinson für Ihr Berufsleben?
Ich kann meine Arbeit als Referent, Dozent und Geschäftsführer fast ohne Einschränkung tun, aber alles, was mich emotional bewegt, geht direkt in die Muskeln. Druck und Stress beschleunigen die Symptomatik.
Welche Erfahrungen machen Sie mit Ihren Mitmenschen?
Weil ich locker und offen mit der Krankheit umgehe, darum begegnen mir ganz viele ebenso locker. Was mich anödet sind Berichte wie „Mein Opa hatte auch ganz schlimm Parkinson!“ oder „Musst Du irgendwann in den Rollstuhl?“
Ich lege mich täglich mit Herrn Parkinson an, ich schimpfe mit diesem heimtückischen Schurken. Mit Gott hadern? Ja auch das. Ich habe das Klagen gelernt.
Sie schreiben in Ihrem Buch: „Heil sein ist wichtiger als geheilt zu sein“. Was meinen Sie damit?
Das ist meine Antwort an enthusiastische Christen, die davon überzeugt sind, dass ich geheilt sein könnte, wenn ich nur richtig beten und glauben würde.
Ist Parkinson eine Belastung für Ihr Glaubensleben?
Die Krankheit ist der Ernstfall des Glaubens, der Härtetest für alle frommen Sprüche.
Warum haben Sie ein Buch über ihr Leben mit Parkinson geschrieben? Und warum sollte man es lesen?
Weil mich der Verleger darum gebeten und meine Familie mich dazu ermutigt hat. Das Buch ist eine Ansage gegen die Resignation, ein humorvoll ehrlicher und tiefschürfender Mutmacher.
© Gerth Medien GmbH 2013
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