Jürgen Werth im Interview

Danken tut gut

Dankbar zu sein ist doch ganz leicht. Eigentlich. Aber leider schieben sich unliebsame Gesellen wie Unzufriedenheit, Neid oder Sorgen immer wieder in den Vordergrund. Und dämpfen das Lebensglück. Muss nicht sein, meint Jürgen Werth. Sein neues Buch „Danken tut gut“ nennt er einen Gesundheitsratgeber. Was es damit wohl auf sich hat?

Danken tut gut
Jürgen Werth

Lieber Herr Werth, Danken tut gut ist der Titel Ihres neuen Buches. Was bedeutet ‚dankbar sein‘ ganz konkret für Sie?

Unser Wort danken ist tatsächlich mit dem Wort denken verwandt. Heißt: Wer nachdenkt, wird nach und nach vieles entdecken, für das er dankbar sein kann. Zum Beispiel, dass er sich nicht sich selber verdankt. Und letztlich auch für all die Lebens-Mittel, die das Leben möglich machen.

Glauben Sie, dass es für uns im westlichen Teil der Welt schwerer ist, dankbar zu sein?

Bestimmt. Wir haben uns daran gewöhnt, aus dem Vollen zu schöpfen. Alles ist immer und überall verfügbar. Wir sind satt. Und manchmal auch überdrüssig. Wir können viel lernen von Menschen, die äußerlich ärmer sind als wir, aber innerlich wesentlich reicher. Ein Kenianer sagte mal nach einem Besuch in Deutschland: „Bei euch sind die Regale voll, aber die Gesichter leer. Bei uns ist das umgekehrt.“

Danken tut gut

Buch - Gebunden

Eigentlich wollen wir ja glücklich sein. Aber ständig kommt uns was dazwischen. Gehören Sie auch zu denen, die nur ...

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Im Untertitel steht, dass Ihr Buch ein Gesundheitsratgeber ist. Inwiefern hilft denn das Buch meiner Gesundheit?

Wer immer nur das sieht, was er nicht ist und nicht hat, wird unzufrieden und krank. Wer hingegen dankbar ist für das, was er ist und hat, ist zufrieden. Die Seele ist gesünder. Und der Körper damit oft auch.

Es gibt Zeiten im Leben, da fällt das Danken schwer. Kann man es schaffen, trotzdem dankbar zu sein, ohne dass es nur eine Pflichterfüllung ist? Und wenn ja, wie?

Ein verkrampftes Danke ist kein wirkliches Danke. Doch es hilft, den Blick wegzuwenden von allem, was mich nach unten ziehen will und auf das zu richten, was mich nach oben zieht. Richtung Gott. Richtung Ewigkeit. Ich weiß dann wieder: Egal, was passiert – ich bin geliebt und gehalten.

Gibt es eine Situation in Ihrem Leben, in der es für Sie eine große Herausforderung war, trotz allem dankbar zu sein?

Solche Situationen gibt es ständig. Ich erzähle im Buch auch die Geschichte meines Vaters und die Belastung, die er über viele Jahre für uns alle war. Im Rückblick muss ich allerdings sagen: Ich möchte diese Zeit nicht missen. Ich möchte sie allerdings auch nicht wieder erleben müssen ...

Haben Sie jemanden zum Vorbild, der ein durchweg dankbarer Mensch ist?

Paul Deitenbeck, Pfarrer in meiner Heimatstadt Lüdenscheid, war für mich so ein Vorbild. Manche Anekdote inspiriert mich bis heute. Etwa die: Da steht er kurz nach Ostern beim Metzger, blickt in die Runde und sagt dann zur Verkäuferin: „Heute gibt es ein Viertelpfund Leberwurst für alle. Ich zahle. Wir haben doch so viel Grund zum Danken. Jesus ist auferstanden!“

Um es gleich ganz praktisch werden zu lassen: Wie üben Sie im Alltag Dankbarkeit?

Ich trete immer wieder eine kleine Gedankenreise an. Da besuche ich Menschen, die mir etwas bedeuten. Und schau mir Dinge an, über die ich mich freue. Da gibt es immer ganz viel Grund zum Danken. Ich mach das gleich mal wieder ...

© Gerth Medien 2015

Mehr über das Danken erfahren? Hier gleich ins Buch reinlesen.