Francine Rivers im Interview

Die Liebe findet dich

Francine Rivers gehört zu den meistgelesenen christlichen Autorinnen unserer Zeit. Sie erschafft in ihren Romanen ganze Welten, die einen glaubwürdigen Hintergrund für ihre Protagonisten bilden. Längere Zeit hat sie nichts von sich hören lassen. Jetzt erscheint mit „Die Liebe findet dich“ ihr von vielen sehnsüchtig erwartetes neues Werk.

Die Liebe findet dich
Francine Rivers
Sie haben einmal gesagt, dass Ihre Bücher oft durch eine Frage inspiriert werden. Gab es eine Frage, die Die Liebe findet dich angestoßen hat?

Ich wollte mehr über den Charakter Gottes erfahren. Mehr als ein Jahr lang habe ich die Bibel intensiv studiert und seitenweise Eigenschaften Gottes aufgeschrieben. Er ist der Schöpfer, der Geist, der über den Wassern schwebte, der Eine, der mit Adam und Eva im Garten spazieren ging. Er ist unser Retter, Vater, Heiland, Freund, Heiler, Banner, Allmächtiger, Alpha und Omega. Er liebt seine Kinder und hasst die Sünde. Und ich stellte mir die Frage: Warum verlieben sich Menschen immer wieder in selbst gemachte oder sogar nicht eingebildete Idole oder Ideale, wenn er doch der einzige ist, der unsere Hingabe und Anbetung verdient? Warum habe ich so lange gebraucht, um zu ihm zu kommen? Und wie kann ich wie Jesus werden, der die personifizierte Liebe ist, die vollkommene Repräsentation des Vaters? 

Manchmal sind diese Fragen zu groß für einen Roman. Wie soll man einen Charakter wie den Gottes darstellen, der zu wunderbar ist, um ihn zu begreifen, oder seinen Sohn, der vollkommen ist, oder den Geist, der durch sein Wort Leben in unser Leben haucht und sogar unsere Gebete übersetzt, um sie mit Gottes Willen in Einklang zu bringen? Wie lebt man Gottes Liebe anderen Menschen gegenüber aus? Wie überleben Menschen den Schmerz der Zurückweisung? Wie kommen wir zu dem Happyend, nach dem wir uns alle sehnen? Das sind alles Fragen, die diese Geschichte vorantreiben.

Die Liebe findet dich

Buch - Gebunden

1940: Pastor Freeman findet ein verlassenes Neugeborenes unter einer Brücke. Seine Frau und er ziehen die kleine ...

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Sind auch bestimmte Bibelstellen eingeflossen?

Mich fasziniert Hesekiel 16, wo Gott die Geschichte eines neugeborenen Mädchens erzählt, das nach der Geburt verstoßen und zum Sterben liegengelassen wird. Er nimmt sie in seine Arme und liebt sie und beschenkt sie wie eine Königin, und er hat vor, sie eines Tages zu seiner Braut zu machen. Das bezieht sich auf das Volk Israel, aber es ist auch gleichzeitig die Geschichte jedes Kindes, das auf die Welt kommt und das Potenzial in sich trägt, zu Gott zu gehören. Diese Bibelstelle ist das Fundament des Buches. Gott ist eigentlich die Hauptperson, aber man sieht ihn nicht, obwohl er die ganze Zeit da ist und wirkt. Vordergründig ist es die Geschichte von Pastor Ezekiel Freeman, seinem Sohn Joshua und Abra, dem verlassenen Baby. Sie wächst zu einem rebellischen Teenager heran und brennt mit Dylan durch, einem jungen Mann, der nur für sich selbst lebt und dabei über Leichen geht. Abra verliert sich, und nur Gott kann sie wiederfinden und nach Hause zurückbringen.  

Warum haben Sie das Hollywood der 50-er Jahre als Kulisse ausgewählt?

Die Goldenen Jahre Hollywoods haben unzählige junge Menschen in der Hoffnung nach Kalifornien gelockt, Karriere beim Film zu machen. Das geschieht ja auch heute immer noch. Bei meinen Recherchen habe ich gemerkt, dass selbst diejenigen, die es tatsächlich geschafft haben und berühmt wurden, nie ihr Glück fanden. Geld und Ruhm konnten sie nicht erfüllen, und traurigerweise sind einige der hellsten Sterne durch Selbstmord erloschen. Auch das geschieht heute immer noch. Wie viele Jungstars sehen wir sterben? Das Hollywood der 50-er hatte allen Glanz und Glamour, den eine verletzte Seele suchte, die sich danach sehnt, jemand zu sein. Es braucht schon ein Eingreifen Gottes, um wahres Licht auf die von Neonröhren erleuchtete Dunkelheit zu werfen und uns klarzumachen, dass Gott uns bedingungslos liebt.

Welche Botschaft nehmen die Leser hoffentlich aus dem Buch mit?

Es gibt kein Versagen und kein Vergehen, und sei es noch so schlimm, das Gott davon abhalten könnte, uns dennoch zu lieben und zu retten. Was Gott von dir denkt ist das, worauf es ankommt, nicht das, was andere Menschen denken und nicht einmal das, was du selbst von dir denkst. Wir alle sehnen uns nach Sinn und Freude, und beides findet man in einer Beziehung mit Jesus Christus.


© Gerth Medien 2015
(Dieses Interview wurde in Auszügen dem Magazin Christian Retailing entnommen.

Gleich mal reinlesen? Hier wartet die Leseprobe.