Ein Gespräch mit Francine Rivers über

Hadassa - Im Schatten Roms

Vor über 20 Jahren erschien die Erstausgabe von „Hadassa - Im Schatten Roms“ in Amerika. Anlässlich des Jubiläums konnten Leser auf Francine Rivers’ Facebook-Seite Fragen zum Buch stellen. Einige davon mit Francines Antworten können Sie im Folgenden lesen.

Hadassa - Im Schatten Roms
Francine Rivers

Was hat Sie dazu inspiriert, diese Geschichte um die Zeit der Christenverfolgung in Rom zu schreiben?



Fast jedes Buch, das ich seit meiner Hinwendung zum christlichen Glauben geschrieben habe, ist aus einer Frage entstanden, mit der ich mich selbst herumschlage. In diesem Fall war die Frage: „Wie lebt man seinen Glauben inmitten von Familienmitgliedern und Freunden, die kein Interesse daran haben oder ihm sogar feindlich gesinnt sind?“ Die frühen Christen und ihre Bereitschaft, für ihren Glauben zu sterben, haben mich fasziniert. Und durch Hadassa habe ich die Antwort auf meine Frage gefunden: Es kommt nicht darauf an, was du sagst, sondern wie du lebst. Du brauchst auch nicht mehr Mut, als in jedem Augenblick nötig ist. Gott stattet dich mit allem aus, was du benötigst, um Schwierigkeiten zu begegnen, wenn sie auftreten.


Es kommt nicht darauf an, was du sagst, sondern wie du lebst.



Wie erschaffen Sie so lebendige Charaktere?

Ich versuche, ihre guten und schlechten Seiten zu zeigen. Und sie verändern sich im Lauf der Geschichte. Ich versetze mich in sie hinein und lasse sie das sagen und tun, was sie ihrem Charakter entsprechend vermutlich in dieser und jener Situation sagen und tun würden. In dem Moment, wo sie Dinge tun, die ich nicht geplant hatte, weiß ich, dass die Geschichte ein Eigenleben entwickelt hat. Ich liebe es, wenn das geschieht! Es fühlt sich dann an, als würden mir die Figuren die Story diktieren. Ich beobachte, höre zu und schreibe es nieder.

Hadassa - Im Schatten Roms

Buch - Gebunden

Römische Legionäre zerstören 70 n. Chr. Jerusalem. Die Judenchristin Hadassa wird als Sklavin ...

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Wie läuft bei Ihnen der Schreibprozess ab? Hatten Sie die ganze Serie schon entwickelt, bevor Sie anfingen zu schreiben?

Nein. Ich fange immer mit den Personen an, weil ich glaube, dass sie die Geschichte vorantreiben. Ich habe mich also auf Hadassa konzentriert und die Menschen, denen sie dienen würde. Die anderen Charaktere sollten verschiedene Sichtweisen auf den Glauben verkörpern. Eigentlich wollte ich nur einen Einzelroman mit einem tragischen Ende schreiben. Doch die Reaktion meiner Lektorin änderte das und hinterher war ich froh, dass ich mich noch ausführlich mit Marcus und seiner Reise zum Glauben sowie später mit Atretes befassen konnte. Ich wollte, dass er die wahre Liebe findet und nach Hause zurückkehren kann. Am liebsten hätte mein Verlag noch ein viertes Buch gehabt, doch die Fragen, die damals bei mir aufkamen, verlangten nach einem anderen Rahmen.


Es gibt überraschend viele Parallelen zwischen der damaligen Kultur und ihren Problemen und heute. War Ihnen das vorher klar oder haben Sie das extra herausgearbeitet?

Das war mir absolut nicht klar, aber ich war auch sehr erstaunt, wie sehr unsere westliche Welt heute den Zuständen in Rom ähnelt. Es war ehrlich gesagt beinahe verstörend und sollte uns eine Warnung sein!

Ich hoffe, dass jeder Leser darin für sich etwas anderes findet, was ihm auf seinem Weg weiterhilft.



Wenn Sie das Buch noch einmal schreiben sollten, würden Sie etwas ändern?

Es ist 20 Jahre her, dass ich „Hadassa“ geschrieben habe, und ich habe es seitdem nicht mehr gelesen. Wenn ich das heute täte, würde es ganz sicher viele Stellen geben, die ich heute anders schreiben, weglassen oder hinzufügen würde. Aber das Buch war damals ein Weg für mich, um Antworten zu finden, und als solches ist es gut, wie es ist. Ich hoffe, dass jeder Leser darin für sich etwas anderes findet, was ihm auf seinem Weg weiterhilft.

Hadassa ist ja ein sehr positiver Charakter, beinahe schon zu rein und heilig. Wie können normale Menschen heute Licht in der Dunkelheit sein?

Jeder, der sein Leben mit Gott lebt, ist ein Stück weit Licht für seine Umgebung, und oft wirkt Gott gerade durch Unvollkommenes und scheinbar Misslungenes besonders stark. Also versuchen Sie es einfach jeden Tag neu, und Ihre Bemühungen werden niemals umsonst sein.

© Gerth Medien GmbH 2013

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