Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Ihr ganzes Leben lang sehnt sich Hannah Sterling nach einer engen Beziehung zu ihrer distanzierten Mutter Liselotte. Als diese stirbt, hinterlässt sie Briefe, die Hannah stutzig machen. Wer war ihre Mutter wirklich? Auf zwei Zeitebenen entfalten sich die Ereignisse der Vergangenheit. Zutiefst erschüttert muss Hannah schließlich entscheiden, wie sie mit der dunklen Geschichte ihrer Familie umgeht und wie dieses Erbe ihre Zukunft prägen wird.
Ein zutiefst bewegender Roman über das Loslösen von Schuld und die befreiende Kunst des Vergebens.
Stimmen zum Produkt
-
»Secrets She Kept ist ein Pageturner in ganz großem Stil. Cathy Gohlke ist eine Meisterin ihres Fachs.« Francine Rivers, Bestsellerautorin
»Cathy Gohlke verwebt die zeitlosen Themen Vergebung und Erlösung vor dem Hintergrund des Holocaust miteinander und zeichnet ein Bild des Glaubens, das tief bewegt und reich an Hoffnung ist. Ich war noch lange nach der letzten Seite atemlos.«
Kristy Cambron, Bestsellerautorin
»Cathy Gohlke verbindet auf großartige Weise Wahrheit und Zivilcourage vor dem Hintergrund des unfassbar Bösen des Holocausts. Den Leser erwarten Geheimnisse, Drama, Intrigen und Romantik in dieser unvergesslichen Geschichte von Liebe und Aufopferung. Ein Buch, das man einfach lesen muss!«
Carrie Turansky, Bestsellerautorin
»Warum haben Eltern Geheimnisse vor ihren Kindern? Mit dieser fesselnden Frage beginnt Cathy Gohlkes neuester Roman, in dem ihre ebenso fesselnden Figuren darum ringen, die Vergangenheit zu verstehen. Ich wurde sofort in diese tiefgründige Geschichte hineingezogen, die ein Unheil beschreibt, das so böse ist, dass es Generationen zugrunde gerichtet hat. Und eine Liebe, die so stark ist, dass sie die Zeit übersteigt.«
Melanie Dobson, Bestsellerautorin
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783775161473
- Auflage: 14.07.2023
- Seitenzahl: 432 S.
- Maße: 13,5 x 21,5 x 3,5 cm
- Gewicht: 603g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Erzählungen/Romane
Extras
Leseprobe
Bewertungen
-
Zukunft braucht Erinnerung
Wir befinden uns in 1970er Jahren irgendwo in Amerika. Die junge Hannah Sterling leidet unter einem großen Bindungsschmerz. Ihr ganzes Leben hat sie sich nach einer tiefen und liebevollen Beziehung zu ihrer Mutter Lieselotte gesehnt. Doch in der Realität war ihr Verhältnis von distanzierter Kühle bis hin zur Kälte geprägt. Nun ist die Mutter gestorben und Hannah erlebt eine ambivalente Trauerphase. Dazu kommt noch, dass sie tatsächlich etwas von ihrer Mutter erbt. Es sind Briefe, die ein ganz anderes Bild von ihrer Mutter zeichnen als Hannah es zu ihren Lebzeiten wahrgenommen hat. Die Briefe machen Hannah mehr als stutzig. Sie machen sie neugierig. Neugierig zu erfahren, wie ihre Mutter wirklich war und ob sich denn nun im nachhinein noch so etwas wie ein Erkennen und ein Hauch von Beziehung einstellen kann. Wer war ihre Mutter wirklich? Das Geburtsland ihrer Mutter war Deutschland und Hannah stellt fest, dass ihr Großvater noch lebt und nimmt Kontakt mit ihm auf. Freudig nimmt sie die Einladung ihres Großvaters an, ihn in Deutschland zu besuchen, die Frage im Gepäck, wer ihre Mutter wirklich war?
Im Jahr 1938, wir machen einen Zeitsprung in die Vergangenheit, lebt Lieselotte in Deutschland, in einer der finstersten Zeiten dieses Kontinents. Ihr Vater ist in der "Partei" und erhofft sich sehr viel von der neuen aufstrebenden Regierung Deutschlands, die doch so viel vor hat und Ordnung und Wohlstand verspricht. Sofern man sich an das Parteiprogramm hält. Lieselotte ist ein junges, blondes und sehr gutaussendes Mädchen und ihrem Vater würde es sehr gut gefallen, sie mit einem hohen Offizier der Partei zu verbinden. Auch ihr Bruder Rudi strebt eine solche Parteikarriere an. Jedoch hat Lieselotte ihren eigenen Kopf und nachdem ihre Mutter verstorben ist und ihr Vater und Bruder immer mehr ihr Zuhause in der Partei finden, freundet sie sich mit der Familie Kirchmann an, die in der "Bekennenden Kirche" aktiv sind. Durch sie und deren Sohn Lukas bekommt sie auf die Welt und deren Geschehnisse einen anderen Blick und sie beginnt bei geheimen Aktionen mitzuhelfen. Das bleibt auf Dauer nicht verborgen und eines Tages steht die Gestapo vor der Tür....
Cathy Golke hat einen sehr bewegenden und mitreißend spannenden Roman geschrieben, in der sie sehr geschickt die Geschehnisse zur Zeit des dritten Reiches und des daraus folgenden zweiten Weltkrieges anhand von zwei Familien aufzeigt, die sich für die eine und für die andere Seite entschieden hatten und mit den grausamen Folgen bis heute zu kämpfen haben. Für die Nachkriegskinder und Kriegsenkel kann es nur eine Zukunft geben, wenn sie in der Lage sind in ihrer Familienbiografie nachzuforschen und Erinnerungen ans Licht zu bringen, die in Wirklichkeit nicht ans Licht wollen. Lieselotte ist nicht in der Lage über das zu sprechen, was ihr an Grausamkeit geschehen ist, was sie erlebt und mit ansehen musste. Ein Schicksal, dass viele Kriegskinder dieser Generation teilen und dass es ihnen nicht möglich macht, unbeschwert ihren Kindern Liebe und Annahme zu schenken. Dennoch verspüren sie den tiefen Wunsch ihre Geschichte zu teilen und erkannt zu werden. Leider war Traumatherapie damals noch kein Thema und so wussten wie Lieselotte viele Menschen nicht wie sie mit dem Erlebten umgehen sollten. Hannah, als Kriegsenkelin, begibt sich auf Spurensuche und ist mit dem, was sie herausfindet auf der einen Seite verwirrt und sehr herausgefordert, denn für die junge unerfahrene Amerikanerin tun sich Abgründe auf, mit denen sie niemals gerechnet hätte. Bei ihrer Suche findet sie vor allem den lebendigen Gott, der sie von Anfang an geliebt hat und ihr beisteht, wo immer sie hingeht.
Es war für mich sehr bewegend zu lesen, wie Cathy Golke die Geschichte von Corrie ten Boom und ihrer Schwester in Ravensbrück mit einbezieht und aufzeigt, wie unerlässlich ein lebendiger Glaube, geprägt von Vergebung und Hoffnung, ist um solche furchtbaren Dinge zu bewältigen, Trost und neuen Mut für sein Leben zu finden. Somit finde ich diesen Roman so aktuell wie nie zuvor, nimmt doch der Antisemitismus in unserem Land zu und es absolut wichtig sich heute zu Jesus Christus und dem auserwählten Volk Gottes zu bekennen. -
Ein Roman, der noch lange nachhallt
„Alte Häuser geben ihre Geheimnisse nicht so leicht preis, Fräulein Hannah. Die Dinge, die während es Krieges geschehen sind – sogar Jahre vor dem Krieg –, verfolgen uns alle noch immer. Die Welt verurteilt jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in Deutschland.“ (Kapitel 13)
Hannah Sterling reist nach dem Tod ihrer Mutter Lieselotte zu Beginn der 70er Jahre nach Deutschland. Dort soll nach Recherchen ihres Anwalts noch ein Familienmitglied leben, von dem die junge Amerikanerin keine Kenntnis hatte. Warum hat ihr ihre Mutter dies verheimlicht? Oder wusste sie nichts von ihm? Immer mehr Fragen kommen in Hannah auf, insbesondere als sie in Berlin eintrifft. Was hat ihr Verwandter zu verbergen? Und was hatte ihre Mutter für Geheimnisse, die sie mit ins Grab genommen hat? Hannah ahnt, dass während des zweiten Weltkriegs, kurz vor ihrer Geburt, etwas vorgefallen sein muss, das das Leben ihrer Mutter so dermaßen verändert haben muss, dass es ihr nicht möglich war, eine enge, liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter aufzubauen.
Ich habe mich anfangs ehrlich gesagt etwas schwergetan, bei diesem Roman in den Leseflow zu kommen. Die Erzählperspektiven wechseln ständig ab zwischen Hannah und Lieselotte, die beide in der Ich-Perspektive erzählen. So erfährt man aus Lieselottes Jugendzeit in den Dreißiger- und später in den Vierzigerjahren, wie das Schicksal seinen Lauf nahm; wie eine junge Frau, fast noch eine Jugendliche, Mut bewies und ihrem Vater die Stirn bot. Parallel trifft ihre Tochter Hannah bei ihren Recherchen und Befragungen des Familienmitglieds in den 70ern zunächst nur auf hochgezogene Mauern – nicht nur die Mauern des geteilten Berlins, was die Suche nach der Wahrheit zu einem späteren Zeitpunkt noch herausfordernder machen wird.
Nach ca. der Hälfte des Romans kommt Hannah dem Geheimnis immer näher und die Ereignisse in den Vierzigerjahren spitzen sich weiter zu. Ab dem Zeitpunkt konnte ich kaum noch aufhören zu lesen und habe die letzten 200 Seiten in einem Rutsch durchgelesen, während mir immer wieder Tränen übers Gesicht liefen. Es ist ein absolutes Grauen, was während des zweiten Weltkriegs geschah. Es erfüllt mich mit unsagbarer Scham und ich kann absolut nachvollziehen, dass befragte Juden, die den Holocaust überlebten, antworten: „Erinnern macht nichts wieder gut! Es erlöst niemanden von dem, was er durchgemacht hat.“ (Kapitel 37) Trotz allem dürfen wir nicht vergessen!
Während des Lesens stolperte ich über ein paar kleinere (historische) Ungereimtheiten, von denen ich nicht weiß, ob sie im Originaltext so standen oder bei der Übersetzung entstanden. Ich fragte mich, ob eine amerikanische Dreißigjährige in den 70er Jahren wirklich so arglos und nichtwissend bezüglich der Geschehnisse des zweiten Weltkriegs sein konnte. Das mindert jedoch nicht die Botschaft des Romans: Vergebung ist ein wichtiger Schritt zur Freiheit.
Ich bereue es nicht, „Die verschwiegenen Jahre“ gelesen zu haben. Der Roman lässt einen nicht so schnell los und hallt noch lange nach.
-
Zeit vergeht – Schuld nicht!
"Ein treuer Mann wird von vielen gesegnet; wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht ohne Schuld bleiben." (Spr 28,20)
Ein ganzes Leben lang hat sich die amerikanische Lehrerin Hannah Sterling nach der Liebe ihrer Mutter gesehnt. Doch Mutter Lieselotte bleibt kühl und distanziert ihr gegenüber und bis heute weiß sie nicht wieso. Selbst Tante Lavinia weiß etwas, will ihr jedoch nichts sagen. Nach ihrem Tod findet sie in einem Schließfach Briefe mit einer deutschen Adresse. Hannah ist enttäuscht und fragt sich, wer war ihre Mutter wirklich? Als sie eine Nachricht von ihrem Großvater aus Deutschland erhält, ist Hannah mehr als überrascht. Sie macht sich auf den Weg in ein unbekanntes Land, um mehr über ihre Mutter zu erfahren. Jedoch ein kalter, abweisender Großvater empfängt sie auch dort, der nichts mehr von der Vergangenheit wissen will. Hilfe und Unterstützung erfährt sie nur von ihrem Übersetzer Karl Schmidt. Sie muss erkennen, dass sie ihre Mutter nie richtig gekannt hat. ---
Meine Meinung:
Dieser Roman führt uns über zwei verschiedenen Zeitepochen und Handlungen. Die eine Handlung befasst sich mit den Jahren 1938–1945 im Kriegsdeutschland und der Judenverfolgung. Während die andere nach Lieselottes Tod über Hannah in den Jahren 1972–73 berichtet. Mit ihrem unterhaltsamen, mitfühlenden Schreibstil bringt sie mir vor allem die jeweiligen Charaktere näher. Dadurch, dass die Zeiten und Personen permanent abwechseln, kann ich das Buch fast nicht zur Seite legen. Besonders, weil ich immer neugierig bin, wie es mit den Hauptakteuren weitergeht. Mir ist besonders Lieselottes Schicksal an Herz gegangen. Ich bin mitunter fassungslos, in was für einer gefühlsarmen Familie sie aufgewachsen ist. Lediglich die kranke Mutter scheint aus der Art zu schlagen und Lieselotte ihr ähnlich zu sein. Ihr Vater hingegen ist kühl, distanziert und reagiert teils total narzisstisch. Selbst ihr Bruder tritt in die Fußstapfen des Vaters und eifert Ideologien Hitlers nach. Dazu passt der zwielichtige Arzt Dr. Peterson, von dem ich gerne etwas mehr erfahren hätte, warum er und Lieselottes Vater Freunde waren. Ich vermute ja, dass er ihren Vater und den Bruder ungünstig beeinflusst hat, was den Nationalsozialismus betrifft. Große Hilfe erfährt Lieselotte von ihren Nachbarn, der Familie Kirchmann. In deren Sohn Lukas sie heimlich verliebt ist. Allerdings gehören sie der Bekennenden Kirche an, die bei vielen nicht gerne gesehen ist. Doch mit der Pflege der kranken Mutter hat Frau Kirchmann etwas gut bei ihrem Vater. Allerdings wird sich das bald ändern, was dazu führt, möchte ich natürlich hier nicht verraten. Nur so viel Lieselotte wird auf ihrem weiteren Weg noch den Geschwistern Corrie und Betsie ten Boom begegnen. Hannah ist zwar ebenfalls gut dargestellt, doch sie konnte mich nicht so berühren wie Lieselotte. Sie ist dennoch sehr pflichtbewusst, empathisch und weiß genau, was sie will. Allerdings spürt man bei ihr sehr gut, die jahrelange vermisste mütterliche Liebe. Welche Schuld freilich Lieselottes Vater und ihr Mann Joe aufgeladen haben, erfahren wir ebenfalls. Mit viel Liebe zum Detail stellt hier die Autorin uns das Schicksal von Mutter und Tochter dar. Sie nimmt uns mit auf eine Reise in die harte, brutale Vergangenheit Deutschlands und in eine Gegenwart, die noch immer voller Schuld ist, die keiner mehr sehen will. Ich sehe viele Parallelen zur heute, wo ebenfalls niemand mehr vom Holocaust wissen will und schon wieder unter den Juden die Schuld gesucht wird. Themen wie Liebe, Schuld, Glaube, Vergebung und Annahme sind hier wesentlich. Ein Buch, das ich definitiv empfehle und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe. -
Eine tiefgründige Geschichte
Nach dem Tod der Mutter führen Hannah, die sich auf die Spuren ihrer Herkunft begibt, Umschläge mit Adressen nach Deutschland. Was hat ihr ihre Mutter alles verschwiegen?
Sie hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihr, aber das, was sie entdeckt, bringt sie an den Rand der Verzweiflung. Wie soll sie mir der Schuld, die sie vorfindet, umgehen?
Ein Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt. Neben Hannahs Suche nach der Wahrheit in 1972, wird die bewegende Geschichte ihrer Mutter Lieselotte von 1938 bis 1945 erzählt. Erst nach und erfährt auch der Leser die ganze Tragweite, die ganze Tragödie.
Ein christlicher Roman über das Loslosen von Schuld und die befeiende Kraft des Vergebens.
Mitreißend, bewegend, spannend, nachdenklich machend und vor allem sehr gefühlvoll, der Roman war für mich wirklich ein fesselnder Pageturner, gerade weil man alles mitfühlen kann. Gerade in der zweiten Hälfte kann man das Buch kaum aus der Hand legen, auch wenn es einem so sehr an die Nieren geht, was man liest. Man kann sich alles so gut vorstellen und das macht das ganze natürlich auch nicht zu einer leichten Lektüre. Doch die Autorin hat es geschafft, dass am Ende nicht die Bitterkeit obsiegt, sie hat durch Hannah und der im Buch auftauchenden (realen) Figur Corrie ten Bom auch dem Leser viel Stoff zum Nachsinnen und Überdenken eigener Verhaltensweisen gegeben. Ich glaube dieses Buch wird man nach dem Lesen noch lange im Hinterkopf behalten. -
Durch d. Antisemitismus aktueller & greifbarer denn je! Empfehlung!
„Ist dir jemals in den Sinn gekommen, (…) dass sie vielleicht nicht will, dass ihr Mann oder ihre Gäste wissen, dass sie Jüdin ist? Dass sie es ihnen vielleicht nie gesagt hat?“
„Wir sind nicht mehr in den 30er- oder 40er-Jahren. Es gibt keinen Grund, sich zu fürchten ...“
So wie Hannah haben vermutlich bis vor Kurzem noch ziemlich viele Menschen gedacht.
Wie sehr es jedoch tatsächlich unter der Oberfläche brodelt, wie schnell die Situation eskalieren kann und Antisemitismus selbst vor unserer eigenen Haustür in Deutschland wieder für alle sichtbar wird, wird uns seit einigen Wochen erschreckenderweise vor Augen geführt. Denn Antisemitismus existiert leider heute, wie damals und führt dazu, dass sich viele Juden nicht sicher fühlen können.
„Der Antisemitismus war weitverbreitet - wir haben Vorurteile gegen Juden schon übernommen, bevor Hitler überhaupt an die Macht kam. (…) was die meisten Deutschen glaubten, ist nicht einfach verschwunden, nur weil wir den Krieg verloren haben.“
INHALT:
Die 27-jährige Hannah kommt 1972 mit der Thematik in Berührung, als sie sich nach dem Tod ihrer Mutter Lieselotte, mit ihren Wurzeln auseinandersetzt.
Warum ist ihre Mutter ihr und ihrem Vater gegenüber immer so kalt und unnahbar gewesen? Warum hat sie kaum etwas von sich und ihrer Herkunft erzählt?
„Niemand wird so verschlossen geboren, Tante Lavinia. Ich muss wissen, ob das einfach ihr Wesen war, so abweisend zu sein, oder ob ihr etwas zugestoßen ist ... oder ob es an mir lag.“
Als Hannah alte Briefe durchgeht und auf einen ihr bis dahin unbekannten Großvater in Deutschland trifft, muss sie bald feststellen, dass die Geschichte ihrer Familie - vor dem Hintergrund des Holocausts - dunkler ist, als vermutet.
Plötzlich lastet dieses Erbe als große Schuld auf ihren Schultern. Wie soll sie damit umgehen? Und wie lässt sich all das verzeihen?
Berlin, 1938: Lieselotte bangt um die sterbenskranke Mutter, während ihr Bruder Rudi sich für die Nationalsozialisten begeistert und deren Sicht der Dinge vertritt: „Es wäre eine Gnade für sie, wenn sie nicht mehr leben würde. Sie verschlingt unsere Finanzen, und ihr Leben ist nicht mehr produktiv.“
Während der Vater zum ranghohen Mitglied der Nazipartei wird, engagiert sich Lieselotte in der Bekennenden Kirche und setzt sich heimlich für Juden ein. Doch diese werden immer häufiger denunziert, deportiert oder umgebracht und auch für Lieselotte wird die Situation immer gefährlicher …
MEINUNG:
Zugegebenermaßen habe ich mich vor dem Buch etwas gedrückt. Die vergangenen Wochen, der Krieg in Nahost und der aufflammende Antisemitismus auf dieser Welt, haben die Geschehnisse während des Zweiten Weltkriegs wieder so greifbar werden lassen. Und damit auch den Inhalt des Buches. Gleichzeitig sind genau solche Themen in Büchern wichtig, um Augen zu öffnen und um uns zu verdeutlichen, wohin dieser Hass und diverse Ideologien führen können …
Zudem war der vorherige Roman der Autorin („Das Medaillon“) für mich ein absolutes Jahreshighlight in 2022, daher wollte ich mir „Die verschwiegenen Jahre“ unbedingt auch zu Gemüte führen!
Auf zwei Zeitebenen erzählt Cathy Gohlke gekonnt die Geschichte von Hannah (ab 1972), die ihre Wurzeln unter die Lupe nimmt und einem dunklen Geheimnis auf der Spur ist; und von ihrer Mutter Lieselotte (ab 1938), die in einer nationalsozialistisch geprägten Familie aufwächst und die Schrecken des Krieges miterleben muss.
Die beiden Erzählstränge ergänzen sich harmonisch und ergeben eine spannende und teils erschütternde Familiengeschichte vor dem Hintergrund des Holocausts, welche ich regelrecht verschlungen habe.
Durch den Wechsel der Zeitebenen, war das Grauen des Krieges für mich beim Lesen etwas besser auszuhalten.
Trotzdem fand ich es wieder erschreckend, wie mit Juden, alten und kranken Menschen umgegangen wurde. Oder, dass von Frauen erwartet wurde, als Gebärmaschinen für arische Nachkommen zu dienen.
Mit großem Interesse habe ich auch die Thematik der „vererbten Schuld“ verfolgt: „Ich fühle mich schmutzig ... als könnte ich nie wieder sauber werden. Als hätte ich nicht leben dürfen, als hätte meine Familie nicht überleben dürfen.“
Der Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen und die Zahl der Personen nicht allzu groß, wodurch man sich intensiver mit den zwei Protagonistinnen befassen kann. Mit beiden habe ich sehr mitgefiebert.
Während ich zu Beginn etwas an Emotionalität vermisst habe, hat mich das Buch nach etwa 300 Seiten so umgehauen, dass mir dafür die Worte fehlen. Bei dieser tragischen Entwicklung musste ich schwer schlucken - mich hat sie unglaublich berührt!
Das Buch wird mich noch lange beschäftigen. Noch immer habe ich Bilder vor Augen …
FAZIT: Cathy Gohlke gelingt es erneut, mich von einer tragischen und mitreißenden Familiengeschichte vor dem Hintergrund des Holocausts zu beeindrucken, die mich sehr berührt hat. Durch unsere weltpolitische Lage und den aufflammenden Antisemitismus wirkt der Roman aktueller und greifbarer denn je.
Das Buch lässt mich nachdenklich zurück und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben …
4,5/5 Sterne, ein Highlight und eine große Empfehlung von mir!
(C. N.: Antisemitismus, Mord, Vergewa*tigung, Tod, Trauer, Ableismus) -
Mitreißende, packende und emotionale Geschichte
Die Autorin Cathy Gohlke, erzählt in ihrem neuen Roman „Die verschwiegenen Jahre“, eine zutiefst bewegende Geschichte über das Loslösen von Schuld und die befreiende Kunst des Vergebens vor dem Hintergrund des Holocaust.
Inhalt:
Ihr ganzes Leben lang sehnt sich Hannah Sterling nach einer engen Beziehung zu ihrer distanzierten Mutter Liselotte. Als diese stirbt, hinterlässt sie Briefe, die Hannah stutzig machen. Wer war ihre Mutter wirklich? Auf zwei Zeitebenen entfalten sich die Ereignisse der Vergangenheit. Zutiefst erschüttert muss Hannah schließlich entscheiden, wie sie mit der dunklen Geschichte ihrer Familie umgeht und wie dieses Erbe ihre Zukunft prägen wird. Ein zutiefst bewegender Roman über das Loslösen von Schuld und die befreiende Kunst des Vergebens.
Meine Meinung:
Was für ein dramatischer Einstieg in diese Geschichte. Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut und fesselt mich mit seiner Spannung und berührenden Intensivität.
Die Geschichte ist auf zwei Zeitebenen aufgebaut und schildert in der Vergangenheit das Leben von Lieselotte, während in der Gegenwart ihre Tochter Hannah, die schon immer an der Lieblosigkeit ihrer Mutter leidet und nun versucht nach deren Tod herauszufinden, wer sie wirklich war! Beide Zeitebenen sind fesselnd geschrieben und fließen gut verknüpft ineinander.
In den 1970er Jahren erhält Hannah nach dem Tod ihrer Mutter von deren Rechtsanwalt einen Bankschließfachschlüssel, der aber nur Urkunden über das Haus mit Grundstück enthält und mehrere leere Briefumschläge. Kaum kann Hannah die Adressen erkennen aber den ihres Großvaters. Sie ist überwältigt, einen Großvater zu haben und setzt sich mit ihm in Verbindung. Eine Einladung folgt und Hannah reist nach Deutschland, doch bald spürt sie, dass hier etwas nicht stimmt und ihr etwas vorspielt wird...
Hannah lässt sich nicht entmutigen und macht sich trotz großer Widerstände auf die Suche nach der Wahrheit, die sie langsam in die tiefe Vergangenheit ihrer Mutter Lieselotte führt und ein beklemmendes Familiengeheimnis aufdeckt.
Berlin 1938: Lieselotte, ist schon als Kind in Lukas den Schulfreund ihres älteren Bruders verliebt und nutzt jede Gelegenheit in seine Nähe zu kommen. Ihre Mutter ist früh verstorben und ihr Vater wird ein hochrangiges Parteimitglied im Dritten Reich. Lieselotte engagiert sich in der Bekennenden Kirche und hilft Lukas Familie, Juden zu verstecken und mit Lebensmitteln zu versorgen. Lange Zeit bleibt Lieselotte unentdeckt – bis sie heimlich Lukas Kirchmann heiratet ...
Zitat:
Dieser Roman erzählt eine zu Herzen gehende und emotionale Geschichte, in die viele wertvolle christliche Gedanken wie Schuld, Sühne, Vergebung und Erlösung eingebunden sind. Der Autorin ist mit ihrem flüssigen und ausgesprochen einfühlsamen Schreibstil eine fiktive Geschichte eines Familienschicksals gelungen, die mich von der ersten Seite an, einfach nur fesseln konnte. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut ausgearbeitet und halten bis zum Ende viele Überraschungen und Wendungen bereit.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung! -
Starker Roman aus der NS-Zeit über Schuld und die Wichtigkeit der Vergebung
In „Die verschwiegenen Jahre“ verbindet Cathy Gohlke eine fiktive Geschichte um zwei Familien sehr authentisch mit realen Ereignissen aus der Zeit der Nationalsozialisten. Der Roman besteht aus zwei Zeitsträngen und man erfährt abwechselnd etwas von Hannah in den 1970er Jahren und ihrer Mutter Lieselotte aus den 1940er Jahren. Hannah möchte nach dem Tod ihrer Mutter herausfinden, wer sie wirklich war und geht auf eine Reise, die ihr ganzes Leben und Denken verändern wird. Lieselotte hat große familiäre Schwierigkeiten und muss sich immer wieder entscheiden, wie sie sich in der veränderten Realität unter den Nationalsozialisten verhalten will und kann.
Das Buch ist sehr bewegend und zeigt offen und ehrlich die Schrecken der NS-Zeit. Durch den Roman wird man angeregt über eigene und elterliche Schuld und einen guten Umgang damit nachzudenken. Es macht Mut, Schuld und Versagen loszulassen und die Vergebung zu suchen.
Der Schreibstil des Buches ist angenehm und die Spannung wird gut aufgebaut. Es ist definitiv ein Buch, das mich tief betroffen hat und gedanklich noch einige Zeit beschäftigen wird. -
Den Tätern vergeben?
Hannah Sterling ist 27 Jahre alt und lebt in den Vereinigten Staaten. Der kürzliche Tod ihrer Mutter belastet sie, nicht weil die beiden Frauen sich so nahestanden, sondern weil Hannah nie verstehen konnte, warum es kein vertrautes Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mutter gab. Und nun, mit dem Tod der Mutter, ist es zu spät, daran etwas zu ändern. Wenn sie wenigstens verstehen könnte, was in ihrer Mutter vorging.
Als sie wegen dieser inneren Belastung als Lehrerin freigestellt wird, sucht sie nach Antworten. In den Unterlagen ihrer Mutter findet sie eine Adresse in Berlin. Hannah ist überrascht, als sich herausstellt, dass sie einen Großvater in Deutschland hat, wurde ihr doch immer gesagt, dass ihre Mutter keine lebenden Angehörigen mehr hat. Sie wagt es und fliegt nach Berlin.
Auch beim Großvater erlebt Hannah anfangs Distanziertheit und Kälte. Dazu scheinen alle, die mit der Familie verbunden sind, sorgsam irgendwelche Geheimnisse zu hüten. Koste es, was es wolle, Hannah will nun wirklich wissen, wer ihre Mutter war.
Ein zweiter Erzählstrang verfolgt die Geschichte von Lieselotte, Hannahs Mutter, ab der Kristallnacht im November 1938. Mutter und Vater vermitteln ihr im beginnenden Nazi-Reich unterschiedliche Werte. Als ihre Mutter stirbt, ist das junge Mädchen dankbar für die Unterstützung einer befreundeten Familie. Sie darf sie auch zu den Gottesdiensten der Bekennenden Kirche begleiten. Das sieht ihr Vater zwar nicht gern, aber er hatte Lieselottes Mutter auf dem Sterbebett versprochen, es ihr zu erlauben. Lieselotte setzt sich bald im Verborgenen für das ein, was ihr wichtig ist. Sie folgt ihrem Herzen und begibt sich damit in große Gefahr.
Abwechselnd wird in diesem Buch von Hannah und von Lieselotte erzählt. Beide Erzählstränge greifen ineinander und ergänzen sich. Das macht die Erzählung sehr spannend. Es fällt schwer, mit dem Lesen aufzuhören.
Lieselottes traurige Liebesgeschichte berührt das Herz. Die Schrecken während der Naziherrschaft werden so gut wiedergegeben, dass es stellenweise schwerfällt weiterzulesen. Interessant ist vor allem die Darstellung ethischer Entscheidungen in dieser Zeit, und der Wunden, die viele Jahre später bleiben.
Das wichtigste Thema in diesem Buch ist die Frage nach Schuld; nach schwerer Schuld, die nachkommende Generationen belastet. Können solch große Sünden der Väter vergeben werden?
Fazit: Ein spannendes Buch über die Judenverfolgung im Dritten Reich, Familiengeheimnisse, den Umgang mit Schuld und der Kraft der Vergebung. Sehr empfehlenswert!
-
Packend spannender, aber auch schonungsloser Roman über den Holocaust.
Buchinhalt:
Weil sie zeitlebens nie wirkliche Nähe und Zuneigung von ihrer Mutter erfahren hat, reist die junge Amerikanerin Hannah in den 1970er Jahren nach Deutschland, die Heimat ihrer verstorbenen Mutter Lieselotte. Hannah versucht, über alte Briefe aus dem Nachlass ihrer Mutter, ihre Wurzeln zu finden – und deckt ein beklemmendes Familiengeheimnis auf, das ihre ganze Existenz in Frage stellt...
Berlin 1938: Lieselotte, schon seit frühester Jugend verliebt in Lukas, einen Schulfreund ihres älteren Bruders, erlebt Hitlers Drittes Reich, BDM, Reichskristallnacht und Holocaust. Der Vater ist ein hochrangiges Parteimitglied, dennoch hilft Lieselotte Lukas' Familie, Juden zu verstecken, engagiert sich in der Bekennenden Kirche. Lange Zeit bleibt sie unentdeckt – bis sie heimlich Lukas Kirchmann heiratet....
Persönlicher Eindruck:
In ihrem Roman Die verschwiegenen Jahre breitet Autorin Gohlke einen packen spannenden aber auch beklemmend offenen historischen Roman auf zwei Zeitebenen aus. Zentrales Thema ist das Leben der jungen Lieselotte, die im Dritten Reich zwischen allen Stühlen steht. Ihr Vater, ein linientreuer Parteifunktionär auf der einen Seite erwartet von seiner Tochter alles „für das Reich“, wohingegen Lieselotte sich emotional viel mehr bei den Kirchmanns heimisch fühlt, den Eltern ihrer Jugendliebe Lukas und Mitglieder der Bekennenden Kirche.
Man erfährt sehr viel über das Leben in den 1930er und 1940er Jahren, den Alltag der Menschen unter der Knute der Nationalsozialisten. Reich und Führer scheinen alles zu bedeuten, auch Lieselotte entkommt diesen Denkmustern nur schwer. Dem gegenüber stehen die Mitglieder der Bekennenden Kirche, die den verfolgten Juden Nahrungsmittel und Verstecke verschaffen – auch Lieselotte wird schließlich Teil dieses christlichen Netzwerkes.
Die andere Zeitlinie rund 30 Jahre später befasst sich mit Lieselottes Tochter Hannah, die in den USA aufwuchs und nach dem Tod ihrer Mutter Gründe sucht für die mangelnde Zuneigung, die sie von ihr zu Lebzeiten erfahren hat. Zusammen mit dem Chauffeur und Fremdenführer Karl, den sie auf ihrer Reise zum Großvater nach Berlin kennen lernt, deckt Hannah Stück für Stück schier Unglaubliches auf.
Der Spannungsbogen der Geschichte steigert sich auf den etwas über 400 Seiten kontinuierlich und besticht mit mehreren spannenden Wendungen, ehe der Leser zusammen mit Hannah die ganze schonungslose Wahrheit erst am Schluss erkennt. Dabei nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund und schildert auch grausame Details der Todesmaschinerie der Konzentrationslager sowie die Scheinheiligkeit derer die sich mit Persilscheinen scheinbar unbehelligt in die Nachkriegszeit hinüberretten.
Auf christlicher Ebene befasst sich der Roman mit Themen wie Schuld, Sühne, Vergebung und Erlösung.
Trotz der keineswegs leichten Kost (vor allem gegen Ende) konnte ich das Buch nur schwer wieder zur Seite legen. Es ist die Geschichte eines Familienschicksals, das, verwoben mit den Schicksalen zahlreicher weiterer Menschen, sich weit über den Krieg bis in die Nachkriegszeit hinzieht und bis heute nachhallt. Ein Roman, der das Grauen der Nazizeit in packender und emotional ergreifender Art und Weise schildert und den Leser auf keiner Seite kalt lässt.
Eine absolute Leseempfehlung mit brillant recherchierten Details und christlicher Botschaft! -
Vergebung wählen!?
Cathy Gohlke konnte mich erneut überzeugen! Nachdem mich „Das Medaillon“ von ihr so erschüttert und zugleich begeistert hatte, war ich wahnsinnig auf dieses Buch gespannt. Tatsächlich hatte ich auch ein wenig Respekt davor, weil mich Ersteres so mitgenommen hatte.
„Die verschwiegenen Jahre“ waren etwas anders und doch tragen sie deutlich Gohlkes Handschrift. Wie keine andere entführt sie ihre Leser in die Jahre des Zweiten Weltkrieges. In eine Welt voller Ungerechtigkeit, Hass aber auch Aufopferung und Hoffnung.
Die Schrecken dieser Zeit werden dabei so lebendig und man bangt unweigerlich mit. Dabei ist es der Autorin gelungen eine wunderbare und authentische Botschaft mit einzuflechten.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen.
1972 begleiten wir Hannah Sterling auf ihrer Suche nach Antworten. Sie hat ihre Mutter nur als distanzierte, verbitterte Frau kennen gelernt und möchte nach ihrem Tod so gerne mehr über sie erfahren. Und dann 1938-1945 die Geschichte von Liselotte Sommer - Hannahs Mutter.
Ich weiss gar nicht, welchem Zeitstrang ich lieber gefolgt bin. Beide waren so mitreissend und ich flog atemlos durch die Seiten.
Die ganze Zeit war ich ängstlich gespannt was noch paßieren würde. Die Handlung um die Untergrundarbeit, das Blutgeld, aber auch die Gefahren in der Gegenwart ließen mich nicht mehr los. Auch nach dem Beenden klingt die Geschichte noch nach.
Abschließend kann ich sagen, dass ich dieses Buch beßer lesen konnte, als „Das Medaillon“, es mich aber auch weniger tief erschüttert und bewegt hat. Wofür ich eigentlich sogar dankbar bin. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich „Das Medaillon“ noch einmal lesen werde.
Hingegen „Die verschwiegenen Jahre“ möchte ich gerne nach einiger Zeit rereaden.
Diese Geschichte bewegt, fesselt und spricht dabei ganz eindrücklich von Gottes großer Vergebung!
Ich möchte diesem Buch volle 5 Sterne und eine große Empfehlung geben! -
ein bewegender Roman
Hannah Sterling muss nach dem Tod ihrer Mutter, zu der sie kein inniges Verhältnis hatte, feststellen, dass ihre Mutter nicht so war, wie es schien.
Getrieben von dem Wunsch mehr über sie zu erfahren, folgt sie den kleinen Hinweisen, die diese ihr hinterlassen hat und muss lernen, dass alle Menschen eine Geschichte haben und dass es Menschen gibt, die sie mit aller Macht verbergen wollen. Und so macht sie sich auf die Suche und fliegt von North Carolina nach Berlin.
Cathy Gohlke hat einen packenden und fesselnden Schreibstil. Ihre Worte ziehen einen in den Bann und die Geschichte lässt einen, einmal angefangen, nicht mehr los.
Auf zwei Zeitebenen darf man entweder Hanna oder ihre Mutter Lieselotte begleiten.
Beginnend im Nov. 1972 erzählt die Autorin die bewegende Geschichte über Hannahs Suche nach der Wahrheit.
Langsam und sanft hebt sie den Vorhang der Vergangenheit und schildert Lieselottes Erlebnisse rund um die Kristallnacht.
Dadurch können wir, als Leser, mit Hanna zusammen die Wahrheit erforschen.
Beide Erzählstränge waren unglaublich spannend. Ich kann gar nicht sagen, welcher mich mehr gefesselt hat.
Ich bin in das Buch eingetaucht und erst wieder im Alltag angekommen als ich es beendet hatte.
Ich habe mitgelitten, mit gefiebert, mich mit gefreut und Tränen in den Augen gehabt.
Die Autorin hat es mit diesem Buch geschafft eine schmerzhafte und schöne Geschichte, mit realistisch und authentisch wirkenden Charakteren zu schreiben. Eine Geschichte, die im Herzen nachhallt, zu Tränen berührt, über Schuld und Vergebung spricht, und sehr wirklichkeitsnah Einblicke in den Holocaust und seine Folgen schenkt.
Die Frage nach der Schuld der deutschen Bevölkerung, die Unsicherheiten und auch Ängste, vor allem bei den Überlebenden sind glaubwürdig beschrieben worden.
Der Glaube an Gott und seine Kraft, durch die Vergebung möglich ist, ist ganz deutlich und klar ausgeführt worden. -
Suche nach Antworten deckt auf das man geliebt wurde
Welches Buch hat dich zuletzt so berührt das du beim lesen weinen musstest?
Es ist das Jahr 1973. Hannah ist genötigt, eine Pause von ihrer geliebten Arbeit als Lehrerin zu machen. Vor einigen Monaten hat sie ihre Mutter zu Grabe getragen. Sie hatte kein enges Verhältnis zu ihr. Die Anrufe ihres Anwaltes ignoriert sie. Als sie ihre genötigte Auszeit bei ihrer Tante verbringt, belauscht sie ein Gespräch von ihr und ihrer Freundin. Das ist für sie aufwühlend und fordert sie heraus, mehr über ihre Mutter zu erfahren. Sie begibt sich auf die Suche nach Antworten und findet zuerst heraus, dass ihre Mutter eine Deutsche ist und nicht wie angenommen eine Österreicherin. Hannah erfährt, dass sie einen Großvater hat der in Berlin lebt.
28 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg kommt sie nach Deutschland. Zuerst erfährt sie wenig über ihre Mutter, dafür umso mehr über die Vergangenheit ihres hochbetagten Großvaters. Eingetaucht in diese Geschichte flog ich nur so durch die Seiten. Die Geschichte wird in zwei Zeitepochen erzählt. 1972/73 in der dritten Person über Hannah und ihrer Suche nach Antworten. In der Ich-Form erzählt Lieselotte, Hannahs Mutter, ihre Erlebnisse während des Krieges.
Ich habe schon einige Bücher aus der Zeit des zweiten Weltkrieges und über den Nationalismus gelesen. Doch keines davon hat mich so berührt wie dieses Buch von Cathy Gohlke. Bei mir flossen die Tränen und ich fühlte mit. Alles ist sehr anschaulich und glaubwürdig beschrieben. Die Protagonisten sind authentisch und mir sympathisch gewesen. Auf einen Nebenprotagonisten hätte ich allerdings gerne verzichtet. Die Schrecken und die Grausamkeiten dem hebräischen Volk gegenüber waren nicht beschönigt und nicht heruntergespielt. Die Denkweise so mancher Nazibefürworter nach dem zweiten Weltkrieg sind sehr glaubwürdig rübergekommen. Aber auch, dass Überlebende der Konzentrationslager anschließend ihre Herkunft verleugneten und weiterhin in Angst lebten.
Dieses Buch kann ich von Herzen weiterempfehlen. Auch wenn mittlerweile schon weit mehr als 80 Jahre nach dem 2. WK vergangen sind, diese Grausamkeiten – Antisemitismus und der Hass andern Nationalitäten gegenüber – dürfen sich nicht wiederholen. -
Absolutes Herzensbuch und Jahreshighlight -emotional, tiefgründig, mitreißend
Also gleich vorweg – dieses Buch gehört zu meinen absoluten Jahreshighlights.
Unglaublich, was das Buch mit einem macht. Ich habe Seite um Seite verschlungen, unendlich viele Tränen vergossen, aber das waren sie mir wert. Denn das Buch ist so viel mehr als das Aufarbeiten von deutscher Geschichte und der Frage nach dem Warum. Der Titel-genial gewählt.
Die Autorin versteht es mit einer besonderen Art, einen von Anfang an mit in die Geschichte zu nehmen, die Atmosphäre zu spüren und sämtliche Emotionen auszulösen, die es nur gibt. Mich hat selten ein Buch so mitgerissen und gefangen gehalten wie dieses.
Inhaltlich ist das Buch in zwei Zeitebenen unterteilt. Während Hannah Sterling versucht, mehr über die Vergangenheit ihrer verstorbenen Mutter Lieselotte herauszufinden und durch den Nachlass auf eine Reise zu ihrem Großvater nach Deutschland fliegt, wird nebenbei aus Sicht von Lieselotte berichtet, was sich zur Zeit des zweiten Weltkriegs in ihrem Elternhaus abspielte und welche Geheimnisse und Abgründe sich hier auftun.
Die zeitlichen Wechsel sind toll aufeinander abgestimmt, durch die Überschriften weiß man, ob Hannah oder Lieselotte erzählen und je mehr Hannah aufdeckt und man die Hintergründe Lieselottes kennenlernt, desto mehr Verständnis erhält man für das distanzierte Verhalten der Mutter.
Es geht hier nicht einfach nur um das Thema Vergeben und Vergessen, denn das ist bei solch einer Grausamkeit während der Judenverfolgung und dem, was manche Personen angetrieben hat gar nicht möglich. Man spürt einerseits ihre Zerrissenheit bei der Frage, warum das Verhältnis zu den Eltern zu abgekühlt war, aber zusätzlich noch, wie Enttäuschung, Wut und Hass auftreten, je mehr sie über die Vergangenheit ihrer Familie aufdeckt.
Gerade Frau Kirchmann ist eine absolute Glaubensfrau, selbstlos, hilfsbereit. All das, was sie für Lieselotte tut und sie im Glauben bestärkt, obwohl das junge Mädchen so sehr an Gott und seinem Interesse an den Menschen zweifelt, hat mich sehr berührt und mich etliche Tränen gekostet.
Ich habe diesen Mut, diese Geduld, dieses Ertragen und die vielen absolut passenden Bibelzitate, die sie trotz eigenem Leid verwendet hat, so bewundert.
Mein Mann hat mich irgendwann angeschaut und mich gefragt, wann mich ein Buch das letzte Mal so sehr berührt hat, dass ich so geschluchzt habe, und ich konnte ihm keine spontane Antwort geben. Ich habe schon etliche Bücher aus dieser Zeit gelesen, aber das hier war ganz speziell. Ich konnte das Buch nicht weglegen, ich habe jede Sekunde mit beiden Frauen so mitgefühlt, als wenn man direkt mittendrin ist. Der Spannungsbogen ist so hoch und mit jeder Sekunde, die man mehr eintauchte, hat man gehofft und geahnt und wollte es doch nicht wahrhaben. Es schrie alles nein, nein, bitte nicht und es kam noch schlimmer. Mit pochendem Herzen habe ich das Buch am Ende weggelegt und wusste, die Geschichte wirst Du niemals vergessen, auch speziell das Nachwort der Autorin.
Ein unerwartetes Ende, eine Geschichte, die ganz tief ins Herz geht und alle Nervenzellen berührt, eine Gänsehaut nach der anderen auslöst und eine Botschaft vermittelt, die so einfach klingt und doch so allumfassend und intensiv ist, die so viel mehr ist, als zu sagen, „ich verzeihe Dir“ oder „es tut mir leid“, denn Gefühle lassen sich eben nicht ignorieren. Die Wirkung des Buches ist erstaunlich und unbeschreiblich – man muss es selbst gelesen haben, um es zu verstehen.
5 ★★★★★plus – Jahreshighlight und ein absolutes Herzensbuch. -
Dramatische Darstellung einer Mutter-Tochter-Beziehung vor dem Hintergrund des Holocaust. Sehr empfehlenswert!
Für das neue Buch „Die verschwiegenen Jahre“ der Autorin Cathy Gohlke muss man Zeit einplanen, denn einmal angefangen legt man das Buch nicht mehr aus der Hand. Die Handlung spielt in zwei Zeitsträngen und das macht es aus, warum das Buch so fesselnd ist.
Es ist der November 1972, als der Leser die Amerikanerin Hannah Sterling kennenlernt. Ihre Mutter ist gerade verstorben und Hannah will am liebsten alle Erinnerungen an ihre Mutter aus ihrem Leben streichen, doch dann erfährt sie zufällig ein Detail, das sie stutzig werden lässt. Gibt es etwas im Leben ihrer Mutter, das auch für Hannah wichtig sein könnte? Ihr Weg führte sie nach Berlin, zu der Person, die wohl die Einzige ist, die ihre Fragen beantworten könnte.
Im zweiten Handlungsstrang führt die Autorin den Leser zurück in das Jahr 1938. Hier begegnet man Lieselotte Sommer, der Mutter von Hannah. Es ist die sog. Reichskristallnacht, die Lieselottes Leben für immer verändern wird...
Es ist der zweite Roman, den ich von der Cathy Gohlke gelesen habe, und wieder hat mich die Geschichte total mitgenommen. Zum einen ist dort die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung, die sich bald zu einem familiären Problem auswächst, das drei Generation umfasst, zum anderen die Historie des Holocaust, mit den vielfachen Folgen für sehr viele Menschen in dieser Welt. Die Autorin hat es geschafft, die vielen Facetten von Sünde, Schuld und Vergebung in ihre Erzählung einzuarbeiten. Es macht dieses Buch aus meiner Sicht fast schon einzigartig und da diese Fragen immer noch aktuell sind, betrifft es auch heute das Leben eines jeden einzelnen. Kann eine solche Schuld überhaupt vergeben werden? Leben wir als Deutsche nicht bis heute mit den Folgen dieser Sünden? Wirklich sehr nah an den Tatsachen beschreibt Cathy Gohlke, die Bedeutung von Vergebung und Glauben. Hinzu kommt, dass die Autorin einen großartigen Schreibstil hat, dieser und der gelungene Spannungsbogen der Handlung machen dieses Buch zu einem Pageturner bis zur letzten Seite. Die Charaktere ihrer Protagonisten hat Cathy Gohlke nicht nur gekonnt aufgebaut, sie sind auch in ihren Denkweisen so realistisch dargestellt, dass man alle Hoffnungen und Zweifel nachvollziehen kann. So wird das Buch nicht nur zu einer Erinnerung an eine der schlimmsten Zeiten der Menschheit, es zeigt auch die Folgen bis in die heutige Zeit auf. Ich kann diesen hervorragenden Roman wirklich nur weiterempfehlen.
Schreiben Sie Ihre eigene Kundenmeinung
Gerne möchten wir Sie dazu einladen, unsere Artikel in einer Rezension zu bewerten. Helfen Sie so anderen Kunden dabei, etwas Passendes zu finden und nutzen Sie die Gelegenheit Ihre Erfahrungen weiterzugeben.
Nur registrierte Kunden können Bewertungen abgeben. Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich