Es kehrt Ruhe ein. Und Freude. Das Herz schlägt so, als würde es platzen. Glück. So würde ich das nennen. Ist es Zufall? Ein Zeitpunkt? Kann ich es finden? Findet es mich? Kann es sein, ich habe Glück und weiß es gar nicht? Vielleicht ist es ein Ort – eine Entscheidung. Umarmt von Gott selbst. Sich geliebt und sicher wissen. Orange. Ganz klar

Die Singer Songwriterin mit italienischen und deutschen Wurzeln hat sich nicht zuletzt durch ihren Song Lege deine Sorgen nieder in die Herzen vieler Menschen gesungen. Viel ist passiert seit ihrem letzten Album Mehr als genug. Stoff für neue Lieder, die Sefora Nelson live und in ihrem brandneuen orangenen Album der Öffentlichkeit zeigt.

Liebe Sefora, bist du gerade glücklich?

Sehr sogar. Ich glaube die Lebensumstände könnten im Moment kaum besser sein: Ich habe fast täglich das Gefühl, beschenkt zu werden: Durch meine Kinder, die mit 4 und 8 Jahren aus dem „Gröbsten raus“ sind, zu kleinen Persönlichkeiten werden und mich mit ihrer Zuwendung beschenken. Durch meine Freundschaft und Liebe mit Keith, die immer harmonischer wird. Wir feiern in diesem Jahr 10 Jahre Ehe. Aber auch durch tägliche Anfragen für Konzerte, das Feedback von Fans und den Genuss genau die Arbeit zu tun, für die ich gemacht bin. Ja, ich bin sehr glücklich.

Warum heißt dein neues Album Glück?

Es ist wohl der größte gemeinsame Nenner der Albums, der Lieder, der inneren Einstellung, der Lebensphase. Mein Glück ist nah bei dir zu sein war die Jahreslosung 2014. Ich habe die Nähe zu Gott ganz bewusst gesucht und gelebt. In diesem Jahr sind diese Lieder geboren.


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Ist Glück ein Gefühl?

Sicher auch. Aber nicht nur. Du kannst mit großem Glück im Lotto gewinnen und gleichzeitig todtraurig sein, weil du keine Freunde hast, um es zu teilen. Du kannst das Glück haben, ein kleines Lebewesen in dir wachsen zu haben und es nicht als solches erkennen. Ich glaube wirkliches, echtes und haltbares Glück hat immer mit Gott zu tun, mit Ewigkeit, mit Nähe zu ihm, mit Himmel. Und dass es Himmel auf Erden gibt, haben wir Jesus zu verdanken, der in uns lebt, wenn wir das wollen. Was für ein Glück! Hör meinen Song Komm in mein Haus – dann weißt du, was ich meine.

Erleben Sie Sefora Nelson im persönlichen Talk der Musik Couch. Inklusive ihrem berührenden neuen Songs „Du hast gesagt“.



Du schreibst viele Songs über Gott? Macht das glücklich?

Hmm … Ich frage mich eigentlich fast nie vorher, was für ein Lied ich jetzt wohl schreiben möchte. Es sei denn es ist in Auftrag gegeben. Ich erlebe, denke, halte fest und schreibe. Da muss wohl viel „Gott“ drin sein in meinem Leben – zumindest ein großes Verlangen nach mehr von Gott. Das was drin ist, kommt raus ...

Was ist zwischen den letzten beiden Alben passiert?

Vieles. Wir sind als Familie von einer kleinen Wohnung in ein eigenes Haus gezogen. Ich war sehr viel unterwegs. Das ganze Touring ist effizienter geworden. Auch habe ich das Gefühl, dass ich gewachsen bin auf der Bühne. Ich habe mich entschlossen, diesen Segen zu genießen und verantwortungsvoll damit umzugehen. Darin fällt auch die Lebensgestaltung. Nein sagen können. Weniger aber effizienter unterwegs sein und viel und ganz zu Hause sein.

Hören Sie hier Sefora Nelson mit einem ihrer berührenden neuen Songs „Du hast gesagt“. Aus der Reihe Couch Musik.




Sefora an Gitarre. Eine ganz neue Erfahrung. Beim Song Ich liebe dich ... 

Ich habe natürlich nicht selbst gespielt. Aber bei diesem Song haben wir gewusst, dass es kein Piano ist. Hier musste Gitarre her.

– Eine Liebeserklärung. War das einfach zu schreiben?

Kein Lied ist einfach zu schreiben. Und schon gar nicht ein ehrliches Liebeslied. Eines Abends saß ich mit Keith auf der Couch und wir haben das Leben der letzten Monate bewusst reflektiert: Wie weit wir gekommen sind, seit wir uns vor 11 Jahren im bitterkalten Chicago-Januar zum ersten Date verabredet haben. Wir haben gemeinsam Geschichte geschrieben: Ein paar Kapitel unseres Lebens. Unsere Kinder, unser Haus, unsere Familien… Was hat das mit uns gemacht? Ich habe ihn angesehen und mir gedacht: Wir haben das zusammen erlebt, gestaltet. Wir beide. Ich bin dankbar, dich zu haben, dich zu lieben und geliebt zu sein. Ich kann komplett hinter diesem Lied stehen. Was mir zuvor bei allen Versuchen, ein Liebeslied zu schreiben bisher nicht gelungen ist. Der Song ist ehrlich und dankbar, echt und kostbar.

Du hast eine ganz neue Variation von Amazing Grace kreiert. Wie war es diesen Klassiker zu verwandeln?

Ich war bei einem Soundcheck im Tessin früh am Morgen und war zwischen all den Sprachen etwas verwirrt und wusste nicht, in welcher Sprache ich jetzt beim Soundcheck singen soll. Da kam ich einfach auf Amazing Grace und begann es auf meine Art zu singen. Es fehlte mir in diesem Lied („Sorry, Herr Newton“) immer schon irgendetwas oder irgendwer, der so „amazing“ (wunderbar) ist. Nämlich „Jesus“. Das wurde dann der Refrain.

Du kommst ja live viel herum. Was zählt auf Tour zu deinen schönsten Erlebnissen? Auf was könntest du auf Tour verzichten?

Vor ein paar Wochen habe ich im Zirkus gesungen und abends noch mit den Artisten in ihren Wohnwagen gesessen. Als ich am zweiten Abend aufgerufen habe, wer zu Jesus kommen möchte, und vier Artisten nach vorne kamen, war ich sprachlos. Worauf könnte ich verzichten? Manchmal wünsch ich mir, ich würde nicht Piano sondern Triangel spielen, dann ginge das mit dem Aufbau schneller :) Bis der Flügel, Licht, Ton und CD-Tisch steht, mag ich manchmal einfach nur noch schlafen. Aber hier ist noch was Tolles: Meist werde ich inzwischen gefahren und hinten im Tourbus lege ich mich angeschnallt hin und kann einfach die Augen schließen, lesen oder beten... I love that! So bin ich wenn ich ankomme innerlich bereit und ausgeruht. Bis nach dem Aufbau … (lacht).

Was lass ich zurück stimmt nachdenkliche Töne an. In welcher Situation ist dieses Liedentstanden?

Ich werde nie vergessen, als Whitney Houston starb. Alle müssen wir gehen. Früher oder später. Da scheint am Ende so viel, was uns wichtig war komplett unwichtig und Dinge, die wir verpasst haben wären wahre Goldgruben mit Ewigkeitswert gewesen. Hey, wir leben noch! Was werden wir hinterlassen, wenn wir gehen? Ermutigte, geliebte Menschen, die sich aufgrund unseres verantwortlichen, mutigen Umgangs unserer Gaben und unseren Möglichkeiten sich entfalten können? Hoffentlich...

Wenn du nicht Musikerin geworden wärst, dann ... ?

Hebamme, Ärztin, Simultan Übersetzerin, Stewardess, Wellnessberaterin, Unternehmerin, Erfinderin, Missionarin.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, egal was. Was wäre das?

Endlich meine Lieder in mehr Sprachen übersetzen und dann mit meiner Familie international touren. Jedem Mitarbeiter der Müllabfuhr in Deutschland eine orangene „Glücks-CD“ überreichen zu können. Eine gesponsorte, fertig organisierte Tour durch Kliniken, Frauenhäuser, Hospize und Gefängnisse in 2016. Eine praktische Segensbewegung zu starten, um damit Menschen zu bewegen, wiederum Menschen zu bewegen. In einem schönen Film mitspielen, einen Song für einen Film schreiben. Okay, du hast gesagt, ich habe einen Wunsch frei ... (lacht).

Vielen Dank, Sefora, für das Gespräch.

Wir wünschen dir weiterhin viele himmlische Glücksmomente und Segen.

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