Die Tochter der Hungergräfin (Buch - Paperback)

5 Sterne

Die Tochter der Hungergräfin (Buch - Paperback)

Grafschaft Sayn, 17 Jh.: Als die männliche Erbfolge der Grafenfamilie endet, sieht Gräfin Louise Juliane sich mächtigen Feinden gegenüber. Inmitten aller Kämpfe und Intrigen versucht ihre Tochter Ernestine ihren Weg zu finden. Aber welche Zukunft und welcher Ehemann erwarten sie?

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Die Grafschaft Sayn im Westerwald, Mitte des 17. Jahrhunderts
Behütet wächst Ernestine von Sayn und Wittgenstein hinter den schützenden Mauern des elterlichen Schlosses auf, bis das Schicksal ihr Leben auf den Kopf stellt. Mit dem Tod des jüngeren Bruders endet die männliche Erbfolge und ihre verwitwete Mutter, Gräfin Louise Juliane, sieht sich einer ganzen Reihe von Feinden gegenüber: Die mächtigen Kurfürsten von Köln und Trier erheben ebenso Anspruch auf die Grafschaft wie verschiedene Mitglieder der eigenen Familie.
Gefangenschaft, Hunger und Flucht bestimmen plötzlich das Leben der Gräfinnen, bis sie einen sicheren Hafen erreichen. Von dort aus startet Louise Juliane einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter, der bis in die höchsten Instanzen geht. Ernestine steht jedoch vor einer ganz anderen Frage: Wen wird sie gezwungen sein zu heiraten?
Dieser Roman zeichnet das wahre Leben einer außergewöhnlichen Frau nach, deren beeindruckende Haltung auch heute noch zu inspirieren vermag.

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783963622823
  • Auflage: 14.11.2022
  • Seitenzahl: 320 S.
  • Maße: 13,5 x 20,5 x 2,7 cm
  • Gewicht: 378g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane

Extras

Leseprobe

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    Die Gräfinnen von Sayn - Die wahre Geschichte zweier starker Frauen

    von
    Buchinhalt:

    Die Grafschaft Sayn im Westerwald zur Mitte des 17. Jahrhunderts: Ernestine von Sayn und Wittgenstein führt ein wohlbehütetes und privilegiertes Leben, bis zu del Tag, wo ihr kleiner Bruder, der Erbe im Alter von nur sieben Jahren verstirbt.
    Der Vater hatte in seinem Testament zwar für diesen Fall die Nachfolge der Töchter unter der Vormundschaft der Mutter festgehalten, doch in einer Zeit, wo Frauen nicht viel mehr als schöne Zierde galten, befindet sich die Familie bald im Kreuzfeuer vieler Interessen. Nicht nur die eigene Familie erhebt Anspruch auf die Grafschaft sondern auch die angrenzenden Kurfürsten von Köln und Trier suchen ihren Herrschaftsbereich zu vergrößern.
    Für Ernestines Mutter Louise Juliane beginnt ein erbitterter Kampf um das rechtmäßige Erbe ihrer Töchter. Doch die Situation eskaliert als die Grafenfamilie auf Schloss Hachenburg festgehalten und ausgehungert werden soll. Können sie der Gefangenschaft entkommen? Wird Louise Juliane den Kampf gewinnen und die Grafschaft behalten? Und was hält die Zukunft für Ernestine bereit?

    ✨️✨️ ✨️✨️ ✨️✨️

    Meinung:

    Annette Spratte hat mit der "Tochter der Hungergräfin" einen besonderen Historischen Roman vorgelegt, indem die Autorin diesen nicht nur im selten erwählten 17. Jahrhundert ansiedelt, sondern auch die Geschichte dreier in Vergessenheit geratenen Frauengestalten erzählt.

    Dabei hat sich Annette Spratte ausführlich in die Zeit des 30-jährigen Krieges und die eher spärliche Quellenlage zu Louise Juliane und Ernestine von Sayn und Wittgenstein eingearbeitet. Dabei versteht sie es anschließend Fakten und Ereignisse in ein belletristisches Medium zu übertragen, dass zwar mit Informationen gefüllt ist, diese aber mit leichter Hand vermittelt. Der Leser/die Leserin wirft durch die gewählte Ich-Perspektive der heranwachsenden Ernestine einen fein kuratierten Blick in ein höchst spannendes, aber auch von Leid, Angst und Schrecken geprägtes Leben einer jungen Adeligen in unruhigen Kriegszeiten.

    Ernestine ist zu Beginn des Buches erst ein junges Mädchen von etwa zehn Jahren, dass an Privilegien und Vorrechte gewöhnt ist. Mit den einschneidenden Ereignissen hadert sie und verhält sich oft eigensinnig und egoistisch.
    Louise Juliane leitet sie, trotz ihres zeitraubenden juristischen Kampfes, verfügt die Grafschaft doch über keine starke militärische Macht, immer wieder, teils sogar mit strenger Hand an.

    In diesen Gesprächen zwischen Mutter und Tochter entfaltet der Roman eine beeindruckende Tiefe, disputieren die beiden hier über große Themen, v.a. über die Verantwortung der Herrschenden gegenüber ihren Untertanen nach dem Prinzip der göttlichen Nachfolge.
    In diesem Zusammenhang hat der Roman für mich seine ganz besondere Wirkfähigkeit entfaltet, sind dies doch auch Prinzipien, die in die heutige Welt übertragen werden können.
    Hier zwei Auszüge, die zeigen, welch besondere Persönlichkeit und tiefe Glaubenskraft Louise Juliane trotz aller Schwernisse in sich trug:

    "Ein guter Herrscher benötigt Weitsicht. Er muss sein Land und Volk lieben, wie eine Mutter ihr Kind liebt." (S. 197)

    Oder noch eindringlicher:

    "Wir sind alle Menschen vor Gottes Angesicht, Ernestine, ob nun Kaiser, Graf oder Diener. Zu viele Obere vergessen das und behandeln ihre Untertanen nicht besser als Vieh. [...] Dem Grafenhaus Sayn ist jeder Mensch wertvoll [...]." (S. 40)

    Insbesondere als Ernestine heranwächst, beginnt sie Fragen zu Gott und dem Glauben zu stellen, die ich mir persönlich auch schon einmal zur irdischen Welt gestellt habe. Der Roman brachte hier also auch bedeutende Erkenntnisse.

    Doch auch darüber hinaus ist Annette Spratte eine hervorragende Erzählerin, die über eine bildliche, doch auch präzise Sprache die damalige Lebenswelt vor dem geistigen Auge wiedererweckt. Dabei gibt die Quellenlage eine bestimmte Dramatik vor, die die Autorin in spannende Szenen überträgt und einen mehrfach mit Herzklopfen zurück lässt.
    Der Roman ist zu gleichen Teilen die Romanbiografie von Louise Juliane und Ernestine, sodass verschiedene Lebenswelten in die Geschichte verwoben sind.
    Die Gräfin beeindruckt durch ihre immerwährende Tatkraft ihren rechtmäßigen Herrschaftsanspruch durchzusetzen, egal wie niedrig die Chancen auch scheinen mögen. Ihr lebendig gelebter Glaube kann ein großes Vorbild sein.

    Ernestine wiederum ist eine junge Frau, deren Gedanken und kleinen Nöte für mich ebenso nachvollziehbar waren. Entsprechend ihrer sozialen Stellung scheint sie sich zwischen Liebe und Vernunft entscheiden zu müssen - oder? Sie wird von ihrer Mutter gefördert, aber auch vielfach gefordert. Es war schön ihre im Verlaufe der Geschichte vollzogene Entwicklung mitzuverfolgen.

    FAZIT:

    Ein historischer Roman, der sich wie ein Film vor dem Leserauge entfaltet, spannend und ruhig, schön und traurig - kurz die Geschichte von gelebten Leben mit all seinen Höhen und Tiefen erzählt. Eine Romanbiografie zweier starker Frauenpersönlichkeiten zwischen Erwartung und eigenem Weg, auf der Suche nach Hoffnung und Glück, welches letztlich auch beeindruckendes Zeugnis von tiefen gelebten Glauben ist!

    Große Leseempfehlung!
  • 4/5 Sterne

    Der lange Atem des Gottvertrauen

    von
    Die Handlung spielt zu Zeiten des 30 jährigen Krieges. Annette Spratte hat sich echte Figuren aus der Geschichte ausgesucht und ihnen Leben eingehaucht. Zu Beginn des Buches ist Ernestine 10 Jahre alt. Am Ende dann etwa 25. Wir dürfen sie somit beim Erwachsenwerden und reifen begleiten. Leider bin ich nicht so gut in das Buch rein gekommen. Das erste drittel war für mich persönlich mühselig. Warum kann ich nicht sagen, denn eigentlich geschieht so viel und die Familie muss um ihr überleben kämpfen. Doch ab dem zweiten Drittel konnte ich das Buch nicht zur Seite legen und habe also das ganze Buch innerhalb eines Tages gelesen.

    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Es ist aus der Ich Perspektive geschrieben, weswegen man sehr gut in die Welt von Ernestine eintauchen kann. Zu Beginn ist sie wirklich unreif und unsympathisch. Doch sie entwickelt sich zu einer starken jungen Frau mit viel Temperament. Ihre Entwicklung wird auch stark von ihrem Glauben geprägt, zu dem sie erst im Laufe der Zeit durchbricht. Gerade ihre sehr gläubige Mutter ist ihr ein großartiges Vorbild. So durchdringen geistliche Inhalte das gesamte Geschehen, wodurch auch dem Leser etwas mitgeben wird. Das hat mir an dem Buch besonders gut gefallen.

    Ein wirklich interessanter und aufbauender Roman, der zeigt das es sich lohnt Gott zu vertrauen und für das zu Kämpfen wofür er uns beruft. Ich empfehle allerdings den Epilog nicht sofort zu lesen. Sondern erst im Schluss des Buches etwas zu verweilen und dann den Epilog zu lesen.
  • 5/5 Sterne

    Verantwortungsvolle und kämpferische Gräfin im 30jährigen Krieg

    von
    Die mir bereits aus ihren anderen historischen Romanen bekannte Autorin stellt mir auf mehr als 300 Seiten das Leben und Wirken von Gräfin Luise Juliane von Sayn und Wittgenstein, auch genannt "Die Hungergräfin" dar. Mit den Auswirkungen der kriegerischen Auseinandersetzungen des 30jährigen Krieges in der eigenen Grafschaft direkt betroffen, muss sie nach dem Tod des Ehemannes und ihres Sohnes, auch noch um das Erbe ihrer Familie kämpfen. Dabei fällt ihrer ältesten Tochter, Ernestine, eine wichtige Rolle und Aufgabe zu: sie soll eines Tages die Geschicke der Grafschaft lenken.
    Beginnend mit Schock über den unerwarteten Tod des erst siebenjährigen Erbgrafen, gelingt es der Autorin auf sehr einfühlsame und auch authentische Erzählweise, die Gefühle und Empfindungen der Mutter darzustellen. Hautnah mitzuerleben, wie unter diesem Schicksalsschlag fast zusammenbricht und sich in einer – heute würde man sagen – Ausnahmesituation befindet, in der sie keinen klaren Gedanken fassen kann und den weiteren Entwicklungen ihren Lauf lässt. Denn nur wenige Stunden nach dem Tod des Kindes wird sie bereits zur Übergabe der Grafschaft gedrängt, der sie eher willens- und mutlos zustimmt. Ergreifende Schilderungen, die mich sehr berührt haben. Das gleiche gilt für die Rückkehr des Lebenswillens, die Entschlusskraft und auch die Selbstvorwürfe über die zu rasche Fehlentscheidung. Sie setzt alles daran, alles wieder rückgängig zu machen und ihre älteste Tochter zu einer weisen und - vor allem – verantwortungsvollen Landesmutter zu erziehen.
    Ernestine von Sayn und Wittgenstein, zum Zeitpunkt des Todes ihres jüngeren Bruders Louis erst 10 Jahre alt und damit selbst noch ein Kind, ist daher noch zu jung, um all das zu verstehen, was vor allem auch ihre Mutter von ihr erwartet. Die ehemals unbeschwerte Kindheit wird zunehmend gefüllt durch umfangreiches Lernpensum und Ernestine stellt so manches mal die an sie gerichtete Erwartungshaltung in Frage. Mit zunehmendem Alter und der stetigen Unterstützung und Begleitung ihrer Mutter, vor allem aber durch deren kämpferisches und unbeugsames Verhalten gegenüber Obrigkeiten verbunden mit dem großen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Bevölkerung – und dies alles während des 30jährigen Krieges – sind das beste Lehrbeispiel für die heranwachsende Ernestine. Die eines Tages selbst erkennt, dass sie für eine wichtige Aufgabe bestimmt ist: Verantwortung für die ihr anvertrauten Menschen zu übernehmen.
    Die Lebensgeschichte dieser Frauen, deren Wirken auch in ihrem christlichen Glauben verwurzelt war, nachvollziehen zu können: mit großer Dankbarkeit und Staunen durfte ich dank des Romans diese Frauen kennen- und schätzen lernen.
  • 5/5 Sterne

    Wenn Geschichte lebendig wird

    von
    Völlig gebannt habe ich den neuen Roman von Annette Spratte mit der fiktiven Lebensgeschichte der historischen Figur Gräfin Ernestine von Sayn und Wittgenstein (geb. 1626) gelesen. Annette Spratte hat es geschafft, die Hauptakteure darin so bildlich und authentisch zum Leben zu erwecken, dass ich mir diese nicht nur richtig gut vorstellen konnte, sondern, dass auch die damalige Zeit ist für mich so greifbar geworden ist, mit all ihren vielen Sorgen und Ängsten, Nöten und Gefahren, dem Verrat, dem Kampf ums Überleben und der Kampf um die Rechtmäßigkei eines Testaments. Auch Familienbande, Liebe und Erfolge kommen hier nicht zu kurz.
    Mit dieser wunderbaren Mischung aus belegbaren Ereignissen aus der historischen Geschichte, gepaart mit den dichterischen Freiheiten, mit denen die Annette Spratte aus trockener Geschichtschreibung den Figuren Leben und Gefühle eingehaucht hat, ist der Autorin eine spannende, interessante und vor allem auch sehr informative Geschichte über starke Frauen in einer düsteren Zeit gelungen, immer vor dem Hintergrund der wahren Begebenheiten.

    Die Geschichte beginnt mit dem Tod des Bruders von Ernestine, dem Erbgrafen. Nun ist nur noch die weibliche Linie vorhanden. Die junge Ernestine ist am Anfang erst 10 Jahre alt, als Leser erleben wir aus ihren Augen die Kämpfe um die Grafschaft mit. Im Laufe der Handlung wächst Ernestine zu einer jungen Frau heran, die Verantwortung übernimmt und an ihren Aufgben wächst. Die Figuren, egal ob Hauptfiguren oder Nebenfiguren, sie passen stimmig in das Bild. Ich habe einiges hinterher über die Geschichte des Hauses Sayn und Wittgenstein nachgelesen, da durch dieses Buch auch mein weiteres Interesse geweckt wurde.

    Vielen Dank an die Autorin für die umfangreichen Recherchearbeiten und diese tolle Umsetzung der Lebensgeschichte von Ernestine von Sayn und Wittgenstein und ihrer Mutter Louise Juliane.

    Zum Inhalt:
    Die Grafschaft Sayn im Westerwald, Mitte des 17. Jahrhunderts: Behütet wächst Ernestine von Sayn und Wittgenstein auf, bis das Schicksal ihr Leben auf den Kopf stellt. Mit dem Tod des jüngeren Bruders endet die männliche Erbfolge und ihre verwitwete Mutter, Gräfin Louise Juliane, sieht sich einer ganzen Reihe von Feinden gegenüber. Gefangenschaft, Hunger und Flucht bestimmen plötzlich das Leben der Gräfinnen, bis sie einen sicheren Hafen erreichen. Von dort aus startet Louise Juliane einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter, der bis in die höchsten Instanzen geht.
  • 4/5 Sterne

    Eine Gräfin kämpft um das Erbe ihrer Töchter. Spannender, empfehlenswerter Roman.

    von
    Der neue Roman „Die Tochter der Hungergräfin“ der Autorin Annette Spratte führt den Leser/die Leserin in die Grafschaft von Sayn und Wittgenstein zum Ende des 30jährigen Krieges.

    Hier lebt Ernestine von Sayn und Wittgenstein wohlbehütet, bis der frühe Tod ihres Bruders ihr Leben für immer verändert. Nun gibt es keinen männlichen Nachfolger mehr in ihrer Familie und die „Aasgeier“ stehen schon bereit. Im Testament ihres Vaters wurde hinterlegt, dass Ernestine und ihre Schwester Nanni das Erbe in diesem Fall antreten sollen, doch von einer weiblichen Nachfolge will in dieser Zeit niemand etwas wissen. Ihre Mutter Gräfin Louise Juliane setzt ihr Leben dafür ein, dass Erbe ihrer Töchter zu retten. Doch auch sie ist „nur“ eine Frau und so mancher verweigert ihr allein schon aufgrund dieser Tatsache den Zutritt. Wird es eine Hoffnung für Ernestine und ihre Schwester Nanni geben?

    Die Autorin Annette Spratte hat es geschafft, eine spannende Geschichte mit starken Frauenpersönlichkeiten zu erzählen und dabei die historischen Fakten gut einzubinden. Ihr Schreibstil liest sich sehr leicht und flüssig, so dass das Buch wirklich schnell gelesen ist. Die Erzählung enthält mehrere Zeitsprünge, die innerhalb des Buches durch schöne einfarbige Illustrationen getrennt werden. Insofern kann man aber auch nicht von einen durchgängigen Spannungsbogen sprechen, sondern es erfolgt eher wieder ein Rückblick im folgenden Teil. Die Autorin hat aus meiner Sicht bei der historischen Recherche wirklich Einsatz gezeigt, es gibt einige Kleinigkeiten, wie zum Beispiel das Kaffeetrinken der Gräfin, dass in ihrer finanziellen Situation vermutlich unerschwinglich gewesen ist, aber im Großen und Ganzen bietet das Buch einen guten Überblick über die damalige Zeit. Sehr schön herausgearbeitet empfand ich die Darstellung von guten und schlechten Herrschern und die Auswirkungen auf das Volk. Da gibt es auch heute noch eine Aktualität. Ein wenig in den Hintergrund gerückt ist meines Erachtens der christliche Glaube, es gibt zwar einen etwas ausführlicheren Teil, aber ich hätte mir durchaus gewünscht, dass sich dieser Aspekt mehr durch das ganze Buch gezogen hätte. Insgesamt gesehen ist es für mich ein grundsolider, spannender historischer Roman, der schnell gelesen werden und bei dem man sich gut entspannen kann. Insofern empfehle ich ihn gerne weiter.
  • 5/5 Sterne

    Mutige Frauen im Mittelalter

    von
    Der Roman „Die Tochter der Hungergräfin“ basiert auf der wahren Geschichte der Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Als der Erbgraf im Alter von nur 7 Jahren stirbt, endet die männliche Erbfolge und die Gräfin und ihre beiden Töchter Ernestine und Johannette sehen sich vielen Feinden gegenüber. Alle, egal ob Verwandtschaft oder die Kurfürsten, strecken die Hände nach der Grafschaft aus. Ein Bischof versucht sogar sie auf ihrem Schloss auszuhungern und bald befindet sich die Gräfin mit ihren Töchtern auf der Flucht. Als sie endlich einen sicheren Ort gefunden haben, beginnt die Gräfin einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter.

    „Die Tochter der Hungergräfin“ ist das 1. Buch der Autorin Annette Spratte, dass ich las, aber es wird sicher nicht das letzte gewesen sein. Die Autorin überzeugt mit einer gut recherchierten Geschichte aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und mit viel Orts- und Sachkenntnis, sowie mit einem angenehm lesbaren Schreibstil. So konnte ich das Buch oft kaum aus der Hand legen.
    Die Geschichte wird aus der Sicht der Junggräfin Ernestine erzählt, die zu Beginn des Romans erst 10 Jahre alt ist und die in den beschriebenen 16 Jahren eine tiefgreifende Verwandlung erlebt. Absolut beeindruckt hat mich aber vor allem die Gräfin Louise Juliane, die sich mutig gegen eine männerdominierte Welt zur Wehr setzt und mit Diplomatie und vielen Briefen und Widersprüchen um das Erbe ihrer Töchter kämpft. So ist mir die Gräfin sehr sympathisch. Ernestine ist ebenso willensstark wie ihre Mutter, doch muss sie noch viel lernen und an sich arbeiten um später eine gute Herrscherin zu sein. Es ist interessant diese Entwicklung mitzuverfolgen. Der Spannungsbogen bleibt während des gesamten Romans recht hoch und ich habe mit den Protagonisten gebangt und auf einen guten Ausgang gehofft.
    Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gern weiter.
  • 5/5 Sterne

    Von der Tochter einer mutigen Gräfin

    von
    Ernestine ist erst zehn, als ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt wird. Das 1626 geborene Mädchen muss mit ihrer Mutter und Schwester heimlich fliehen, denn ihr Bruder ist gestorben. Da der Vater schon seit Jahren nicht mehr lebt, sicherte dieser männliche Nachkomme den Grundbesitz der Familie. Gleich nach seinem Tod drohen Verwandte der Familie ihre Besitztümer zu entreißen.

    Ernestines Mutter kämpft erbittert für ihr Land. Das macht sie nicht aus eigennützigen Gründen, sondern weil sie die Landbevölkerung vor einem gemeinen Herrn schützen will. Dieser Kampf dauert lange und führt unter anderem dazu, dass Ernestine und ihre Familie hungern müssen, da sie sich in ihrer Burg verschanzen.

    Dieser Roman wird aus der Sicht Ernestines erzählt und beginnt mit dem Tod ihres Bruders. Die Stimme dieses Kindes ist authentisch, wenn sie von den Entbehrungen erzählt, die für sie als verwöhnte Adlige neu sind.

    Im zweiten Teil trifft der Leser auf die mittlerweile 14jährige Ernestine. Noch immer ist die Frage nach den Eigentumsrechten der Familie nicht geklärt. Sie reist mit ihrer Mutter nach Regensburg und wird dabei in die Gesellschaft eingeführt, da sie sich mit vierzehn im heiratsfähigen Alter befindet.

    Am Anfang des dritten Teils ist Ernestine achtzehn und übernimmt immer mehr Verantwortung als Junggräfin. In diesem und im nächsten Teil geht es vor allem darum, wie Ernestine am Beispiel ihrer Mutter lernt selbstlos für die Bedürfnisse der ihr Anvertrauten zu sorgen.

    Der innere Kampf um Selbstlosigkeit ist ein Hauptthema dieses Buchs. Schon als Kind überlegt Ernestine, „Was für ein Mensch wollte ich sein? Eine Herrin, die es sich auf Kosten ihrer Untertanen gut gehen ließ? Oder jemand wie meine Mutter, der das Wohlergehen ihres Volkes am Herzen lag?“ Als junge Erwachsene beschließt sie, „Ich wollte mein Bestes geben, weil diese Menschen mir nicht egal waren. Ich wollte mein Bestes geben, weil ich sie liebte, und plötzlich verstand ich, dass das der Kern einer göttlichen Berufung war: Die Liebe Gottes sprang über auf ein menschliches Herz und trieb es an.“

    Ein großes Plus dieses Buchs sind die gutgezeichneten Charaktere. Ihre Persönlichkeit wird so gut wiedergegeben, dass man beim Lesen meint sie zu kennen. Die Lebensumstände in dieser längst vergangenen Zeit kennenzulernen, macht den Reiz dieses Buchs aus. Einmal angefangen, fällt es schwer mit dem Lesen aufzuhören. Dazu beruht diese Geschichte auf Tatsachen, was sie noch faszinierender macht.

    Fazit: Eine interessante Erzählung über den Kampf einer Gräfin für ihr Erbe, zu einer Zeit, in der Frauen wenig zu sagen hatte. Die Wandlung eines selbstsüchtigen Kindes zu einer Frau, die das Wohl der anderen sucht, wird spannend wiedergegeben. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Erzählungen lieben.
  • 5/5 Sterne

    Starke Frauen

    von
    „...Mein Bruder war tot. Der Erbgraf, auf den alle ihre Hoffnungen gesetzt hatten, hatte uns im Alter von nur sieben Jahren verlassen und jetzt waren wir den Mächtigen dieser Welt hilflos ausgeliefert...“

    Diese Zeilen am Ende des Prologs sprechen das Problem ohne Umschweife an. Wir befinden uns im Jahre 1636. In Europa tobt ein Krieg, der kaum eine Gegend verschont. Ohne männlichen Schutz haben es Frauen schwer.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Im Mittelpunkt steht eine starke Frau: Gräfin Louise Juliane von Sayn-Wittgenstein.
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Der passt sich den historischen Gepflogenheiten an. Die Geschichte wird von Junggräfin Ernestine erzählt. Die war beim Tode ihres Bruders 10 Jahre alt.
    Gräfin Louise hatte schon während der Krankheit ihres Mannes die Geschicke der Grafschaft in ihre Hände genommen. Außerdem hatte der Graf in seinem Testament die Töchter zu Erben bestimmt.
    Das aber interessiert die hohen Herren nicht. Wie Aasgeier stürzen die sich auf das Erbe. Kaum ist die Gräfin auf Burg Hachenburg angekommen und der junge Graf beerdigt, steht Graf Ludwig Casimir auf der Matte, um die Grafschaft zu übernehmen. Doch auch der Kurfürst von Köln und der Bischof von Trier melden Ansprüche an.
    Die Gräfin legt viel Wert auf die Bildung ihrer Töchter. Noch ist Ernestine ziemlich blauäugig::

    „...Eine Gräfin musste nicht regieren, auch wenn meine Mutter das anders sah. Eine Gräfin war nur dazu da, sich von den Angestellten umsorgen zu lassen und Kinder zu bekommen. Vorzugsweise Jungen...“

    Dann aber kommt es heftig. Der Bischof lässt die Burg belagern. Hunger und Flucht hinterlassen tiefe Spuren. Ernestine reift in dieser Situation. Es ist die Beharrlichkeit ihrer Mutter, die für die Rechte ihrer Töchter kämpft, die Ernestine beeindruckt. Außerdem zeigt sich, dass sie einige der positiven Eigenschaften ihrer Mutter geerbt hat. Sie weiß, was sie will und was nicht und lässt sich ungern Vorschriften machen. Sie möchte in wichtige Entscheidungen einbezogen werden. Eine Lehre ihrer Mutter hat sie sich besonders eingeprägt:

    „...Merke dir eines, Ernestine: Nur wenn es den Untertanen gut geht, geht es auch den Grafen gut. Und wenn du mit Respekt behandelt werden willst, dann behandle andere auch so...“

    Da wir uns in der Zeit des Dreißigjährige Krieges befinden, wird allerdings eins deutlich. Eine noch so richtige Entscheidung kann gegebenenfalls trotzdem negative Folgen haben. Die Kriegsparteien nehmen zwar manchmal Rücksicht auf die Grafen, die sie gerufen haben, kennen aber bei den Bauern weder Freund noch Feind. Gräfin Louise versucht, die Not zu lindern, solange sie dazu in der Lage ist.
    Es sind immer wieder die Gespräche zwischen Mutter und Tochter, die in die Tiefe gehen. Dieses Mal geht es um die jüngere Schwester von Ernestine, die als erste heiraten soll.

    „...Gott hat euch unterschiedlich geschaffen und ich denke, er hat auch ganz verschiedene Aufgaben und Lebenswege für euch im Sinn. Was soll man da vergleichen? ...“

    Mit dem Ende des Krieges kommt auch das Ende des Rechtsstreits. Gräfin Luise erhält ihr Land zurück und gibt es an die mittlerweile volljährigen Töchter weiter.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
  • 5/5 Sterne

    Ein von Anfang an fesselndes Buch ...

    von
    Die Geschichte beginnt mit dem Tod des jüngsten Sohnes der Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein. Mit ihm stirbt auch die Hoffnung auf einen männlichen Erben der Familie, da auch Louses Mann bereits verstorben ist. Louise ist nun mir ihren beiden Töchtern auf sich alleine gestellt. Sehr schnell kommen machtgierige Gegner auf den Plan, um sich den Besitz der Familie anzueignen. Doch Louise hat einen unglaublich starken kämpferischen Geist und kämpft beherzt und beharrlich um das Erbe ihrer Töchter. Dabei müssen sie fliehen, erleiden Hunger und Gefangenschaft.

    Ernestine, ihre älteste Tochter, ist die Erzählerin des Buches. Anfangs noch ein Mädchen, reift sie im Laufe der Geschichte zu einer jungen Frau heran. Sie beschreibt ihre Gefühls- und Gedankenwelt so klar, dass in meiner Vorstellung ein klares Bild von ihrer Person, einer heranwachsenden Persönlichkeit, auch mit der Verantwortung und den Leiden, die sie bereits als junger Mensch tragen musste, gezeichnet wurde.

    Das Buch nimmt den Leser mitten hinein in die Zeit des 30jährigen Krieges, die geprägt ist von Krieg, Hunger, Krankheiten, Seuchen, Hoffnungslosigkeit und Armut.

    Louise kümmert sich mit Hingabe um ihr Volk. Sie ist keine Herrscherin, die die Menschen ausbeutet und beherrscht, sondern für sie sorgt und immer wieder nach Ideen sucht, wie sie ihnen helfen und deren Leben erleichtern kann. Das hat mich sehr beeindruckt.
    Der tiefe Glaube der Gräfin, der auch in Ernestine heranreift, prägt ihr Leben, Handeln und Entscheidungen. Sie ist eine Frau, die weiß, wer sie ist und was ihr gehört, die nicht aufgibt und aus ihrem Glauben Kraft und Mut schöpft und damit auch andere stärkt. Beeindruckt hat mich auch ihr Sinn für Gerechtigkeit und ihre offene Ehrlichkeit. Ihre Entschlossenheit und Kampfkraft wird auch in Ernestines Leben sichtbar.

    Die Geschichte nimmt ein nicht ganz unerwartetes Ende, und doch ist der Ausgang überraschend!

    Die Überschriften der Kapitel geben die Inhalte sehr gut wieder. Sehr schön finde ich auch die Zeichnungen. Das Cover versetzt den Leser schon in die Geschichte hinein.

    Annette Spratte versteht es, den Leser in eine vom Anfang bis zum Ende spannende und zugleich harmonische Geschichte hineinzunehmen. Sehr berührt haben
    mich ihre persönlichen Worte am Ende des Buches.

    Für mich insgesamt ein absolut lesens- und empfehlenswertes Buch!
  • 5/5 Sterne

    emotional mitreißender Westerwald-Roman

    von
    „Ich soll regieren? Ich dachte, ich soll heiraten.“ Mutter lachte leise. „Glaubst du wirklich, das eine schließt das andere aus?“ (Zitat S. 192)

    Ernestine von Sayn und Wittgenstein verliert mit jungen Jahren ihren einzigen Bruder. Die männliche Erbfolge endet dadurch und Ernestine rückt an die erste Stelle. Ihr wohlbehütetes Leben findet ein jähes Ende, denn machtgierige Männer versuchen, sich die Grafschaft nun unter den Nagel zu reißen – leider mit unrechtmäßigem Erfolg. Ernestines Mutter Gräfin Louise Juliane kämpft mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln dafür, die Grafschaft für ihre Erbin zurückzugewinnen. Es ist ein Kampf, der zwölf Jahre andauern wird und sowohl ihr als auch Ernestine und Johannette eine Menge abverlangen wird …

    Ausgetragen werden die Auseinandersetzungen eher im Stillen mit Hilfe eines Anwalts, ein paar wenigen Fürsprechern, aber vor allem mit dem Mut und der Willenskraft einer Mutter, die wie eine Löwin kämpft. Sie ist deshalb m. E. genauso Protagonistin wie Ernestine, aus deren Perspektive die Romanhandlung in Ich-Form erzählt wird. Aus ihrer Sicht erlebte ich all die Herausforderungen, denen die drei ab dem Tod des letzten männlichen Erben ausgesetzt waren: beispielsweise Trauer, Hunger, Angst ums Überleben, Flucht.

    Obwohl sich die Handlung phasenweise recht „ruhig“ liest, konnte sie mich vollends fesseln. Annette Spratte gelingt es mit Leichtigkeit, die historischen Hintergründe interessant zu verpacken und so ein Gesamtbild der damaligen Zeit vor die Augen der Leser zu malen. So fließen auch die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges mit in die ca. zwei Jahrzehnte umfassende Zeitspanne des Romans. Durch Zeitsprünge und verschiedene Schauplätze ist das Buch in vier Teile aufgeteilt, wodurch man Ernestine in unterschiedlichen Lebensphasen erlebt, beginnend als junge Teenagerin bis hin zu einer jungen Dame in heiratsfähigem Alter.

    Den richtigen Ehemann zu finden, gestaltet sich entsprechend schwierig und macht es richtig spannend! Aber wer Annette Spratte kennt, weiß, dass sie nicht dazu neigt, vor Romantik triefende Liebesromane zu schreiben. Dennoch bekommt auch das romantische Herz Nahrung. ;)

    Besonders beeindruckt hat mich an diesem Roman vor allem die Entwicklung Ernestines, die als junges Mädchen schon früh in die Rolle einer Herrscherin hineinwachsen muss und oftmals mit sich und ihrem Schicksal hadert. In ihrer Mutter findet sie sowohl in deren Haltung ihrem Volk gegenüber als auch im Glauben ein großes Vorbild. So hat mich der Roman nicht nur emotional mitgerissen, sondern auch zugleich ermutigt. „Es sind Frauen wie wir, die die Welt verändern“, sagt die Gräfin auf S. 198 zu Ernestine und spricht es zugleich den Leserinnen des Romans zu.

    Für mich ist auch dieses Buch, das auf wahren Begebenheiten beruht, zu einem Lesehighlight geworden.

  • 5/5 Sterne

    ab der ersten Seite völlig gefesselt

    von
    Schon von der ersten Seite an hat mich dieses Buch in den Bann gezogen und ich konnte es nur mit Mühe aus der Hand legen.
    Die Geschichte von Ernestine, ihrer Mutter Gräfin Louise Juliane und ihrer Schwester Johannette erzählt von einem Kampf um das Erbe.
    Das Töchter eine Grafschaft erben war zu der damaligen Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Doch Gräfin Louise Juliane gibt nicht auf.
    Sie ist eine starke Frau die zielstrebig und fest, mit einem großen Vertrauen auf Gott und im Bewusstsein ihrer Verantwortung , ihren Weg geht.

    Ernestine hat einige Lektionen zu lernen und ist doch, trotz kleiner Schwächen, sehr sympathisch und liebenswert, Ihre Entwicklung ist sehr interessant. Es ist toll zu sehen wie sie sich vom Mädchen in eine junge Frau entwickelt.
    Wie sie lernt Verantwortung zu übernehmen, Gott zu vertrauen und nicht nur an sich selbst zu denken.

    Hach, alle Protagonisten sind wundervoll in vielen Facetten charakterisiert und wirken lebendig.
    Es gibt kleine Einblicke in die Pflichten und Aufgaben eines Grafen (einer Gräfin) die sehr viel Verantwortung zu tragen hatten.

    Gräfin Louise Juliane ist da ein starkes Vorbild, eine wunderbare Frau die nicht nur ein Herz für ihr Volk hat sondern auch einen unerschütterlichen Glauben an Gott.

    Dieser Glaube zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch, ganz dezent und doch deutlich eingearbeitet.

    "Die Tochter der Hungergräfin" ist eine phänomenaler Roman der ganz langsam und sacht, ohne große Dramatik, aber mit viel Gefühl von Hunger und Verzweiflung, Verrat und Vergebung, Kampf und Hoffnung, Mut und Zielstrebigkeit sowie einer großen Liebe zu anvertrauten Menschen erzählt.
  • 4/5 Sterne

    etwas mehr Spannung hätte ich mir gewünscht

    von
    Voller Vorfreude begann ich das neue Buch von Annette Spratte zu lesen und schnell wurde mir klar, dass ich von dieser Gräfin nichts wusste und das, obwohl ich gerne historische Romane lese.
    Die Autorin konnte mich erneut mit ihrem angenehmen Schreibstil in die Geschichte rund um die Hungergräfin und ihre Töchter Ernestine und Nanni fesseln. Der Spannungsaufbau war zwar gut aufgebaut, aber dauerhaft irgendwie gleichbleibend. Da hätte ich mir bei der Flucht oder dem "Hungern" etwas mehr Spannung und Höhepunkte gewünscht.

    Es geht um Flucht, Hunger, Macht und darum, dass eine Gräfin um das Erbe ihre Töchter kämpft. Das alles im 17. Jahrhundert, in der eine Frau unter den Regentschaften und Co "nichts" zu sagen hatte. Die Geschichte ist aus der Sicht von Ernestine, der Junggräfin, geschrieben und ich empfand es als sehr angenehm und interessant zu sehen, wie sich Stine entwickelt hat. Etwas mehr Spannung und mehr zum Thema Glauben hätte ich mir, wie bereits oben erwähnt schon gewünscht. Denn wie geht man mit dem Glauben um, wenn religiöse Oberhäupter so böse sind? Kann man dann noch an Gott glauben? Wie sieht es in den Situationen aus, in der man Hunger muss, auf der Flucht ist und um sein Recht kämpfen muss?

    Von mir gibt es dennoch 4 Sterne für eine Geschichte und das Finden der Gräfin, sowie die sehr gut Recherche zu dem Hintergrund. Ich habe angenehme Lesestunden verbringen dürfen.

  • 5/5 Sterne

    Die Gerechtigkeit siegt

    von
    Wir befinden uns im Jahr 1636 in Deutschland auf der Freusburg. Die verwitwete Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein lebt dort mit ihren drei Kindern und es beginnt gleich mit einem tragischen Trauerfall, denn der jüngere Bruder, der die männliche Erbfolge antreten sollte, ist verstorben. Gräfin Louise Juliane, sowie ihre kleinen Töchter Ernestine und Nanni bekommen keine Zeit zu trauern, denn sofort werden Begehrlichkeiten bei den umliegenden Grafschaften geweckt und plötzlich bieten die schützenden Mauern des elterlichen Schlosses keinen Schutz mehr.

    Die Gräfin flieht mit ihren Töchtern auf die Hachenburg und dort wird nun versucht die Gräfin und ihre Töchter auszuhungern. Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein bekommt den Titel "Die Hungergräfin", der sie über Jahre begleiten wird. Wir Leser erleben diese schwere Zeit durch die Augen der Junggräfin Ernestine, deren Leben durch diesen schweren Schicksalsschlag völlig auf den Kopf gestellt wird und die Autorin Annette Spratte versteht es meisterhaft, diese verworrene und gefährliche Zeit aus den Augen eines 10jährigen Mädchens zu erleben. Ernestine macht eine ganz erstaunliche Entwicklung durch und Gräfin Louise stemmt sich mit einem unglaublichen Mut, Gottvertrauen und Klugheit gegen ihre Feinde und wird nicht müde mit Feder und Papier um ihr Recht und das ihrer Töchter zu kämpfen.

    Dabei wählt sie manchmal Mittel, die man sich heute nicht mehr so ganz vorstellen kann und Ernestine wird immer mehr mit der Frage konfrontiert, wen sie denn nun heiraten muss. Ein Schicksal, das damals viele junge Frauen betroffen hat und in den seltensten Fällen war Liebe im Spiel. Zudem hat Ernestine ihren höchst eigenen Kopf und haderst aufgrund von Gefangenschaft, des schlimmen Hungers und der Not um sie herum immer mehr mit Gott, der ihr doch gerade in diesen schweren Zeiten Frieden schenken könnte.

    Annette Spratte hat in diesem wunderbar gestaltendem Buch, das Cover spiegelt die Atmosphäre dieser Zeit sehr gut wieder, und in ihrer absolut gelungenen Version von historischer Recherche und gekonnte Fiktion geschafft den Leser auf diese Zeitreise zu nehmen und auch ganz besonders den Glauben an Gott mit in den Vordergrund zu stellen. Die Verwandlung Ernestines zu erleben war aufgrund dieser schweren Zeit sehr schön zu lesen.

    Absolut lesenswert!
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